Hamburg. HSV-Stürmer trifft gegen Magdeburg und sorgt bei seinem Jubel für das schönste Bild des Tages. Wie es dazu kam.

Für Davie Selke gab es nur ein Ziel nach seinem Treffer zum 3:0 gegen Magdeburg: ab zur Eckfahne. Der Stürmer des HSV sprintete los, riss dabei den Mund auf und breitete die Arme aus. Eine Geste, die ein Balljunge an jener Eckfahne bereits erwiderte. Der kleine Junge hatte schon das Spielfeld betreten, um mit seinen Idolen zu jubeln. Schließlich nahm er Selkes offene Arme dankend an und sorgte damit für das schönste Bild des Tages.

HSV-Stürmer Selke erklärt Balljungen-Jubel

„Er ist auf mich zugerannt, ich habe mich tierisch gefreut, und dann sprang er mir in die Arme. Es war ein schöner Moment“, sagte Selke, der genau weiß, wie der Schüler sich gefühlt haben muss. „Er hat mich an mich selbst als kleiner Jungen erinnert. Als Nachwuchskicker in Hoffenheim war ich auch Balljunge.“

Allerdings hatte sich Selke nie so weit vorgewagt wie sein Nachfolger im Volkspark, dessen Bekanntheitsgrad unter HSV-Fans seit diesem Jubel spürbar gestiegen sein dürfte. „Ich hatte mich nie getraut, so auf den Platz zu rennen, aber ich erlebte das 1:0 von Vedad Ibisevic gegen den FC Bayern hautnah mit. Das war mein Highlight als Balljunge“, erinnert sich Selke.

HSV-Profi Selke denkt an Glatzel

Es war nicht das einzige in Erinnerung bleibende Bild, das der 29-Jährige beim 3:1-Erfolg gegen Magdeburg produzierte. Schon beim ersten Tor durch Sturmpartner Ransford Königsdörffer rannte Selke zur Ersatzbank, um sich von Zeugwart Miroslav Zadach das Trikot des schwer verletzten Robert Glatzel (Sehnenabriss im Hüftbeuger) reichen zu lassen. Die Aktion war abgesprochen, um für den an Krücken gehenden Torjäger ein Zeichen der Unterstützung zu setzen.

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„Bobby ist wichtig für uns, auf dem Platz und in der Kabine. Es war uns wichtig zu zeigen, dass wir an ihn denken“, sagte Selke, der im Sommer ablösefrei von Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln verpflichtet worden war, und nun keine geringere Aufgabe hat, als den besten HSV-Torschützen der vergangenen drei Spielzeiten zu ersetzen. Gelingt ihm diese Mission, dürfte er auch bei den Balljungen im Volkspark begehrt bleiben.

Die Statistik

  • HSV: Heuer Fernandes – Elfadli, Schonlau, Muheim – Katterbach, Meffert, Dompé (60. Perrin) – Reis, Richter (69. Poreba) – Königsdörffer (69. Jatta), Selke (87. Mikelbrencis).
  • Magdeburg: Reimann – Hugonet, Mathisen, Tobias Müller (46. Hercher) – Heber, Gnaka (77. Ito), Krempicki (55. El-Zein), El Hankouri (46. Nollenberger) – Amaechi (46. Burcu), Kaars, Atik.
  • Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen).
  • Tore: 1:0 Königsdörffer (5.), 2:0 Katterbach (42.), 3:0 Selke (45.+1), 3:1 Kaars (63., Foulelfmeter).
  • Rote Karte: Schonlau nach einer Notbremse (57.).
  • Gelbe Karten: Muheim (3) – El Hankouri, Burcu.
  • Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
  • Torschüsse: 13:14
  • Ecken: 4:7
  • Ballbesitz: 42:58 Prozent
  • Zweikämpfe: 85:90