Hamburg. Der Grieche arbeitete hart für sein Comeback beim FC St. Pauli. Nun hofft er auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft.

Manolis Saliakas war vorbereitet. Dafür benötigte er nicht mal seine Dolmetscherin Eva Mountsaki, die beim FC St. Pauli eigentlich das Partnerschaftsmanagement leitet. Welche Frage ihm da auf Deutsch gestellt wurde, verstand der Grieche ganz genau. Die Antwort war eindeutig: „Nein.“ Mit dem neuen Nationaltrainer Ivan Jovanović (62) habe er noch nicht gesprochen.

Dennoch darf sich der 28-Jährige Hoffnungen machen, unter dem Serben wieder für sein Heimatland nominiert zu werden und es damit seinem Mitspieler Eric Smith gleichzutun, der am Mittwoch ins schwedische Aufgebot berufen wurde. Sein viertes und bislang letztes Länderspiel absolvierte der Rechtsverteidiger am 11. Juni auf Malta (2:0), damals noch unter Nikolaos Papadopoulos, der ihn anschließend nicht mit zur EM 2024 nach Deutschland nahm.

Manolis Saliakas hofft auf die Rückkehr in die griechische Nationalmannschaft

Für Saliakas war das eine Enttäuschung, wenngleich er betont, „die Mannschaft so oder so immer zu unterstützen“. Den nächsten Rückschlag setzte es für die Frohnatur zu Beginn der Saisonvorbereitung auf die Bundesliga. Saliakas fiel wegen einer tief sitzenden Wadenverletzung des Soleus-Muskels wochenlang aus. „Es ist mir sehr schwergefallen zuzusehen, während die anderen auf der Euphoriewelle reiten konnten“, sagt er.

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Im Trainingslager in Scheffau am Wilden Kaiser arbeitete Manolis Saliakas intensiv an seinem Comeback. © Witters | Leonie Horky

Umso motivierter habe er an seiner Rückkehr auf den Platz gearbeitet: „Es war wichtig, der Verletzung die nötige Zeit zur Regeneration zu geben. Aber ich habe im Kraftraum und beim Physio täglich mein Programm durchgezogen.“ Es lohnte sich. Zum Bundesliga-Auftakt gegen den 1. FC Heidenheim (0:2) brachte Cheftrainer Alexander Blessin den Rechtsfuß für die finalen 14 Minuten.

Wenn der „Hammer aus Heraklion“ spielt, verliert der FC St. Pauli nicht

Seit dem vierten Spieltag steht Saliakas wieder in der Startelf – und seitdem ist St. Pauli ungeschlagen. An ihm liege das freilich nicht, übt sich der vierfache Nationalspieler in Bescheidenheit. „Jeder Spieler in unserem Team verfügt über eine Einzigartigkeit“, sagt Saliakas.

Was seine sei? „Meine dauerhafte 100-Prozentigkeit, die unermüdliche Leidenschaft, aber auch im richtigen Moment die Ruhe am Ball zu bewahren.“ Wobei es eher das Gegenteil der ruhigen Kugel ist, was Saliakas besonders gefährlich macht. Wenn der Wahl-Eppendorfer den „Hammer aus Heraklion“ auspackt, seine knallharten Flanken in den Strafraum feuert, ist bei gegnerischen Abwehrreihen höchste Vorsicht geboten.

Mainz 05 ist gewarnt vor Saliakas

Auch der FSV Mainz 05, der am Sonnabend (18.30 Uhr) im Millerntor-Stadion gastiert, wird gewarnt sein. Zumal der Kiezclub durch das 3:0 beim SC Freiburg Selbstvertrauen geschöpft hat. „Der Erfolg war wichtig für uns. Wir wollen darauf aufbauen, um nun die Medaillen zu ernten.“ Eine eher ungewöhnliche Formulierung, aber als echter Grieche kommt man am Olympia-Bezug nun mal nicht vorbei.

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Ob Jovanović an einer Nominierung vorbeikommt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Griechenland spielt in der Nations League bei Vize-Europameister England und empfängt Irland. Saliakas wäre jedenfalls vorbereitet.