Hamburg. HSV-Zugang spricht über die Emotionen seines Debüts im Volkspark, seine Verbindung zu Vuskovic und seinen Wechsel der Nationalmannschaften.

Vor drei Wochen suchte Emir Sahiti das Gespräch mit Ivan Rakitic. Zu diesem Zeitpunkt, der letzten Woche der Transferperiode, waren beide noch Spieler des kroatischen Topclubs Hajduk Split. Doch Sahiti stand bereits kurz vor einem Wechsel zum HSV. Also befragte er seinen Mitspieler, den früheren Schalke-Profi, nach Deutschland, Hamburg und natürlich dem HSV.

„Ivan hat sich ausschließlich positiv geäußert und meinte, ich muss dorthin wechseln, wenn ich die Chance dazu habe“, berichtete Sahiti an diesem Dienstag im Bauch des Volksparkstadions. Rakitics Worte waren möglicherweise die letzte Bestätigung, die der Flügelstürmer noch brauchte, um endgültig von dem Wechsel überzeugt zu sein. Eigentlich stand seine Entscheidung aber schon vor dem Gespräch mit dem früheren kroatischen Nationalspieler, der auch eine Vergangenheit beim FC Barcelona und beim FC Sevilla hat, fest. Sahiti wollte zum HSV und der HSV wollte Sahiti.

Sahiti wollte schon vor zwei Jahren zum HSV

Das beidseitige Interesse besteht nicht erst seit drei Wochen. Vor zwei Jahren stand der 25-Jährige schon einmal kurz vor einem Wechsel nach Hamburg. Sahiti hatte sich damals schon das Trainingsgelände im Volkspark angeschaut, letztlich scheiterte ein Transfer allerdings an den unterschiedlichen Ablösevorstellungen beider Clubs. „Ich wollte schon vor zwei Jahren unbedingt zum HSV“, sagt der Profi rückblickend.

Der Moment, als ihn sein Berater Adrian Aliaj vor einem Monat, also eine Woche vor der Unterhaltung mit Rakitic, anrief, muss ihm schließlich vorgekommen sein wie ein Déjà-vu. „Mein Berater berichtete mir von dem erneuten Interesse des HSV. Ich habe sofort dem Präsidenten von Hajduk (Ivan Bilic; d. Red.) gesagt, dass ich unbedingt diesen Schritt in meiner Karriere gehen will“, sagt Sahiti. Nach sechs Jahren in Split war die Zeit reif für eine Veränderung. „Ein Glück hat der Wechsel diesmal geklappt.“

Wie glücklich ihn dieser Transfer gemacht hat, spürte der Offensivspieler am vergangenen Sonntag, als er beim 5:0-Erfolg im Volksparkstadion gegen Regensburg für den HSV debütierte. „Ich habe noch nie in so einem großen Stadion gespielt“, sagt Sahiti mit leuchtenden Augen. „Ich freue mich einfach nur, hier zu sein.“

HSV-Zugang Sahiti kennt Vuskovic

Unterhalten hat er sich vor seinem Wechsel nicht nur mit Rakitic, sondern auch mit Mario Vuskovic, mit dem er zwei Jahre lang bei Hajduk spielte. Die bedingungslose Unterstützung, die der bis November 2026 wegen Dopings gesperrte Kroate beim HSV erfährt, kennt Sahiti auch von dessen Heimatclub aus Split. Vuskovics gesamte Familie ist eng mit Hajduk verbunden. Vor drei Jahren verließ er den Verein als 19-Jähriger in Richtung Hamburg.

„Es tut mir total leid für Mario, dass er so lange nicht spielen darf. Hajduk steht komplett hinter ihm und unterstützt ihn, dass er mental stark bleibt und in Topform zurückkehrt“, zeigt auch Sahiti Anteilnahme am Schicksal des inzwischen 22-Jährigen.

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Sein eigenes Schicksal auf internationalem Terrain begann zunächst in der U-21-Auswahl Albaniens, für die der Kosovo-Albaner zwischen 2017 und 2019 elf Spiele absolvierte. Damals befand sich die erst seit 2016 von der Fifa anerkannte kosovarische Nationalmannschaft noch im Aufbau, weshalb er für Albanien auflief.

Seit 2022 spielt der bei Belgrad im heutigen Serbien geborene, aber in der kosovarischen Hauptstadt Pristina aufgewachsene Sahiti für die A-Nationalmannschaft des Kosovo. „Ich fühle mich als Kosovare und bin total glücklich, für mein Land zu spielen“, sagt Sahiti. Ein ähnliches Glück empfindet er nun auch als Profi des HSV.

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