Nach dem Tod von Zoe in Weißensee fordert Jugendsenatorin Scheeres eine genaue Analyse. Kritik des Kinderschutzbundes weist sie zurück.
Berlin. Nach dem tragischen Tod der zweijährigen Zoe in Berlin-Weißensee hat Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) die Kritik des Kinderschutzbundes zurückgewiesen. Dieser hatte bemängelt, dass es keine einheitlichen Standards für die Betreuung gefährdeter Familien gebe. „Wir haben in Berlin viel im Bereich des Kinderschutzes getan. Wir haben ein Kinderschutzgesetz, in dem geregelt ist, wie bei einem Verdacht vorzugehen ist“, sagte die Senatorin am Freitag in einem Interview mit dem rbb-Inforadio. „Wir haben in Berlin ganz viele Dinge geregelt und es gab auch schon Kritik vom Kinderschutzbund, dass wir zu viel regulieren.“
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Des Weiteren fordert die Jugendsenatorin eine genaue Analyse des Falls. Wenn die Familie zehn Stunden pro Woche betreut worden sei, müsse aufgeklärt werden, wieso die Gefahr nicht gesehen wurde, sagte sie weiter im RBB-Inforadio. Das müsse zwischen Jugendamt, Träger und den Mitarbeitern, die in der Familie waren, geklärt werden. Keiner könne sagen, er hätte von nichts gewusst, so Scheeres.
Das fast drei Jahre alte Mädchen ist laut Staatsanwaltschaft nach einem Darmriss an einer Bauchfellentzündung gestorben. Es gebe Anzeichen für äußere Gewalt im Bauchbereich der Zweijährigen. Die Mutter und ihre vier Kinder wurden vom Jugendamt betreut, der Familienhelfer war noch wenige Stunden vor dem Tod des Mädchens da.
Es stelle sich die Frage, wieso er nichts gesehen habe, sagte Scheeres. Dies müsse nun schnell aufgeklärt werden - um zu sehen, ob es Lücken gibt und wo nachgebessert werden muss.