Hamburg. Bei den Finanzen des HSV reißen die positiven Nachrichten nicht ab. Was die jüngste Entwicklung mit den Fans zu tun hat.
Sportlich hinkt der HSV mit fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten Holstein Kiel seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Bei den Finanzen ist der Club dagegen längst reif für die Bundesliga. So steuert der Zweitligist auch im laufenden Geschäftsjahr auf einen Gewinn zu.
Wegen der Kosten für die Stadionmodernisierung und des nicht vermarkteten Namensrechts am Volksparkstadion, das für einen Einnahmeverlust von 3,5 bis vier Millionen Euro sorgte, war dieses Ziel bislang als ambitioniert bezeichnet worden.
HSV-Überraschung: Nächster Gewinn steht bevor
Nun steht aber fest: Im Falle eines Zweitligaverbleibs würde der HSV erneut einen Gewinn erwirtschaften, nachdem in der vergangenen Saison ein Plus von 7,8 Millionen Euro zu Buche stand. Lediglich bei einem Aufstieg könnten die dann fälligen Prämien die Bilanz in die roten Zahlen rutschen lassen.
„Die AG steht so gut da, wie schon lange nicht mehr. Das gilt auch für das laufende Geschäftsjahr. Ich würde mich freuen, wenn wir ein Defizit erwirtschaften, denn dann würden wir aufsteigen“, sagte Aufsichtsratschef Michael Papenfuß im Abendblatt-Podcast „HSV – wir müssen reden“.
Nach Abendblatt-Informationen könnte der HSV allerdings selbst im Falle des Aufstiegs schwarze Zahlen schreiben.
HSV vor Gewinn: Das sind die Gründe
Der Hauptgrund für diese positive Nachricht ist, dass der Zuschauerschnitt mit 55.649 Besuchern deutlich über den kalkulierten 50.000 liegt. Das sorgt für eine Mehreinnahme im Millionenbereich. Vor dem Trainerwechsel war der Club davon ausgegangen, dass die Spiele gegen die Aufsteiger Elversberg, Osnabrück und Wiesbaden den Zuschauerschnitt drücken werden. Dann aber sorgte ein anfänglicher Hype um Steffen Baumgart für drei nahezu ausverkaufte Heimspiele.
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Hinzu kommt, dass der HSV beim Verkauf seiner Trikots schon jetzt einen Umsatzrekord sicher hat. Die in der zurückliegenden Bilanz gebündelten Erlöse aus dem Merchandising und der Gastronomie (15,8 Millionen Euro) werden also noch einmal übertroffen. Darüber hinaus werden sich die Kosten der Stadionarbeiten an der Untergrenze der kalkulierten 25 bis 30 Millionen Euro einpendeln.
Wirtschaftlich hat sich der HSV positiv entwickelt. Jetzt muss es nur noch sportlich bergauf gehen.