Hamburg. Der Torhüter ist wieder die Nummer eins, aber kein klarer Stammtorwart. Wie Trainer Baumgart seine ungewöhnliche Entscheidung begründet.

Im Hintergrund wurde gerade eine Kiste Bier in die Kabine gebracht, als Daniel Heuer Fernandes im Bauch des Volksparkstadions stand und über seine Rückkehr ins HSV-Tor sprach. Gut möglich, dass der 31-Jährige sich eines der 24 Flaschenbiere selbst geöffnet hat. Schließlich gab es für Heuer Fernandes im Rahmen des 3:1-Sieges gegen den 1. FC Magdeburg gleich mehrere Gründe zur Freude.

Zum einen kehrte der Torhüter vier Wochen nach seiner Adduktorenverletzung vor dem Spiel beim 1. FC Kaiserslautern zurück zwischen den Pfosten. Zum anderen hatte ihm Trainer Steffen Baumgart wieder das Vertrauen geschenkt, nachdem Matheo Raab das Rennen um die Nummer eins durch seine starke Leistung beim 3:0-Sieg in Düsseldorf wieder eröffnet und Baumgart damit zum Nachdenken gebracht hatte.

Baumgart erklärt: Keine klare Nummer eins

Am Tag vor dem Spiel hatte Baumgart nach dem Training seinen beiden Torhütern die Entscheidung mitgeteilt. Heuer Fernandes ist wieder die Nummer eins. „Aber keine klare Nummer eins“, sagte Baumgart, der den Konkurrenzkampf zwischen Heuer Fernandes und Raab weiter offen halten will. „Das bedeutet aber nicht, dass wir jetzt alle zwei Spiele wechseln“, so Baumgart nach dem Sieg gegen Magdeburg, zu dem Heuer Fernandes vor allem mit seiner fußballerischen Leistung beigetragen hatte.

Als Aufbauspieler hatte der Torwart in der ersten Halbzeit die meisten Ballkontakte. „Wir haben die Räume bespielt, die wir vorher ausgemacht haben“, sagte Heuer Fernandes, der mit seinen Pässen immer wieder das Magdeburger Pressing überspielte.

In der zweiten Halbzeit war der Torwart dann mittendrin, als der HSV nach der Roten Karte für Sebastian Schonlau nur noch verteidigte. „Es war eine kleine Defensivschlacht, aber die haben wir gut angenommen. Wie wir uns in die Bälle geschmissen haben, war mannschaftlich einfach gut“, sagte Heuer Fernandes, für den es ein besonderer Tag werden sollte. „Ich freue mich natürlich, wieder im Tor zu stehen. Es ist etwas Besonderes, für diesen Verein zu spielen.“

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In seinem sechsten Jahr beim HSV will Heuer Fernandes nun unbedingt als Nummer eins sein großes Ziel erreichen: Den Aufstieg mit dem HSV. Und mit seinen Leistungen will er dafür sorgen, dass Baumgart nicht doch wieder auf die Idee kommt, an seiner Torwarthierarchie etwas zu verändern. „Ich glaube nicht, dass es bei der Torwartposition ein Hin und Her gibt. Aber natürlich weiß ich, dass ich Leistung bringen muss.“

Die wird er in der kommenden Woche im Spiel bei der SV Elversberg wieder zeigen müssen. Ansonsten holt den HSV die Torwartdiskussion schnell wieder ein.