Gegen den 18-Jährigen wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen. Er kam gegen Auflagen wieder frei. Die Schule hat ihn suspendiert.
Berlin. Nach dem brutalem Übergriff auf einen Mann am Berliner Bahnhof Friedrichstraße ist der 18-jährige mutmaßliche Täter vom Unterricht an seiner Schule ausgeschlossen worden. Der Gymnasiast sei am Montag zunächst für zehn Tage suspendiert worden, sagte eine Sprecherin der Berliner Bildungsverwaltung am Dienstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des „Tagesspiegel“ (Dienstagausgabe).
Gegen den 18-Jährigen, dessen brutale Attacke in der Nacht zum Ostersonnabend von Überwachungskameras dokumentiert und von der Polizei im Internet veröffentlicht wurde, war nach der Tat Haftbefehl ergangen. Er kam aber unter Auflagen auf freien Fuß. Das Ermittlungsverfahren zur Anklageerhebung soll „noch diese Woche“ abgeschlossen sein, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Martin Steltner auf Anfrage. Ermittelt werde wegen eines „vorsätzlichen Tötungsdelikts“, wobei noch offen sei, ob die Anklage auf Totschlag oder Mord lauten wird.
Der 18-Jährige soll Medienberichten zufolge aus einem guten Elternhaus stammen. Gegenüber den Ermittlern habe er als Grund für seine Tat angegeben, betrunken und in „aggressiver Stimmung“ gewesen zu sein.
Der Überfall hatte eine öffentliche Debatte über die Sicherheit an Berliner Bahnhöfen und die Einführung eines „Warnschuss-Arrests“ ausgelöst, der jugendlichen Straftätern die Folgen für begangenes Unrecht verdeutlichen soll.