Hamburg. Binnen eines Monats stehen für die Hamburger Schlüsselspiele an. Muss sogar der HSV noch einmal vor St. Pauli zittern?

Es ist zwar nicht bekannt, wie hoch die genaue Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs des FC St. Pauli ist. Doch viele Experten sind sich einig: Sie dürfte im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen. Und dennoch können sich die Hamburger ein Fünkchen Resthoffnung auf die Bundesliga machen. Es wäre ein in dieser Form wohl noch nie erreichter Coup.

Grund hierfür ist nicht nur die bislang makellose Bilanz des im Winter neu installierten Trainers Fabian Hürzeler (30), der alle sechs Zweitligaspiele unter seiner Regie gewann. St. Pauli hat es auch in der eigenen Hand, die Aufstiegswahrscheinlichkeit zumindest zu erhöhen. Denn der Kiezclub trifft in den verbleibenden elf Saisonspielen auf den HSV, Heidenheim und Darmstadt – die drei historisch besten Teams der Zweiten Liga.

Aufstieg? Warum FC St. Pauli hoffen darf

In den direkten Duellen könnte St. Pauli den Rückstand auf einen der Aufstiegsränge daher um jeweils drei Zähler verringern und dadurch vielleicht doch noch einmal ins Rennen um die drei begehrtesten Plätze der Liga eingreifen. Momentan liegen die achtplatzierten Hamburger elf Punkte hinter dem Relegations- (Heidenheim) beziehungsweise 13 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz (HSV). Der Abstand zu Tabellenführer Darmstadt beträgt beachtliche 14 Punkte.

Doch schon in einem Monat könnte sich St. Paulis Situation verändert haben. Denn der Kiezclub trifft binnen vier Wochen auf die drei Topvereine mit der höchsten Aufstiegswahrscheinlichkeit. Den Anfang macht Heidenheim Anfang April, zwei Wochen später steht das Stadtderby beim HSV an, ehe der FC St. Pauli zwei weitere Wochen später nach Darmstadt reist. Drei Topspiele, die allesamt auswärts stattfinden.

St. Paulis Topspiele im Überblick:

  • 8. April: Heidenheim – FC St. Pauli (20.30 Uhr)
  • 21. April: HSV – FC St. Pauli (18.30 Uhr)
  • 5./6.7. Mai: Darmstadt – FC St. Pauli (noch nicht terminiert)

FC St. Pauli auswärts zum Aufstieg?

Es sind drei Aufgaben, bei denen St. Pauli in der Hinrunde noch mit großer Wahrscheinlichkeit die weiße Fahne hätte hissen können. Magere drei Punkte aus neun Spielen holten die Hanseaten unter Ex-Trainer Timo Schultz in der Fremde – es war die mit Abstand schlechteste Bilanz aller Zweitligisten. In der gesamten Hinserie holte St. Pauli gerade einmal einen Zähler mehr als der Tabellenletzte Sandhausen. Dann aber übernahm Hürzeler und das Blatt wendete sich – vor allem auswärts.

Tabellenspitze 2. Bundesliga
1. Darmstadt 98 30 / 48:24 / 64
2. Heidenheim 30 / 61:31 / 60
3. HSV 30 / 60:41 / 56
4. SC Paderborn 30 / 61:37 / 50
5. FC St. Pauli 30 / 47:35 / 50
6. Fortuna Düsseldorf 30 / 51:40 / 50
7. Kaiserslautern 30 / 43:38 / 44

Spätestens nach der Partie gegen Darmstadt dürfte also klar sein, ob St. Pauli tatsächlich noch auf den Aufstieg hoffen darf oder ob die Wahrscheinlichkeit inzwischen auf 0 Prozent gesunken ist. In jedem Fall dürfte die Ermittlung der genauen Zahl den Experten leichter fallen als aktuell.