Hamburg. Die Basketballer aus Wilhelmsburg feiern in Ljubljana ihren ersten Saisonsieg im EuroCup. Beinahe wäre ihnen dieser noch entglitten.

Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich die Probleme bei den Veolia Towers Hamburg verlagert haben. Noch vor zweieinhalb Wochen bestand die Gefahr, den vereinsinternen Negativrekord von wettbewerbsübergreifend neun Niederlagen in Serie einzustellen.

Vier Siege aus sechs Partien später stören sich die Wilhelmsburger am ehesten an der Aussprache des Namens von Seth Hinrichs. Dass der Kapitän in TV-Übertragungen konsequent falsch „Henrichs“ genannt wird, trübte die Freude über den dramatischen 86:83 (19:22, 24:14, 31:13, 12:34)-Erfolg im Basketball-EuroCup am Mittwochabend bei Cedevita Olimpija Ljubljana allerdings kaum.

Veolia Towers Hamburg gewinnen erstes EuroCup-Spiel

Im laufenden Wettbewerb war es der erste Saisonsieg der Towers, die die bislang komplett erfolglosen Slowenen auf den letzten Platz der Vorrundengruppe verdrängten. Für die Teilnahme an den Play-ins ist Rang sechs notwendig.

„Ich bin super glücklich über das Resultat. Was im Schlussviertel passiert ist, werden wir uns ansehen, aber im Moment zählt nur der Sieg“, sagte Cheftrainer Benka Barloschky, dessen Team über den Großteil der Partie ausgesprochen gut verteidigte, ehe es zu einem beinahe fatalen Leistungseinbruch kam. Die Gäste hielten Ljubljana bei unterirdischen 23,5 Prozent (8/34) von der Dreierlinie, legten damit die Grundlage.

Brauner-Dreier sorgen für entscheidenden Vorsprung

Selbst setzten die Towers dagegen zunächst dort an, wo sie am Sonnabend in Göttingen (123:118) aufgehört hatten, als sie mit 22 verwandelten Dreiern den Bundesligarekord lediglich um einen Treffer verpasst hatten. In der slowenischen Hauptstadt waren es letztlich zehn.

Den entscheidenden Lauf zur 28-Punkte-Führung im dritten Abschnitt trieb Scharfschütze Nico Brauner maßgeblich an, als er in drei Angriffen in Serie von der Dreierlinie punktete. Bezeichnend: Der Guard haderte mehr mit Fäden an seiner Hose als mit der Defensive der Hausherren.

Durham und Hughes retten Barloschky-Team

Die Szenerie änderte sich urplötzlich im Schlussviertel, in dem die Towers die ersten 5:20 Minuten ohne Punkt blieben, völlig ihre Linie verloren. Ljubljana erzielte 16 Zähler in Serie, kam zwei Sekunden vor Schluss bis auf 83:84 heran.

Aljami Durham und Mark Hughes bewahrten Hamburg vor dem Fiasko. Und „Henrichs“? Lieferte am Ende die entscheidenden Vorlagen dazu.

Veolia Towers Hamburg: Durham (21 Punkte), Hughes (16), Meisner (14), Dziewa (10), Brauner (9), King (6), Christmas (4), Hinrichs (3), Möller (2), Wohlfarth-Bottermann (1), Reece.