Hamburg. Niemand weiß, ob Marcell Jansen noch einmal antritt. Warum die Wahl nicht wie geplant im Januar stattfinden wird.

Marcell Jansen, Michael Papenfuß und Bernd Wehmeyer haben in der kommenden Woche einen Termin. Auf der turnusmäßigen Präsidiumssitzung des HSV e.V. werden die drei Amtsinhaber neben den aktuellen Themen erstmals auch über ihre eigene Zukunft sprechen. Denn nach Abendblatt-Informationen sind die Pläne der drei intern noch immer nicht bekannt. Auch HSV-Präsident Jansen soll sich gegenüber seinen beiden Stellvertretern Wehmeyer und Papenfuß noch nicht geäußert haben, ob er bei der anstehenden Wahl noch einmal antreten will.

Entgegen der bisherigen Erwartungshaltung des HSV e.V., hat die ungeklärte Situation zur Folge, dass die Präsidiumswahl mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht im Januar stattfinden wird. Zur Erinnerung: Die noch nicht angesetzte Mitgliederversammlung ist für das zweite oder dritte Wochenende im Januar 2025 angepeilt. Ursprünglich war vorgesehen, dass bei diesem Termin auch das neue Präsidium gewählt wird. Doch dafür hätten die aktuellen Amtsträger dem Beirat längst ein Signal geben müssen, damit dieser die Bewerbungsfrist kommunizieren kann. Dieses Signal hat es noch nicht gegeben.

HSV-Präsidiumswahl findet später statt

Nach einer Satzungsänderung muss die Präsidiumswahl mindestens neun Wochen vorher auf hsv.de angekündigt werden. Für die ursprünglichen Januar-Pläne bliebe für diesen Schritt nur noch bis Ende Oktober/Anfang November Zeit, je nachdem, wann genau die Mitgliederversammlung stattfinden wird. Bis dahin müsste der Beirat mit allen Kandidaten gesprochen haben, um diese auf ihre Eignung zu prüfen. Da die Gespräche in Präsenz stattfinden sollen, wäre dieser Vorgang bis zur nächsten Mitgliederversammlung zeitlich nicht mehr zu realisieren.

Das Präsidium sieht in dieser Angelegenheit allerdings keinen Zeitdruck. Schließlich laufen ihre Mandate erst im August 2025 ab, eine Wahl kann also auch zu einem späteren Zeitpunkt im Sommer auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung nachgeholt werden. Wer sich dann zur Wahl stellt, bleibt weiterhin offen.

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HSV-Präsidium: Was macht Jansen?

Gerade bei Jansen wird eine Entscheidung mit Spannung erwartet. Sein unterschriftsreifes Papier, das der Ex-Profi seinen Präsidiumskollegen im August 2023 vorgelegt hatte, um die über die Zukunft des HSV erstellten Inhalte dem damals neuen Anteilseigner HanseMerkur zu präsentieren, sorgt noch immer für Gesprächsstoff in den Gremien des Vereins. Jansens Präsidiumskollegen Papenfuß und Wehmeyer lehnten dieses Vorhaben seinerzeit ab. Seitdem gilt ihr Verhältnis untereinander als professionell, aber unterkühlt. Sehr wahrscheinlich wird es innerhalb des Präsidiums zu mindestens einem personellen Wechsel kommen.

Hinter den Kulissen gehen viele innerhalb des e.V. davon aus, dass Jansen erneut kandidieren will. Besprochen hat er seine Pläne aber bislang mit niemandem.