Hamburg. Die Basketballer spielen wieder im EuroCup. Dies hat positive sportliche wie wirtschaftliche Konsequenzen.

Brae Ivey dürfte den Montagmorgen ausgesprochen entspannt erlebt haben. Was sich einerseits gar nicht vermeiden lässt, da der 27-Jährige den Sommer in seiner kalifornischen Heimat verbringt.

Andererseits dürfte ihm die Meldung, die die EuroLeague am Montagabend europäischer Zeit aus Barcelona verschickte, zusätzliche Ruhe verschafft haben. Sie sichert dem Sunny Boy nämlich den Arbeitsplatz.

Basketball: Veolia Towers Hamburg wieder beim EuroCup dabei

Beschlossen wurde in Katalonien, was in Kalifornien wie in Kirchdorf-Süd gleichermaßen für Freude sorgte: Die Veolia Towers Hamburg dürfen die vierte Saison in Folge beim Basketball-EuroCup mitspielen. Der Vertrag von Ivey verlängert sich dadurch automatisch für die kommende Spielzeit.

Es mag etwas verwunderlich wirken, dass die Wilhelmsburger als Neunter der abgelaufenen Saison im zweithöchsten europäischen Wettbewerb antreten, sportliche Kriterien sind für die ausrichtende, privatwirtschaftlich organisierte EuroLeague aber kein alleiniger Auswahlfaktor. Ein Blick auf das seit Jahren nur wenig veränderte Teilnehmerfeld bestätigt dies. Metropolen, „große Märkte“, wie es im Marketing-Sprech heißt, wie Hamburg haben Vorteile.

Towers-Sportchef Willoughby: „Spieler werden günstiger"

Was nicht bedeutet, dass die Towers nichts tuend gesetzt bleiben. „Unsere Organisation der Abläufe, die Atmosphäre und Professionalität seien ein Gewinn für die Liga, wurde uns signalisiert“, sagt Sportchef Marvin Willoughby.

Für ihn sind damit auch jegliche Restzweifel in Bezug auf die Kaderplanung verflogen, die sich durch den internationalen Wettbewerb vereinfacht. Das Rekrutierungssystem der Hamburger basiert unter anderem darauf, Spielern eine europäische Bühne zu bieten, um anschließend gut dotierte Verträge zu unterzeichnen. „Wir sparen dadurch teilweise 20 bis 30 Prozent an Gehalt“, sagt der 46-Jährige.

Hamburger Basketballer erwirtschaften Gewinn durch EuroCup

Auf der Gegenseite bringt der EuroCup dem Club Gewinne ein – obwohl die Inselpark Arena bei Heimspielen unter der Woche im Schnitt nur zur Hälfte ausgelastet ist. Durch Sponsorenverträge und Antrittsprämien ist dennoch ein Ertrag im niedrigen sechsstelligen Bereich erzielbar.

„Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Wettbewerb immer besser angenommen wird“, sagt Jan Fischer (42), kaufmännischer Geschäftsführer der Towers. Das hochklassige Teilnehmerfeld sei die perfekte Basis, um noch mehr Menschen von diesem Wettbewerb zu begeistern.

Nach Kalifornien hat sich dies auch schon herumgesprochen. Zumindest zu Familie Ivey.