Hamburg. Der Bundesliga-Aufsteiger hält im CCH seine Jahresversammlung ab. Das Abendblatt berichtet über Wahlen, Anträge und Redebeiträge.
Klappt es diesmal vor Mitternacht? (Anmerkung der Redaktion um 23.49 Uhr: Der war gut!) Oder wird die Mitgliederversammlung des FC St. Pauli auch in diesem Jahr in den nächsten Tag übergehen? Zumindest stehen die Chancen gut, dass die Mammutsitzung mit mehreren Hundert Teilnehmern im CCH schon am Freitagabend geschlossen wird. Größere Wahlen stehen nämlich nicht auf dem Plan.
Was nicht bedeutet, dass der Abend uninteressant verlaufen wird. Im Gegenteil: Mit Spannung erwartet werden die Reden von Präsident Oke Göttlich und weiteren Verantwortlichen aus Präsidium, Vorstand und Aufsichtsrat. Dabei wird auch der Rekordumsatz von rund 80 Millionen Euro aus dem vergangenen Geschäftsjahr publik. Das Abendblatt berichtete nicht nur bereits darüber, sondern wird auch live vor der Mitgliederversammlung tickern. Viel Spaß und einen langen Atem!
Liveticker zur Mitgliederversammlung des FC St. Pauli
0.16 Uhr: Den Beifall hat sich Kristian Heiser wirklich verdient! Er schließt die Mitgliederversammlung. „Ich träum’ von dir“, sagt Onkel Göttlich zum Abschied. Na dann mal eine gute Nacht. Wir lesen uns.
0.15 Uhr: Machen wir‘s kurz: Auch das Ding wird durchgewunken. Für die Statistiker: 98,0 Prozent sagen leise tippend ja. Interessant wäre es mal, die 15 Querköpfe zu finden, die gegen jeden Antrag stimmen. Noch interessanter wären ihre Motive.
0.08 Uhr: Beim „St. Pauli Kongress“ wurden Leitlinien entwickelt, wie sich der Verein künftig ausrichten soll. Diese sollen nun verabschiedet werden. Den Antrag bringt übrigens der langjährige Aufsichtsrat Roger Hasenbein ein.
0.06 Uhr: Punktsieg Engelbracht. Der Antrag wird mit 85,6 Prozent abgelehnt.
0.04 Uhr: Gegenrede Wilken Engelbracht. Das neue System wurde vergangenes Jahr mit 91 Prozent Zustimmung beschlossen. Er rät vom alten System ab und benennt die Vorteile.
„Sonstige Anträge“: Wird es noch mal spannend?
0.02 Uhr: Die Streichung der Warteliste für Dauerkarten hat bei vielen Fans für Frust gesorgt. Daher wird nun ein Antrag eingereicht, die Warteliste auf Aktualitätsstand des Datums der Streichung wieder einzuführen.
0.01 Uhr: Einen schönen Sonnabend Ihnen allen!
23.59 Uhr: Jetzt könnte es noch mal ein wenig spannend werden. Die „sonstigen Anträge“ von Mitgliedern sind mitunter recht interessant. Aber gleich der erste wird zurückgezogen. Es ging um Internetzugang auf allen Tribünen. Im Gespräch mit der Geschäftsführung ist dem Antragsteller bereits bewusst gemacht worden, dass eine Umrüstung im Stadion kein ganz so simpler Akt sei. Aber er möchte, und das aus guten Gründen, dafür sensibilisieren.
23.50 Uhr: Natürlich wird auch dieser Antrag beschlossen. Die Prognose ist nicht zu gewagt, dass dies auch für die kommenden beiden gilt, die „Entsendung in den Aufsichtsrat der FCSP eG“ und „AFM“ lauten.
23.42 Uhr: Im nächsten Änderungsantrag geht es um Modifikationen bei der Verleihung von Ehrenmitgliedschaften, weiteren Ehrungen und Aufgaben des Ehrenrats. Es sind noch etwas mehr als 500 Mitglieder anwesend.
Satzungsänderungen werden beschlossen
23.40 Uhr: Beschlossen. Weitermachen.
23.38 Uhr: Weiter geht’s! Also, mit anderen Themen. Satzungsänderungen. Die erste betreffen Altersgrenzen für Kinder und Jugendliche. Beispielsweise soll das Alter zur Stimmberechtigung von 16 auf 14 Jahren herabgesetzt werden, darüber hinaus geht es um kleinteilige Fragen wie der Definition, wie lange man im Verein als „Jugendlicher“ (künftig: bis 21) gilt. Kinder sollen sich zudem künftig ab dem siebten Lebensjahr in den Abteilungen selbst vertreten können.
23.34 Uhr: Sie können raten, bei welchem Punkt wir momentan sind. Nur ein Versuch!
23.25 Uhr: Es wird munter weiter geehrt, was das Zeug hält. Nicht mehr munter: der Tickerer.
23.18 Uhr: Silberne Leistungsnadeln für zehnjährige Tätigkeit erhalten unter anderem die Aufsichtsräte Sandra Schwedler, Sönke Goldbeck, Vizepräsident Jochen Winand und Präsident Oke Göttlich. Zur Feier des Tages schreibt die KI seinen Vornamen erstmals korrekt.
Neuer Ehrenrat und Kassenprüfer gewählt
23.07 Uhr: Es lohnt sich manchmal doch, der Ehrung für langjährige Mitgliedschaft beizuwohnen. Die Transkriptions-KI ist offenbar darauf trainiert, keine Schimpfwörter oder ähnliches abzubilden. Als ein Herr Fick genannt wird, taucht dessen Name auf der Leinwand nicht auf. Bei uns ist das selbstredend anders.
23.04 Uhr: Da demnächst diverse Anträge folgen und nicht zu vergessen die endlosen Ehrungen, lässt sich inzwischen die Prognose treffen, dass das hier bis weit nach Mitternacht geht.
23.02 Uhr: Neuer Kassenprüfer bei einer Ausscheidung zwischen zwei Kandidaten ist Jörg Rummelspacher, der 57,0 Prozent Zustimmung erhält.
22.57 Uhr: Schlussendlich die Wahl eines neuen Kassenprüfers.
22.51 Uhr: Und gewählt als neues Mitglied im Ehrenrat ist aus sechs Kandidaten Georg E. Möller, der 42,3 Prozent der Stimmen erhält. Zuvor gab es die völlig verdienten Standing Ovations für Manfred Heinzinger. Noch einmal: 32 Jahre hat er dem Verein ehrenamtlich gedient. Bei seiner Abschiedsrede sagt er kurz und knapp: „Danke, Tschüs, es war mir eine Ehre.“
Bingo! Neuer Ehrenamt hat‘s als Erstes komplett
22.39 Uhr: Okay, eine Ausnahme machen wir. Georg E. Möller macht das nicht nur richtig gut mit seiner Rede und scheint generell ein toller Ehrenamtler zu sein; er trinkt zwar nicht, gewinnt aber gern, nennt deshalb zum Abschluss das Wort „Community“ und endet mit einem „Bingo“.
22.30 Uhr: Das dauert jetzt etwas. Wir verzichten auf Kurzbeschreibungen jeder Rede. So lange Onlinetexte werden doch nicht gelesen, wird uns immer eingetrichtert.
22.25 Uhr: Die Wahl des neuen Ehrenrats, der für Heinzinger aufrückt, ist komplexer. Sechs Kandidaten stellen sich zur Wahl und zunächst vor.
22.21 Uhr: Erwartungsgemäß deutliches Ergebnis. Gottberg ist mit 98,1 Prozent der Stimmen als Vizepräsidentin nachgewählt. Sie ist das jüngste Präsidiumsmitglied jemals beim FC St. Pauli.
22.18 Uhr: War ´ne locker-flockige Rede, zu Teilen auch witzig. Gottberg identifiziert sich glaubhaft mit dem Verein und dem Stadtteil. Sollte eine große Mehrheit für die Rechtsanwältin geben, in deren Arbeitsbereich die Gebiete Fans, Recht und Sicherheit fallen.
Neue Vizepräsidentin stellt sich zur Wahl
22.14 Uhr: Die bereits kommissarisch amtierende Vizepräsidentin Luise Gottberg muss sich zur Nachwahl stellen. Sie folgte im März auf Christiane Hollander und stellt sich nun vor.
22.11 Uhr: Der Amateurvorstand wird mit 98,2 Prozent entlastet.
22.08 Uhr: Bei der Entlastung des Präsidiums um „Oge“ Göttlich läuft im ersten Wahlgang alles glatt. 703 Mitglieder (98,3 Prozent) stimmen zu.
22.05 Uhr: Da Manfred Heinzinger nach unfassbaren 32 Jahren aus dem Ehrenrat ausscheidet, muss später ein Nachfolger gewählt werden.
Stress in der AFM bei der Mitgliederversammlung
22.02 Uhr: Weiteres: Jährliche Geburtstagsglückwünsche vom Ehrenrat gibt es von nun an erst ab 85, nicht wie vorher ab 75, Jahren. Der Alte Stamm nimmt künftig auch weibliche Mitglieder auf.
22.00 Uhr: Es spricht: der Ehrenrat.
21.59 Uhr: 399 Bingospieler, 317 Spielverderber, 80 Enthaltungen.
21.56 Uhr: Offenkundig hat sich ein wenig Ärger angestaut. Ein weiteres AFM-Mitglied ärgert sich über die Kommunikationspolitik des Vorstands. Nun ist aber auch gut. Stattdessen werden die Wahlgeräte wieder ausprobiert. Die Frage zum Test lautet: Ich spiele heute Bingo? Ja, nein, Enthaltung.
21.53 Uhr: Die amüsanten/nervigen Wortmeldungen einer jeden Mitgliederversammlung. Ein AFM-Mitglied, der ehemalige Aufsichtsrat Holger Scharf, beschwert sich darüber, dass sich der Vorstand zu bedeckt halte, einen „closed shop“ errichtet habe. Dazu wurden einige seiner Fragen bei Facebook nicht beantwortet. Dass er Beifall erhält, spricht dafür, dass er einen Punkt haben könnte.
Mehr als 1000 Mitglieder bei St. Paulis Jahreshauptversammlung
21.49 Uhr: Künftig soll es zwei AFM-Vorstände geben, um die Last auf mehrere Schultern zu verteilen und eine höhere Ansprechbarkeit zu gewährleisten.
21.46 Uhr: Der AFM-Vorstand erzählt, wie die Gelder eingesetzt werden. Unter anderem zur Verbesserung der Situation auf den Behindertentoiletten im Millerntor-Stadion.
21.38 Uhr: 1027 anwesende Mitglieder haben sich inzwischen eingefunden, 1013 davon stimmberechtigt. Ein nicht stimmberechtigter Medienvertreter verlässt den Saal hingegen kurz in Richtung Toilette und Keksverkauf.
21.30 Uhr: Antrag zur Änderung der Tagesordnung beim Speiseplan. Nach der Enttäuschung von Brezel und Franzbrötchen wird die Wahl eines Cookies beantragt. Einstimmig angenommen mit einer Ja-Stimme.
21.28 Uhr: Drei Kernprobleme hat der Amateurvorstand ausgemacht: die Mitgliederverwaltung; das Hinterfragen von Entscheidungsstrukturen der sporttreibenden Abteilungen; und vor allem der Mangel an Sportflächen.
Kathrin Deumelandt neue Aufsichtsratsvorsitzende
21.21 Uhr: Die „lieben Freundinnen und Freunde des Sports in Braun-Weiß“ lauschen jetzt dem Bericht des Amateurvorstands.
21.19 Uhr: Mit dem heutigen Tag endet nach zehn Jahren der Vorsitz von Sandra Schwedler im Aufsichtsrat. Turnusgemäß übernimmt von morgen an Kathrin Deumelandt. Sie war 2022 in den Aufsichtsrat gewählt worden, seinerzeit mit den meisten Stimmen, und war bislang stellvertretende Vorsitzende.
21.12 Uhr: Nachdem das fix ist, ist der Zeitpunkt für eine Toilettenpause vorerst verpasst worden. Aufsichtsratschefin Sandra Schwedler ist mit ihrem Bericht dran. Zur Freude der Bingospieler räumt sie „TV-Geldverteilung“ von der Karte ab.
21.07 Uhr: Hervorragend, weder zu Göttlichs noch zu Engelbrachts Beitrag gibt es Wortmeldungen. Nun folgt der Bericht des Kassenprüfers.
St. Pauli rechnet mit höheren Vermarktungs- und TV-Einnahmen aus der Bundesliga
21.06 Uhr: Die ersten 15 Millionen Euro, die die Genossenschaft eingenommen hat, waren der Sprint. Die zweiten seien „für die Pessimisten der Marathon“, so Engelbracht. „Ich sage eher, es ist ein Halbmarathon.“ So oder so: Kein Problem für den vorhin gelobten Medienchef, passionierten Dauerläufer und natürlich auch Genossen Patrick Gensing, der den Ticker hier gewiss mitliest.
20.59 Uhr: Ein paar Daten zur Geschäftsentwicklung. St. Pauli rechnet in dieser Saison mit einem Anstieg der Vermarktungseinnahmen von 18,4 auf 23,2 Millionen Euro, die TV-Gelder verdreifachen sich beinahe von 13 auf 36,9 Millionen Euro.
20.56 Uhr: In den vergangenen beiden Jahren ging es immer dann heiß her, wenn die Sprache auf den Tarifvertrag ging. Nun ging es entscheidend voran, was dem Abendblatt so auch aus dem Betriebsrat vorab bestätigt worden war. Mehrere Stunden wöchentlich verhandeln Engelbracht und die Tarifkommission. Das Vergütungsmodell stehe in den großen Eckpunkten bereits. Bezüglich des Manteltarifvertrags gibt es ebenfalls Fortschritte. Allerdings bleibt das Geflecht kompliziert. Der FC St. Pauli wäre der erste Profifußballverein, der tariflich bezahlt.
20.47 Uhr: Das Eigenkapital des Vereins ist nun auf 3,415 Millionen Euro angestiegen.
20.43 Uhr: Die Geschäftszahlen, die Engelbracht vorstellt, sind inzwischen bekannt und sehr erfreulich. Erstmals wurde die Umsatzmarke von 80 Millionen Euro durchbrochen, im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es einen Gewinn von 188.020 Euro.
Geschäftsleiter Wilken Engelbracht stellt Rekordzahlen vor
20.39 Uhr: Fliegend geht es weiter mit dem kaufmännischen Geschäftsleiter Wilken Engelbracht und dessen herrlich bassig-sonoriger Stimme. Schon zum Auftakt erwähnt er mehrfach Göttlichs Vornamen, die KI macht daraus „woke“ (passt durchaus), „Roger“ und „UKE“ (da landet er heute hoffentlich nicht). Engelbracht schlägt vor, den Präsidenten für den restlichen Abend Michael oder Ulli (oder Uli? ewiges Problem, wie bei Olli/Oli, Melli/Melly usw.) zu nennen.
20.37 Uhr: Göttlich kommt zum Ende seiner Rede, die wenig Neues zu Tage förderte. Aber das war heute auch nicht zu erwarten. Es gab schon deutlich kontroversere Grundlagen für Jahreshauptversammlungen als in diesem Jahr.
20.34 Uhr: Szenenapplaus brandet auf, als Göttlich erwähnt, dass der Verein das soziale Medium X verlassen hat. „Nie war die Arbeit eines Medienteams beim FC St. Pauli pointierter und besser“, lobt der Präsident seinen Medienchef Patrick Gensing und dessen Mitstreiter.
20.32 Uhr: Ein Vorteil für alle Redner: Lascher als die „Salz“-Brezel, die im CCH verkauft wird, kann kein Verbalbeitrag sein.
20.22 Uhr: Das Thema Genossenschaft zeigt noch mal, dass der FC St. Pauli, egal, wie man zu ihm steht, schon ein besonderer, anderer Verein ist. Dass sowas im Profifußball existiert, macht Spaß.
Genossenschaft hat schon knapp 15 Millionen Euro eingenommen
20.21 Uhr: Kurzer Schwenk Göttlichs zur neuen Genossenschaft, die das Millerntor-Stadion erwirbt. Stand Freitagabend sind bereits 14,5 Millionen Euro eingenommen worden. 30 Millionen Euro sind das Ziel bis Ende Januar.
20.19 Uhr: Nach wie vor richtet Göttlich viele Worte des Dankes an seine Mitarbeiter. Zeit, sich mit anderen Fragen zu beschäftigen: Gibt es einen neuen Coca-Cola-Weihnachtsmann? Der auf der Zero, die im CCH leider anstelle einer guten Light ausgeschenkt wird, schaut jedenfalls nicht aus wie der bekannte aus der Cola-Truck-Werbung.
20.17 Uhr: Kurze Vorschau von Göttlich auf die Erfolgszahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Könnten wir jetzt alles wiedergeben. Aber haben wir ja bereits ausführlich.
20.12 Uhr: In den vergangenen zehn Minuten wurde nichts essenziell Neues gesagt.
20.02 Uhr: Kritik an der Geldverteilung; Verteidigung der Idee, die sportliche Basis zur Verbreitung der gesellschaftlichen Botschaften zu legen; Loblied auf die Nachwuchsarbeit; Göttlich räumt erstmal die niedrig hängenden Früchte ab. Dazu gibt es Rekordzahlen von den Rabauken (15.000) und den Mitgliedern (48.000). Sehr erfrischend: Das ewige Ziel, sich in den Top 25 zu etablieren, wird modifiziert. „Sukzessive wollen wir in die Top 18 oder besser“, sagt Göttlich. Dafür seien weitere Investitionen in Sport, Infrastruktur und Beine nötig. Die Plätze elf bis 14 der Bundesliga sind bei den reinen sportlichen Investitionen mehr als 30 Millionen Euro pro Saison voraus.
Präsident Oke Göttlich trägt seinen Jahresbericht vor
19.57 Uhr: Den ersten richtigen Applaus des Abends – wer hätte es auf der Bingokarte gehabt? – sackt Sportchef Andreas Bornemann ein. Präsident Göttlich dankt ihm für seine „Beharrlichkeit, den Weitblick und Mut“, wodurch der Aufstieg gelungen ist. Bornemann blickt stoisch drein, und Göttlich ergänzt: „Ich weiß, du liebst das ungefähr so sehr, wie ich kurze Reden.“ Verspricht also, ein längerer Monolog zu werden.
19.54 Uhr: Bevor die Berichte beginnen, wird die Anwesenheit festgestellt: 890 Mitglieder, 877 davon stimmberechtigt, sind anwesend.
19.50 Uhr: Es wird der Verstorbenen des vergangenen Jahres gedacht.
19.47 Uhr: Bildungsauftrag: Per „Akklamation“, gern im Duden nachlesen, wird TOP drei, die Verabschiedung des Protokolls der MGV 2023 per „sehr vielen Ja-Stimmen“ genehmigt.
19.45 Uhr: Im gefühlt zwölften Anlauf klappt es mit der elektronischen Abstimmung. Zunächst ging es gar nicht. Dann wurden acht Stimmen registriert, bei sicher 100-mal so vielen Teilnehmern. Per Handzeichen wird die neue Tagesordnung, die Nachwahlen zum Ehrenrat und Kassenprüfer enthält, angenommen. Das Präsidium scheint gelernt zu haben. Während der Minute Abstimmung ist die Transkription nur für Heisers Mikrofon aktiv, sodass Zwiegespräche und Lästereien des Rests (2023: „Gleich kommen die Witzbolde wieder.“) leider, leider nicht zu lesen sind. Fünf Witzbolde sind da, so viele Enthaltungen gibt es.
Digitale Transkription macht aus Oke Göttlich Onkel Göttlich
19.29 Uhr: Digitale Transkription sei Dank! Aus Präsident Oke Göttlich wird im Untertitel der nette „Onkel Göttlich“, was für den ersten Lacher sorgt. Heiser versucht es noch mal. Die KI korrigiert sich auf „Ucke Göttlich“, im dritten Anlauf auf „Okay Göttlich“.
19.20 Uhr: Tagesordnungspunkt (TOP) eins ist absolviert: Eröffnung und Begrüßung. Gerade läuft TOP zwei: Berufung des Versammlungsleiters. Wir greifen vor, gleich wird auch TOP drei, Verabschiedung Protokoll ordentliche Mitgliederversammlung des Vorjahres, absolviert sein. Mit dem Abendblatt immer schneller informiert. TOP!
19.16 Uhr: Die Mannschaft ist übrigens abwesend. Allerdings aus guten Gründen. Während der Länderspielpause kann sie die seltene Chance auf drei freie Tage nutzen. Verständnis durch die Bank weg dafür.
19.12 Uhr: Dauerbrenner der MGV: Elektronische Abstimmungsgeräte, KI-Untertitel hinter dem Podium („digitale Transkription“) – verbunden mit der Hoffnung, selbst kleinste Gespräche des Präsidiums zu belauschen – und Versammlungsleiter Kristian Heiser. Vergangenes Jahr war der 54 Jahre alte Rechtsanwalt, kein Witz, heiser. Diesmal nicht.
19.10 Uhr: Es geht pünktlich los. Die Hoffnung steigt, dass bis 23.59 Uhr alles gelaufen ist.
19.04 Uhr: Peter Ludwig, lesen Sie mit? Ihr Personalausweis wurde gefunden und liegt auf dem Podium.
19.01 Uhr: Da „angeblich“ beim Einlass noch einiges los sei, wird der Start der Versammlung des 1910 gegründeten FC St. Pauli auf 19.10 Uhr verschoben. Ein Schelm ...
Bullshit-Bingo bei der Mitgliederversammlung des FC St. Pauli
18.54 Uhr: Noch exklusiver! Wir können die Gewinne des Bingos enthüllen. „Es gibt in erster Linie Beschäftigung zu gewinnen“, sagt eine St. Paulianerin zu einer anderen. Der Hauptpreis: Schnaps.
18.50 Uhr: So langsam füllt sich der Saal. Das wichtigste Utensil an diesem Abend ist eindeutig der Bullshit-Bingo-Zettel, den wir exklusiv für Sie, liebe Leser, heimlich abfotografiert haben:
18.30 Uhr: Da wären wir. Und sonst eine Menge anderer Menschen. Der feine Unterschied: Die sind Mitglieder des FC St. Pauli, wir nur des Hamburger Abendblatts. Vorteil von Zweitgenanntem: Es gibt keine mehrstündigen Jahresversammlungen. Der Beginn dieser hier ist für 19 Uhr avisiert.