Hamburg. Ungewohntes Gefühl für den Tabellenführer: St. Pauli verspielt eine Führung und wartet nun seit vier Spielen auf einen Sieg.
Innerhalb von drei Tagen erlebte St. Paulis Trainer Timo Schultz völlig gegensätzliche Gefühle. Der Begeisterung über den immer noch beeindruckenden 2:1-Sieg im DFB-Pokal folgte die Ernüchterung im Stadtderby beim HSV, in dem die Mannschaft über fast die gesamte Spielzeit nicht an die Griffigkeit und Entschlossenheit vom Dienstagabend anknüpfen konnte. Erstmals seit dem 1:3 in Paderborn im vergangenen August verspielte St. Pauli zudem eine eigene Führung komplett und stand am Ende mit leeren Händen da.
„Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir in der ersten Halbzeit zu wenig kreiert haben und nicht aktiv genug waren. Wir haben viele technische Fehler gemacht und haben zu selten in die Spitze gespielt. Meine Jungs hatten keinen guten Stand, vielleicht lag das auch an der Frische im Kopf“, sagte Schultz. Dabei musste er allerdings zugeben, dass auch der HSV am Dienstagabend im Pokal gespielt hatte, und das sogar auswärts über 120 Minuten.
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St. Paulis Timo Schultz reagiert trotzig
Trotz der Niederlage wird Schultz an seinem Plan für die kommenden Tage festhalten. Dieser sieht vor, dass das Team drei Tage am Stück frei haben wird und erst am Dienstag wieder zum Training erscheinen muss. Damit bleibt Schultz bei seiner Maßgabe, dass Training keine Strafe und freie Tage keine Belohnung sind.
Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. Heidenheim 34 / 67:36 / 67
2. Darmstadt 98 34 / 50:33 / 67
3. HSV 34 / 70:45 / 66
4. Düsseldorf 34 / 60:43 / 58
5. FC St. Pauli 34 / 55:39 / 58
Fakt ist, dass St. Pauli zwar am Freitagabend noch Tabellenführer blieb, nun aber seit vier Ligaspielen in Folge nicht mehr gewonnen, sondern nur zwei Unentschieden und zwei Niederlagen eingefahren hat. „Ich habe noch mal nachgeschaut. Es sind in den vier Spielen keine Punkte abgezogen worden, sondern sogar noch welche dazugekommen“, sagte Schultz trotzig im Hinblick auf diese längste Sieglosserie seines Teams in dieser Saison.
Und davon, dass diese Durststrecke und die Derbyniederlage mentale Auswirkungen haben könnten, wollte er erst recht nichts wissen: „Um unser Selbstvertrauen muss man sich keine Sorgen machen.“