Braunschweig. HSV-Talent kommt beim desaströsen 1:3 in Braunschweig nur 20 Minuten zum Einsatz. Warum Baumgart ihn direkt wieder runternahm.
Fabio Baldé konnte einem einfach nur leidtun. Erst kassierte der HSV kurz nach seiner Einwechslung, aber ohne sein Verschulden, das 0:3 bei Eintracht Braunschweig. Dann wurde er direkt wieder ausgewechselt. Nach gerade einmal 20 Minuten Spielzeit. Was von außen zunächst aussah wie eine Höchststrafe für den talentierten Flügelstürmer, rechtfertigte Steffen Baumgart nach der Partie mit dem Verweis, eine drohende Unterzahl verhindern zu wollen.
„Ich hatte die Befürchtung, dass sich Fabi Gelb-Rot holt“, erklärte der HSV-Trainer, der diese schwierige Entscheidung gegenüber seinem Youngster moderierte. „Ich hatte ihn kurz vor seiner Auswechslung zu mir herangeholt und ihm gesagt, dass ich ihn runternehmen werde.“
HSV-Coach Baumgart erklärt Baldé-Auswechslung
Baumgart fiel die Maßnahme nicht leicht. „Es tut mir enorm leid für den Jungen. Ich habe mich nach dem Spiel auch bei ihm entschuldigt und ihm meine Entscheidung erklärt. Es hatte nichts mit seiner Leistung zu tun“, sagte der 52-Jährige.
Als Baldé ausgewechselt wurde, hatte der HSV bereits auf 1:3, gleichbedeutend mit dem Endstand, verkürzt. Der 19-Jährige hatte in seinem Kurzeinsatz 15 Ballkontakte, zog sechs Sprints an und brachte 67 Prozent seiner sechs Pässe an den Mitspieler. Lediglich seine vier Flanken blieben wirkungslos. Allerdings kassierte er eben auch die Gelbe Karte nach einem taktischen Foul gegen Braunschweigs Torschützen Fabio Di Michele Sanchez. Und das nur zwei Minuten nach seiner Hereinnahme.
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Durch Braunschweigs gefährliches Umschaltspiel waren die Hamburger immer wieder zu Fouls gezwungen, um die Angriffe der Gastgeber zu unterbinden. Baldé durfte fortan allerdings kein Risiko mehr in seinen direkten Duellen eingehen. Weil ihm noch die Erfahrung für solche Situationen fehlt, sah Baumgart die Gefahr für seine Mannschaft, dezimiert zu werden. Baldé wurde dadurch zum Leidtragenden.