Wedel. Talente kommen bei Hamburgs Bundesligisten immer besser zum Zug. Aber der SC Rist Wedel sieht sich nicht nur als Ausbildungsclub.

Der Tag, an dem die Veolia Towers Hamburg die Verpflichtung von Jan-Niklas Wimberg offiziell bekannt gaben, war passend gewählt. Am Montag wurde auch öffentlich, dass die drittklassige BG Leitershofen/Stadtbergen aus der Region Augsburg künftig stark mit dem FC Bayern München kooperieren wird – und der Ex-Bayer Wimberg einer der Investoren im Hintergrund ist.

Was in der südlichsten Metropole Deutschlands erst noch erreicht werden soll, ist in der nördlichsten bereits vollbracht. Die Zusammenarbeit zwischen den Wilhelmsburgern und dem in der 2. Bundesliga ProB antretenden SC Rist Wedel hat sich in den vergangenen Jahren intensiviert, ist laut Towers-Sportchef Marvin Willoughby „so gut wie noch nie“.

Basketball: Zusammenarbeit zwischen Veolia Towers Hamburg und SC Rist Wedel funktioniert sehr gut

Maßgeblich dafür verantwortlich ist ein Mann, der mit dem Willoughby ein enges Verhältnis verbindet: Hamed Attarbashi. Von 2014 bis Anfang 2018 war der Deutsch-Iraner Chefcoach der Hamburger. Inzwischen arbeitet der 47-Jährige als Lehrer und betreut zusätzlich die Talentschmiede der Rister. Ihm assistiert Constanze Wegener (34), die zur Perfektion der Verzahnung beider Clubs wiederum Nachwuchstrainerin bei den Towers ist.

„Das war eine Riesenarbeit, die Hamed und Conny geleistet haben. Sie haben Tag für Tag mit den Jungs gearbeitet und sie besser gemacht“, sagt Wedels sportlicher Leiter Christoph Roquette. Vergangene Saison trainierten und spielten in Toptalent Leif Möller, Noé Bom, Niklas Krause, Linus Hoffmann und Al-Fayed Alegbe fünf Youngster mal in schwarz-weiß und mal in gelb-grün.

Zuschauermagnet Wedel: Aber zusätzliches Investment ist nötig

Für Wedel zahlte sich die Zusatzförderung im überraschenden Einzug ins Viertelfinale der Play-offs aus. Die Kehrseite: Die Topspieler wurden abgeworben.

„Das ist der Lauf der Dinge und kann wieder passieren. Aber wir haben zusammen mit den Towers auch ein gutes Programm und können ihnen Bundesliga-Perspektive bieten“, sagt Roquette. In dieser Saison sollen Talente wieder mindestens zweimal bei den Towers trainieren.

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Wichtig ist des Schleswig-Holsteinern jedoch, sich als eigenständiger Club zu betrachten. Die Heimspiele in der 700 Zuschauer fassenden und in die Jahre gekommenen Steinberghalle besuchten im Schnitt 560 Fans. Um das Niveau langfristig zu halten, hätte auch der SC Rist einen Investor wie Wimberg nötig.