Hamburg. Zum zweiten Mal muss Kuntz die Trainerfrage beantworten. Anders als die Chefs haben viele HSV-Fans den Daumen gesenkt. Ein Kommentar.
Viele Fans des HSV haben sich am Wochenende nach der 1:3-Niederlage des HSV in Braunschweig das Ventil gesucht, das man in den heutigen Zeiten eben findet: Auf Social Media wurde Dampf abgelassen. Der Tenor der HSV-Wutbürger: Trainer Steffen Baumgart muss nach vier sieglosen Spielen in Folge gehen! In der Länderspielpause! Also: Jetzt!
Ob Baumgart und HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz all die Pöbeleien und Unmutsäußerungen auf Instagram, X oder im altmodischen Facebook gelesen haben, ist unklar. Während sich bei Baumgart Tochter Emilia um die (nicht immer) sozialen Netze des Papas kümmert, ist es im Hause Kuntz Sohn Marc-Maurice, der die Accounts des Vaters pflegt. Doch eine Trainer-Entscheidung konnte auch ohne Emilia und Marc-Maurice getroffen werden: Baumgart bleibt!
HSV-Vorstand Kuntz: Baumgart bleibt
Wie so oft bei Trainerdiskussionen kann man gute Argumente für beide Meinungen finden. Der Trainerverbrennungsmaschine HSV tut Konstanz gut, Baumgart kann nichts für die Verletzungen von Robert Glazel, Ludovit Reis und Co. und trotz des aktuellen Tiefs ist die Tabellenspitze noch immer in Schlagdistanz. Einerseits.
Andererseits war Baumgart bereits nach dem verpassten Aufstieg im Sommer angezählt, unter ihm tritt der wahrscheinlich beste HSV-Kader der HSV-Zweitligageschichte auf der Stelle und auch die eine oder andere Personalentscheidung irritiert. Doch auch mit etwas Abstand von der desaströsen 1:3-Niederlage in Braunschweig scheint eine klare Antwort auf die Trainerfrage schwierig.
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HSV-Vorstand Kuntz wählt schwierigen Weg
Klar ist aber, dass sich vor allem HSV-Sportvorstand Kuntz für den schwierigen Weg entschieden hat. Denn mit dem Bekenntnis zu Baumgart ist auch er für das, was da kommt, in der Mithaftung. Kuntz hat sich im Sommer trotz aufkommender Kritik für Baumgart entscheiden – und er hat es nach dem aktuellen Negativlauf nun erneut gemacht.
In der digitalen Welt gibt es dafür keinen Applaus. Ob aber die Entscheidung in der realen Welt aufgeht, müssen die nächsten Spiele zeigen. Sonst kann aus ein bisschen Dampf ganz schnell ein HSV-Flächenbrand werden.