Köln/Hamburg. HSV-Youngster Baldé debütiert in Köln und kommt bereits als erster Einwechselspieler in die Partie. Was sich daraus ableiten lässt.

Als HSV-Youngster Fabio Baldé in den frühen Sonnabendmorgenstunden sein Handy im Mannschaftsbus einschaltete, dürfte ihm bewusst geworden sein, was es bedeutet, Fußballprofi zu sein. Plötzlich ploppten zahlreiche Glückwünsche von Freunden und Bekannten auf, die sich mit dem 19-Jährigen über sein Profi-Debüt freuten, nachdem er beim Auftaktsieg des HSV beim 1. FC Köln (2:1) eingewechselt worden war.

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„All die Nachrichten werde ich nach und nach beantworten“, kündigte der Youngster an, der in dieser Saison eine der großen Überraschungen beim HSV werden könnte. Nach einer starken Vorbereitung, in der Baldé mit seinem Tempo und seiner Zielstrebigkeit überzeugte, durfte der Flügelstürmer gleich am ersten Spieltag vor 50.000 Zuschauern in Köln auflaufen. Trainer Seffen Baumgart wechselte ihn in der zweiten Halbzeit für Adam Karabec ein.

HSV-Talent: „bestes Gefühl meines Lebens“

„Es war das beste Gefühl meines Lebens, es geht gar nicht geiler. Dafür habe ich jahrelang gearbeitet“, freute sich der überglückliche Baldé, für den sein erstes Spiel bei den Profis nur einen Etappenschritt auf einem langen Weg darstellen soll. „Das ist erst der Anfang. Ich werde weiter dranbleiben und hoffentlich mehr Minuten sammeln.“

In der Vergangenheit hatte es schon häufiger Talente beim HSV gegeben, die in den Schlussminuten bei einer komfortablen Führung eingewechselt worden waren, um ihnen ein gutes Gefühl zu vermitteln. Nicht jeder dieser Youngster schaffte es, sich wirklich durchzusetzen.

Baumgart setzt Kuntz-Plan beim HSV um

Baldé hat nun zumindest die Chance, es zu besser zu machen. Das zeigt allein die Tatsache, dass Baumgart ihn bereits als ersten Einwechselspieler in der 65. Minute brachte, als die Partie beim favorisierten Bundesliga-Absteiger auch noch hätte kippen können. Damit setzt der Trainer auch den gemeinsam mit Sportvorstand Stefan Kuntz besprochenen Plan um, den Nachwuchsspielern zu mehr Einzeitzeit zu verhelfen.

„Das ist nicht selbstverständlich. Dafür muss man einen Trainer haben, der jungen Spielern etwas zutraut, so wie Steffen“, äußerte sich Baldé wertschätzend über seinen Coach, der ihn am Donnerstag in einem persönlichen Gespräch über die Kadernominierung informierte. „Ich habe es nicht wirklich erwartet. Es ist ein starkes Zeichen vom Trainer, dass ich für das Aufgebot ausgewählt wurde. Ich kann mich gar nicht oft genug bedanken und verspreche, weiter Gas zu geben.“

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Baumgart selbst dürfte sich freuen, wenn der sprintstarke Baldé weiterhin das Gaspedal bedient, auch wenn der 52-Jährige vorsichtig die Erwartungshaltung bremst. „Man hat ihm angemerkt, dass es eine ganz andere Geschichte ist, erst U19, dann U21 und schließlich hier in Köln zu spielen. Beim ersten Zweikampf gegen Hübers hat er sich schon erschrocken“, sagt Baumgart. „Der Junge hat noch einen weiten Weg vor sich. Wir freuen uns, dass wir ihn haben.“