Hamburg. Neben Terodde ist auch Dudziak wieder voll belastbar. Aber auf einen Stammplatz legt sich der HSV-Trainer nur bei einem anderen fest.

Den Dienstagabend hat Daniel Thioune vor dem Fernseher verbracht. Auf dem Programm stand das Nachholspiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und Holstein Kiel, zwei potenziellen Konkurrenten um den Bundesliga-Aufstieg. Und was der HSV-Trainer sah, schien ihn beruhigt zu haben: Das finale Wettrennen in der 2. Bundesliga wird nicht durch Corona und Quarantänen entschieden werden.

"Mein Eindruck war, dass Kiel genügend Frische und Qualität besitzt, um durch diese Phase zu kommen", sagte Thioune. Holstein ist von den Corona-bedingten Spielverlegungen besonders betroffen. Dass das Anrennen des Tabellendritten letztlich erfolglos war und Heidenheim das Spiel gewann, dürfte Thioune mindestens ebenso gefreut haben.

Auch seine Mannschaft wird in den finalen Wochen wohl Corona-bedingt auf eine Belastungsprobe gestellt. Erst einmal geht es aber im gewohnten Rhythmus weiter: Am Freitag kommt Darmstadt 98 ins Volksparkstadion. Für den HSV gilt es zum einen, ein gutes Gefühl mitzunehmen in die 15-tägige Zwangspause, die dann wohl folgt; und zum anderen, den letzten Eindruck vom 3:3 in Hannover zu zerstreuen.

Dass der HSV im Nordduell am Ostersonntag eine 3:0-Führung verspielte, "werden wir gegen Darmstadt nicht ganz vergessen machen können", ahnt Thioune. Aber das sei ja auch gar nicht nötig: In dem Spiel habe es ja auch "viele gute Momente" für seine Mannschaft gegeben.

HSV-Trainer Thioune lässt Dudziaks Startelf-Rückkehr offen

Es wird auch gar nicht die gleiche Mannschaft auf dem Platz stehen. Amadou Onana muss nach der fünften Gelben Karte aussetzen, der defensive Mittelfeldspieler ist neben dem weiterhin verletzten Abwehrchef Toni Leistner der einzige Ausfall. Topstürmer Simon Terodde hat sich von seiner Corona-Infektion vollständig erholt und wird in die Startelf zurückkehren. Und Spielmacher Jeremy Dudziak ist nach seiner Schulterluxation wieder voll belastbar.

HSV-Trainer Daniel Thioune (3. v. l.) muss (und kann) seine Mannschaft gegen Darmstadt 98 umstellen.
HSV-Trainer Daniel Thioune (3. v. l.) muss (und kann) seine Mannschaft gegen Darmstadt 98 umstellen. © WITTERS | Unbekannt

Aber wird ihn Thioune auch belasten? Diese Frage ließ der Trainer offen: "Jeremy Dudziak war bis zu seiner Verletzung unumstrittener Stammspieler. Aber Manuel Wintzheimer hat es auch sehr gut gemacht." Konkret: in Hannover alle drei Tore von Aaron Hunt vorbereitet.

Vagnoman kann sich gegen Darmstadt selbst aufstellen

"In Topform gehört Jerry auf den Platz", sagte Thioune: "Aber das trifft bei unserem Kader auf mehr als elf Spieler zu." Hatten sie nicht vor wenigen Wochen noch Bakery Jatta für dessen unwiderstehliche Tempoläufe gefeiert? In Hannover und zuvor beim 2:0-Heimsieg gegen Heidenheim reichte es für den Außenstürmer nur noch zu Minimaleinsätzen. Für Thioune sei es "immer wieder eine schwere Entscheidung", wen er aufstelle und wen nicht.

Josha Vagnoman hat sich zuletzt in den erlauchten Kreis derer gespielt, bei denen der Trainer nicht mehr viel nachdenken muss. Sollte der viel strapazierte U-21-Nationalspieler nicht von sich aus eine Pause einfordern, werde Thioune ihn wieder laufen lassen, egal ob auf der rechten oder auf der linken Abwehrseite. "Aber Josha wirkt nicht überspielt und kann am Freitag sicher wieder am Anschlag agieren", sagte Thioune.

Eine Pause werden Vagnoman und die anderen danach ohnehin bekommen – ob sie wollen oder nicht.