Hamburg. Bundesliga-Handballer verabschieden neben Bergemann und Niemann auch zwei erst im Winter verpflichtete Akteure. Müssen noch mehr gehen?
Zwei Tage vor dem letzten Bundesliga-Heimspiel der Saison gegen den ThSV Eisenach (Mi., 19 Uhr/Sporthalle Hamburg) hat der HSV Hamburg die Abgänge von vier weiteren Akteuren bekanntgebeben. Abgesehen von Torhüter Jens Vortmann (36), dessen Karriereende bereits seit mehreren Monaten ein offenes Geheimnis war, erhalten auch Rechtsaußen Thies Bergemann (27), Spielmacher Max Niemann (21), Kreisläufer Dino Corak (29) und Rückraumspieler Martin Risom (29) keine neuen Verträge bei Hamburgs Handballern.
Während Eigengewächs Niemann ohne Perspektive auf den Bundesligakader war und künftig für den TSV Ellerbek in der Vierten Liga auflaufen wird, ist der Abschied von Bergemann der größte Kadereinschnitt. Seit 2018 hatte der gebürtige Kieler 353 Tore in 192 Pflichtspielen für den HSVH geworfen, in dieser Zeit auch zwei Aufstiege miterlebt.
Handball: Mehrere Spieler verlassen den HSV Hamburg
Wo es für Bergemann weitergeht, ist noch offen. Nach Abendblatt-Informationen hatte der 27-Jährige vor einigen Wochen den Berater gewechselt, weil er vom HSVH keine Signale für eine Vertragsverlängerung oder etwaige Gespräche über die Zukunft erhalten hatte. Dies lag wohl auch daran, dass die Hamburger Verantwortlichen mit dem Drama um die Bundesligalizenz derzeit ganz andere Sorgen haben.
Am Donnerstag entscheidet das Schiedsgericht in Hannover darüber, ob der HSVH doch noch die Spielberechtigung für die kommende Erstligasaison erhält. Anderenfalls droht ein Absturz in die Dritte Liga, für die der Verein vorsorglich gemeldet hat. Sollte es so weit kommen, wären auch alle anderen Spieler des aktuellen Profikaders plötzlich ohne gültigen Vertrag.
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Kreisläufer Corak und Rückraumspieler Risom, die im Winter nach diversen Verletzungen als Soforthilfen verpflichtet worden waren, haben zumindest bereits jetzt schon Gewissheit, dass es für sie in Hamburg nicht weitergeht. Insbesondere der von Zweitligiste TV Großwallstadt gekommene Corak, der als Vertreter von Andreas Magaard (Kreuzbandriss) einen ordentlichen Job gemacht und auf eine Verlängerung gehofft hatte, dürfte darüber enttäuscht sein.
Beim vom dänischen Erstligisten KIF Kolding verpflichteten Risom war hingegen bereits seit mehreren Wochen absehbar, dass es bei ihm nicht für einen Anschlussvertrag reichen würde. Wo beide 29 Jahre alten Profis künftig auflaufen werden, ist offen. Bereits seit mehreren Monaten stehen die Abgänge von Spielmacher Dani Baijens (Paris St. Germain) sowie den Eigengewächsen Lennard Benkendorf und Alexander Pinski (beide Ellerbek) fest.