Hamburg. Hält die Erfolgsserie auch beim brisanten Zweitligamatch am Sonnabend? Der gegenseitige Respekt ist groß.

Es ist ein oft beobachtetes Phänomen, dass Trainer liebend gern ins Schwärmen geraten, wenn sie über den kommenden Gegner ihres Teams sprechen. So war es auch jetzt auf beiden Seiten vor dem brisantem Zweitligamatch zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem FC St. Pauli an diesem Sonnabend (13 Uhr, Sky und Liveticker abendblatt.de).

„St. Pauli ist eine Mannschaft, die das Spiel mit Ball jetzt dominanter gestaltet, die sehr variabel im Aufbauspiel ist. Sie hat zuletzt gegen Kaiserslautern das Spiel fast durchgehend kontrolliert und auch im Defensivverbund sehr gut gestanden“, lobhudelte FCM-Trainer Christian Titz (51).

St.-Pauli-Trainer Hürzeler: „Magdeburg ist eine der spielstärksten Mannschaften der Liga"

Sein St.-Pauli-Gegenpart Fabian Hürzeler (29) stand dem in nichts nach, sagte voller Begeisterung: „Magdeburg ist eine der spielstärksten Mannschaften der Liga, Sie hat immer eine sehr hohe Prozentzahl an Ballbesitz, eine gute Mischung mit spielstarken Dribblern und Spielern mit Tiefgang und dazu einen gut mitspielenden Torwart. Es wird für unsere Defensivarbeit sehr anspruchsvoll.“

Falsch ist das alles nicht, was Titz und Hürzeler da von sich gaben. Doch es gibt auch ganz andere Wahrheiten. Zum Beispiel die, dass der Aufsteiger aus Magdeburg trotz der beeindruckend lauten Unterstützung seiner Fans in der MDCC-Arena mit gerade einmal acht Punkten aus neun Spielen die schlechteste Heimmannschaft der gesamten Liga ist. Der bisher letzte seiner nur zwei Heimsiege datiert vom 2. Oktober vergangenen Jahres, als der aktuelle Tabellenletzte Jahn Regensburg nur dank eines krassen Torwartpatzers mit 1:0 bezwungen wurde.

FC St. Pauli ist immer noch das zweitschlechteste Auswärtsteam der Liga

Auf der anderen Seite ist St. Pauli trotz seines jüngsten, recht glücklichen 1:0-Erfolgs in Nürnberg immer noch das zweitschlechteste Auswärtsteam der Liga und muss erst nachweisen, dass der positive Trend unter Fabian Hürzeler mehr als ein Strohfeuer ist. Am Sonnabend gilt es jedenfalls, einen speziellen Rekord zu verteidigen.

Der 1. FC Magdeburg ist der einzige aktuelle Zweitligist, gegen den der FC St. Pauli noch nie ein Pflichtspiel verloren hat. Fünf Siege sowie ein Unentschieden stehen zu Buche. Und bei diesem 1:1 am 2. Juni 2007 in Magdeburg standen die Hamburger schon als Zweitliga-Aufsteiger fest und verhinderten noch nebenbei, dass der FCM ebenfalls aufstieg.

1. FC Magdeburg: Reimann – Heber, Elfadli, Gnaka – Bockhorn, Kwarteng, Condé, Ullmann – El Hankouri, Castaignos, Atik. FC St. Pauli: Vasilj – Medic, Smith, Mets – Metcalfe, Irvine, Hartel, Paqarada – Daschner, Maurides, Afolayan. Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen).