Hamburg. Welchen Neuzugang zaubern Jonas Boldt und Michael Mutzel noch aus dem Hut? HSV-Fans müssen sich vorerst gedulden.
In gerade mal sechs Tagen ist es schon wieder so weit. Am kommenden Sonnabend endet die kurze Sommerpause für den HSV und die Spieler werden zum Laktattest gebeten. Zwei Tage später, am 20. Juni, steigt der offizielle Trainingsauftakt im Volkspark. Auf dem Rasen werden viele bekannte Gesichter sowie die beiden bislang einzigen Neuzugänge Torhüter Matheo Raab (23/Kaiserslautern) und Linksaußen Filip Bilbija (22/Ingolstadt) zu sehen sein. Auf weitere Transfers müssen die Fans dagegen vorerst warten.
Momentan spricht vieles dafür, dass Trainer Tim Walter die Saisonvorbereitung mit dem vorhandenen Personal aufnehmen wird. Es seien zwar einige Transfers vorbereitet, heißt es immer wieder im Volkspark, doch es geht dabei natürlich wie so häufig um das liebe Geld. Deshalb ziehen sich auch die Verhandlungen um Angreifer Ransford-Yeboah Königsdörffer (20) weiter hin, von dem sich Dresden eine Ablöse von einer Million Euro erhofft, die der HSV allerdings nicht zu zahlen bereit ist.
Transfermarkt: HSV-Baustellen vor Trainingsauftakt
Es ist der übliche Poker auf dem Transfermarkt eines jeden Sommers. Mit dem Unterschied, dass die Zweitliga-Saison wegen der Winter-WM in Katar dieses Jahr deutlich früher beginnt, nämlich schon am 15. Juli. Dennoch verspürt der HSV, der fünf Millionen Euro für Neuzugänge ausgeben darf, keinen Druck, bis zum Trainingsauftakt weiteren Vollzug in Sachen Zugängen zu vermelden. Dabei gibt es durchaus einige Baustellen im Kader, auch wenn die Verantwortlichen um Vorstand Jonas Boldt (l.) und Sportdirektor Michael Mutzel bereits in der abgelaufenen Rückrunde vor allem daran gearbeitet haben, die Mannschaft zusammenzuhalten.
So wurden die Kaufoptionen bei Mario Vuskovic und Miro Muheim gezogen und die Verträge mit Torhüter Daniel Heuer Fernandes, Moritz Heyer, Anssi Suhonen, Maximilian Rohr, Youngster Elijah Krahn sowie zuletzt auch Robert Glatzel verlängert. Doch nach den Abgängen von Faride Alidou (20/Frankfurt), Manuel Wintzheimer (23/Nürnberg), Jan Gyamerah (27/Nürnberg) und Giorgi Chakvetadze (22/Gent) benötigt der HSV vor allem Verstärkungen auf allen Offensivpositionen sowie rechts hinten in der Viererkette – zumal Rechtsverteidiger Josha Vagnoman voraussichtlich in die Bundesliga wechseln wird.
Erschwerend für die Kaderplanung hinzu kommt die unklare Situation von Mittelfeldspieler Sonny Kittel, dem mehrere Angebote vorliegen. Der HSV ist über den Wechselwunsch seines Profis informiert.
HSV: Drei Verletzte, vier Rückkehrer
Nicht mit dabei sein, obwohl der HSV fest mit ihnen für die neue Saison plant, werden dagegen die verletzten Flügelflitzer Bakery Jatta (multipler Muskelbündelriss), Mittelfeldspieler Anssi Suhonen (Wadenbeinbruch) und Krahn (Syndesmosebandanriss). Auch die U-21-Nationalspieler Mario Vuskovic und Josha Vagnoman erhalten wegen ihrer Einsätze für ihre Auswahlteams eine Woche verlängerten Urlaub.
Da aber zugleich die Leihspieler Aaron Opoku, Robin Meißner, Ogechika Heil und der vor seinem Aus beim HSV stehende Xavier Amaechi zurückkehren, stehen Trainer Walter erst einmal genug Feldspieler zur Verfügung. Doch ob die vier Rückkehrer überhaupt eine Zukunft in Hamburg haben, bleibt ebenso unklar, wie die Personalie Mikkel Kaufmann, bei dem geprüft wird, ob er ein weiteres Jahr vom FC Kopenhagen ausgeliehen werden kann.
Somit wird der Trainingsauftakt des HSV von einigen Fragezeichen geprägt sein.