Hamburg. HSV brachte eine neue Liga für den wegen Dopings gesperrten Vuskovic ins Spiel. Tatsächlich gab es zuvor einige Gespräche.

Steffen Baumgart sorgte für allgemeines Erstaunen, als er eine neue Idee für Mario Vuskovic präsentierte. Dass der bis November 2026 wegen Dopings gesperrte Kroate an den Kleinfeld-Formaten Icon League oder Baller League teilnehmen könnte, um fußballfit zu bleiben, halte er für einen „guten Gedanken, über den man nachdenken muss“, sagte der Trainer des HSV vor dem Heimsieg am vergangenen Sonntag gegen Regensburg (5:0).

Nach der Partie erläuterte Baumgart, dass die Idee nicht aus dem Affekt entstanden, sondern wohlüberlegt sei. Und tatsächlich fanden zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Gespräche zwischen Vuskovic und an der Icon League teilnehmenden Teams statt. Nach Abendblatt-Informationen wollte insbesondere der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger den 22-Jährigen für sein Team Berlin City FC verpflichten.

Rüdiger wollte HSV-Profi Vuskovic! Wie es zum Flirt kam

Gemeinsam mit Rapper Luciano hat der Abwehrchef von Real Madrid eine Mannschaft aus Spielern seiner Geburtsstadt Berlin und aus Hamburg zusammengestellt. Bekanntester Spieler ist bislang der drittligaerfahrene Enes Küc vom Regionalligisten Würzburger Kickers. Für die von Ex-Nationalspieler Toni Kroos und Streamer Elias Nerlich gegründete Kleinfeld-Liga wollte Rüdiger auch Vuskovic überzeugen.

Der HSV-Profi soll einer Teilnahme offen gegenüber gestanden haben. Mit dem Buzz Club, dem Team von Eintracht Frankfurts Omar Marmoush und dem Ex-Schalker Breel Embolo, lag Vuskovic zudem mindestens eine weitere Anfrage vor. Doch bevor es konkret werden konnte, schoben die Veranstalter der Icon League ihren Riegel vor.

Zwar hätte es juristisch keine Einwände gegeben, da die neue Liga nicht dem Weltfußballverband Fifa angehört, die vierjährige Dopingsperre dort also nicht gilt. Trotzdem schließt die Icon League eine Verpflichtung Vuskovics und auch anderer gesperrter Spieler für sich aus. Somit endete der Flirt, bevor er richtig Fahrt aufnahm. Und auch mit der von Baumgarts ebenfalls ins Spiel gebrachten Baller League fanden bisher noch keine Gespräche statt.

Antonio Rüdiger köpfte Real Madrid am Dienstag zum Sieg in der Champions League gegen Stuttgart.
Antonio Rüdiger köpfte Real Madrid am Dienstag zum Sieg in der Champions League gegen Stuttgart. © AFP | THOMAS COEX

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