Hamburg. Verein kann 9,99-Sekunden-Sprinter und 10,00-Sekunden-Mann langfristig halten. Zudem erweitert Sponsor HanseMerkur seine Partnerschaft.
Die als Frage formulierte Sorge ist gerade einmal einen guten Monat her: „Verliert der HSV den 9,9-Sekunden-Mann?“, fragte die „Bild“-Zeitung. An diesem Mittwoch um Punkt 12 Uhr folgte die überraschende Antwort mit einem Tusch: „Deutsche Top-Athleten verlängern beim HSV“, stand über der Pressemitteilung des HSV e.V., mit der nicht jeder gerechnet hatte.
Die beiden wichtigsten Nachrichten in Kürze: Die beiden Super-Sprinter Owen Ansah (23, 100 Meter in 9,99 Sekunden) und Lucas Ansah-Peprah (24, 10,00 Sekunden) sowie der amtierende Deutsche Meister im 110-Meter-Hürdenlauf, Manuel Mordi (21), haben ihre auslaufenden Verträge verlängert und werden auch weiterhin für den HSV an den Start gehen. Dabei darf besonders der schriftlich fixierte Verbleib der beiden 100-Meter-Sprinter bis 2026 als echter Coup gefeiert werden.
HSV: Top-Athleten bleiben bis 2026
Doch damit nicht genug: Denn möglich wurden die übrraschenden Vertragsverlängerungen vor allem deshalb, weil die Vereinsverantwortlichen des HSV zuvor die bereits seit 2018 laufende Partnerschaft mit Sponsor HanseMerkur – ebenfalls bis 2026 – noch einmal ausbauen konnten.
„Wir freuen uns sehr über das deutliche Commitment der HanseMerkur, die diese erfolgreiche Sport-Geschichte weiter stärken und fördern möchte“, ließ sich HSV-Vizepräsident und -Aufsichtsratsvorsitzender Michael Papenfuß in der Pressemitteilung zitieren. Und weiter: „Dass wir durch die Partnerschaft mit der HanseMerkur auch Owen, Lucas und Manuel weiter an den HSV binden können, ist ein eindrucksvolles Zeichen.”
HSV-Trio nahm auch bei Olympia in Paris teil
Und was für eines! Das Athletentrio gehört dem HSV bereits seit ihrem Jugendalter an und nahm in diesem Sommer auch an den Olympischen Spielen in Paris teil. „Ich freue mich riesig über meine Verlängerung beim HSV. Wenn ich die Raute auf der Brust trage, fühlt sich das immer nach einem Zuhause an“, sagt Owen Ansah, der nach der Vertragsverlängerung ankündigte, seinen eigenen 100-Meter-Rekord im kommenden Jahr noch einmal verbessern zu wollen. Zudem will er eine neue persönliche Bestzeit über die 200 Meter aufstellen. Sein ambitioniertestes Ziel: „Am Ende meiner Karriere möchte ich eine große Medaille um den Hals hängen haben.“
Das sieht Kumpel Lucas Ansah-Peprah ganz ähnlich: „Für 2025 setze ich mir eine gute Performance bei den Deutschen Meisterschaften zum Ziel und möchte mich für die Weltmeisterschaften in Tokio qualifizieren. Dazu stehen die Hallen-Europameisterschaften und die Staffel-Weltmeisterschaften an, bei denen ich dabei sein will.“
- Rassismus gegen HSV-Sprinter Owen Ansah: DLV erwägt Strafanzeige
- Unter großen Schmerzen: Jonas Meffert bricht HSV-Training ab
- Nach Paris 2024 hofft Hamburg auf Olympische Spiele 2040
Auch 110-Meter-Hürdenläufer Mordi hat – anders als die HSV-Fußballer – im kommenden Jahr internationale Ziele: „2025 möchte ich bei der U-23-Weltmeisterschaft um eine Medaille mitlaufen und bei der Weltmeisterschaft in Tokio ins Halbfinale kommen.“
Klar ist, dass es ohne die neue, finanzielle Unterstütung durch die Hamburger Versicherung HanseMerkur wohl schwer geworden wäre, die drei Athleten beim HSV zu halten. „Die Förderung ist stark“, gibt Mordi ohne Umschweife zu.
HanseMerkur hat Anteile von Wüstefeld übernommen
Dabei ist es noch gar nicht lange her, dass man der HanseMerkur, die auch Hauptsponsor der Fußballprofis des HSV ist, ein echtes Beziehungsproblem mit dem HSV nachgesagt hatte. Als das Hamburger Unternehmen im vergangenen Jahr eine Beteiligung in Höhe von 5,07 Prozent an der HSV Fußball AG von Ex-Vorstand Thomas Wüstefeld übernahm, war vor allem der damalige HSV-Vorstand über die Art und Weise der Kommunikation verärgert.
Doch die Geschichte, die im September 2023 hohe Wellen im HSV schlug und auch zu Verwerfungen zwischen AG- und e.V.-Spitze führte, scheint längst verjährt. Auch bei den Fußballern verlängerte die HanseMerkur kürzlich den Vertrag als Hauptsponsor bis 2028, nun folgte das ausgebaute Engagement in der Leichtathletik.
HSV und HanseMerkus sind seit 2018 Partner
„Besonders freut mich, dass wir so dazu beitragen konnten, dass erfolgreiche Leichtathleten weiterhin für Hamburg starten”, sagt Eric Bussert, Vorstand Vertrieb und Marketing der HanseMerkur. Seine Partnerschaft mit dem HSV, die seit 2018 läuft, ist längst kein Sprint mehr. Sondern ein Marathon. Und mittlerweile sogar ein ziemlich erfolgreicher.