Das schlechte Wetter stoppt weiterhin die Arbeiten an der “Costa Concordia“. Italienische Medien interessieren sich sehr für die Geliebte Schettinos.
Giglio/Rom. Drei Wochen nach der Havarie der „Costa Concordia“ vor der Insel Giglio ruhen die Bergungsarbeiten an dem Wrack des Kreuzfahrtschiffes. Die Suche nach den noch 15 Vermissten ist eingestellt. Die Vorbereitungen auf des Abpumpen von etwas 2300 Tonnen Treibstoff - überwiegend gefährliches Schweröl - dürften nicht vor Sonntag wieder aufgenommen werden können. Das sagte ein Sprecher des niederländischen Bergungsunternehmens Smit am Freitag auf Giglio - die Schlechtwetterfront über Italien erzwinge diesen Stillstand. Nach dem Unglück vom 13. Januar wurden bislang 17 Todesopfer geborgen.
Italienische Medien interessierten sich am Freitag erneut für die blonde Moldawierin Domnica Cemortan, die am Abend der Havarie in der Nähe des schwer beschuldigten Kapitäns Francesco Schettino gewesen sein soll. „Sie teilte das Zimmer mit Schettino“, meinte die Turiner „La Stampa“ und verwies darauf, dass Taucher in der Kapitänskabine eine Tasche mit Kleidern der 25-Jährigen samt ihres Schminkkoffers gefunden hätten. Sie habe den Ermittlern bestätigt, dass es sich um ihre Sachen handele, berichteten Medien übereinstimmend. Sie liebe Schettino, er sei „ein zu Unrecht beschuldigter Held“, so wird sie zitiert. Die Ermittler könne interessieren, ob sie Schettino während der Havarie auf der Kommandobrücke „abgelenkt“ habe, so „La Stampa“.
+++ Suche nach Vermissten in "Costa Concordia" offiziell beendet +++
Krisenstabsleiter Franco Gabrielli hatte am Vortag im Gespräch mit besorgten Insulanern auf Giglio erklärt, das 290 Meter lange Schiff solle in einem Stück abtransportiert werden. Der Zivilschutzchef schloss damit aus, dass die „Costa Concordia“ zunächst in einzelne Teile zerlegt und erst dann weggeschafft werden könnte. Allein die Vorbereitung auf den Abtransport dürften nach früheren Äußerungen Gabriellis Monate dauern, das gesamte Verfahren bis zu einem Jahr. (dpa)