Hamburg. Torwart Matheo Raab kommt aus Kaiserslautern, Linksaußen Filip Bilbija aus Ingolstadt. Die eine Verpflichtung könnte noch teuer werden.
„Moin, ich bin Matheo Raab, und ich freue mich auf die anstehende Zeit mit euch“: Mit diesen Worten stellte sich am Freitag der neue HSV-Torwart bei den Fans vor. Der 23-Jährige kommt wie erwartet vom 1. FC Kaiserslautern, dem er in der vergangenen Saison mit starken Leistungen zum Aufstieg in die 2. Bundesliga verholfen hat. Er erhält einen Vertrag bis 2026.
„Mit Matheo bekommen wir einen Torwart dazu, der als Teamplayer agiert und zudem enorm ehrgeizig und entwicklungsfähig ist. Er kennt die torwartspezifischen Inhalte aus unserer gemeinsamen Vergangenheit und passt sehr gut in unser Torwartteam“, sagte HSV-Torwarttrainer Sven Höh. Er hatte den gebürtigen Hessen Raab 2017 von Eintracht Trier zum FCK gelotst und holt ihn nun nach Hamburg nach.
HSV muss für Matheo Raab keine Ablöse zahlen – aber eine Abfindung?
Raab soll vorerst den Platz von Marko Johansson (23) einnehmen. Den Schweden mit serbischen Wurzeln hatte der HSV vor einem Jahr für 600.000 Euro von seinem Heimatverein Malmö FF geholt. Doch trotz ansprechender Leistungen bei seinen sieben Einsätzen fiel Johansson bei Trainer Tim Walter derart in Ungnade, dass er zuletzt nicht einmal mehr auf der Bank Platz nehmen durfte.
Von Raab erhofft sich nun HSV-Sportvorstand Jonas Boldt, dass er „die Qualität unseres Torwartteams noch einmal weiter erhöht“. Einen Stammplatz wie in Kaiserslautern wird er Raab zwar nicht versprochen haben. Doch zumindest der Konkurrenzkampf mit Daniel Heuer Fernandes, der sich nicht zuletzt in der Relegation gegen Hertha BSC auch Schwächen erlaubt hatte, ist nun eröffnet.
- Missstimmung? Klärendes Gespräch zwischen Boldt und Mutzel
- Stadion-Wirbel: Stadt attackiert HSV, Kühne fordert EM-Aus
- Robert Glatzel bleibt beim HSV! Korb für Schalke
Eine Ablöse muss der HSV für Raab nicht zahlen. Kostspielig könnte der Transfer dennoch werden. Denn sollte Johansson seinen bis 2025 gültigen Vertrag auflösen, dürfte eine Abfindung fällig werden. Dass der Schwede ihn auf der Tribüne absitzen will, ist kaum zu erwarten.
Bilbija kommt ablösefrei aus Ingolstadt
Am Nachmittag legte der HSV gleich den nächsten Transfer nach. Filip Bilbija soll künftig die linke Außenbahn besetzen. Der 22-Jährige spielte zuletzt für Absteiger FC Ingolstadt, für den ihm bei 28 Zweitliga-Einsätzen sieben Tore und zwei Vorlagen gelangen. Zuerst hatte „HSV1887tv“ über den Transfer berichtet.
Auch Bilbija erhält einen Vertrag bis 2026. Und auch er war ablösefrei zu haben, da sein Vertrag Ende des Monats nach drei Jahren ausläuft. Boldt sieht in dem gebürtigen Berliner einen „jungen und sehr vielseitigen Offensivspieler, der speziell in der gerade beendeten Saison eine auffällige und gute Entwicklung genommen hat“.
Auf Linksaußen hatte der HSV dringend Handlungsbedarf: Faride Alidou wechselt zu Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt, die Leihe von Giorgi Chakvetadze wird nicht verlängert. Weitere Verstärkungen für die Außenbahnen werden noch gesucht.