Vier Wochen nachdem die “Deepwater Horizon“ gesunken ist, wurden an Louisianas Küste viele Kilometer des Marschlandes zerstört.

Washington/Venice. Durch die Ölpest im Golf von Mexiko sind an der Küste des US-Bundesstaates Louisiana offenbar bereits dutzende Kilometer des hochsensiblen Marschlandes zerstört worden. Wie die örtlichen Behörden am Donnerstag mitteilten, wurden 24 Meilen (rund 38 Kilometer) Schwemmland in der Gemeinde Plaquemines Parish durch das Öl verschmutzt.

„Dort ist alles tot“, sagte Billy Nungesser, der Vorsteher der Gemeinde, dem US-Sender NBC. Der Ölteppich zerstöre das Schwemmland Zentimeter für Zentimeter und werde in den kommenden Wochen und Monaten weiter an die Küste gespült, sagte Nungesser weiter.

Am 20. April war eine von dem britischen Ölkonzern BP betriebene Bohrinsel im Golf von Mexiko explodiert, dabei kamen elf Arbeiter ums Leben. Zwei Tage später sank die Plattform, seither strömen täglich schätzungsweise 800.000 Liter Öl aus und bedrohen die Küstengebiete mehrerer südlicher US-Bundesstaaten.

Einen Monat nach der Explosion der Ölplattform ist außerdem erstmals Schweröl an die US-Küste gespült worden. „Der Tag, den wir alle befürchtet haben, ist heute eingetreten“, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Louisiana, Bobby Jindal. An einigen Stellen sei die Ölschicht mehrere Zentimeter dick, fügte Jindal hinzu, der sich bei einer Bootstour im Mississippi-Delta ein Bild von der Lage gemacht hatte. Es sei zu erwarten, dass noch mehr Schweröl die Küste verschmutzen werde.

Bislang waren an den Küsten der Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama nur einzelne Ölklumpen angeschwemmt worden. Der Ölteppich breitet sich durch starke Strömungen im Golf von Mexiko ungehindert aus. Satellitenbilder zeigten, dass das Öl inzwischen durch auch den sogenannten „Loop Current“ Richtung Florida getrieben wird.