Hamburg. HSV-Kapitän sah beim 3:1-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg den zweiten Platzverweis der Saison. Geht es jetzt auch um seinen Platz?

Sebastian Schonlau dürfte nicht wirklich überrascht gewesen sein, als er über das Strafmaß des DFB informiert worden ist. Bei der Roten Karte am Sonntag gegen den 1. FC Magdeburg (3:1) gab es eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung: eine Sperre von zwei Spielen für den HSV-Kapitän.

Der 30-Jährige weiß das selbst am besten. Vor ziemlich genau zwei Jahren wurde er nach einer Roten Karte im Stadtderby beim FC St. Pauli – ebenfalls nach einer Notbremse – schon einmal für zwei Spiele gesperrt. Und so kam es auch diesmal: Wie der DFB mitteilte, ist Schonlau für zwei Meisterschaftsspiele gesperrt.

HSV: Gesperrter Schonlau darf in einer Woche spielen

Damit fehlt der Abwehrchef sowohl beim kommenden Auswärtsspiel bei der SV Elversberg als auch zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg (3. November). Etwas ungewöhnlich ist, dass er zwischen diesen beiden Partien in der zweiten Pokalrunde beim Bundesligisten SC Freiburg (30. Oktober) eingesetzt werden darf. Denn seine Sperre gilt, wie üblich in solchen Fällen, nach DFB-Angaben nur für die Liga.

„Ich hatte damit gerechnet, dass er mir direkt Rot zeigt“, sagte Schonlau nach dem Sieg gegen Magdeburg, den er die letzte halbe Stunde von draußen verfolgen musste. Zuvor war ihm ein seltener Stockfehler passiert, den Martijn Kaars ausnutzte. Der FCM-Stürmer wäre alleine auf das HSV-Tor gelaufen, doch Schonlau entschied sich für ein Foul. Zunächst zeigte ihm Schiedsrichter Sven Jablonski Gelb. Nach Ansicht der Videobilder blieb dem Referee aber nur eine Entscheidung: Rot. „Im Nachhinein hätte ich ihn besser laufen lassen“, sagte der Hamburger Abwehrchef.

Schonlau bedankte sich bei HSV-Mitspielern

Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 3:0. Einen Anschlusstreffer hätte der HSV mit elf Mann vermutlich einfacher verteidigt als zu zehnt. Schonlau bedankte sich nach dem Spiel im Mannschaftskreis bei seinen Teamkollegen, die am Ende mit Leidenschaft den Sieg über die Zeit kämpften. Als die Mannschaft mit den Fans vor der Nordtribüne feierte, verfolgte Schonlau das Geschehen in der zweiten Reihe. „In der vordersten Reihe zu stehen, wäre der falsche Ansatz gewesen“, sagte der Kapitän selbstkritisch.

Für Schonlau war es nach Gelb-Rot am dritten Spieltag in Hannover bereits der zweite Platzverweis im neunten Spiel. Das ist ihm in seiner Karriere noch nie passiert. Es ist bislang noch nicht die Saison für den Innenverteidiger, der bislang neben Miro Muheim, Jonas Meffert und Daniel Elfadli unumstrittener Stammspieler war.

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Bleibt er das auch nach seiner Sperre? Mit Lucas Perrin gab ein Neuzugang am Sonntag sein HSV-Debüt. Der Franzose wird in Elversberg am kommenden Sonnabend den Platz von Schonlau einnehmen, da Dennis Hadzikadunic verletzt ist. Macht der Franzose seine Sache an der Seite von Elfadli in den kommenden zwei Spielen gut, dürfte es zumindest mal Diskussionen geben, ob Schonlau seinen Platz nach Ablauf der Sperre automatisch zurückbekommt.