Hamburg. Daniel Heuer Fernandes oder Matheo Raab – wer steht in Rostock im Tor des HSV? Der neue Trainer Merlin Polzin erklärt seine Sichtweise.

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt hat der neue Interimstrainer des HSV, Merlin Polzin, die Torwartfrage offen gelassen. „Für mich steht die Wertschätzung im Fokus. Wir besprechen zunächst alles intern mit der Mannschaft, bevor wir Dinge nach außen geben. Das gilt natürlich auch für die Torhüterposition“, sagte Polzin einen Tag vor dem Auswärtsspiel am Sonnabend bei Hansa Rostock (13 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker). Final entscheiden will sich der 33-Jährige wenige Stunden vor dem Anpfiff.

Beim zurückliegenden Heimspiel gegen Hannover 96 (3:4) hatte Matheo Raab etwas überraschend den Vorzug vor dem bisherigen Stammkeeper und Wortführer in der Kabine, Daniel Heuer Fernandes, erhalten. Trotz der vier Gegentore ließ sich Raab nichts zu schulden kommen.

HSV-Torwartfrage: Polzin umschifft Antwort

Auch wenn Polzin eine konkrete Antwort auf die Torwartfrage geschickt umschiffte, würde es nicht überraschen, wenn es keinen Wechsel zwischen den Pfosten geben wird. Zumal die Entscheidung für Raab keine alleinige des nach dem Hannover-Spiel beurlaubten Trainers Tim Walter war. In den Prozess war auch der weiterhin im Amt tätige Torwarttrainer Sven Höh mit einbezogen.

„Es ist mir wichtig zu betonen, dass wir eine fantastische Torhütergruppe haben, der mit Sven Höh ein Torwarttrainer angehört, die jeden Torhüter permanent besser macht“, sagte Polzin, der sich auch innerhalb der Mannschaft ein Meinungsbild machte. „Wir haben intern extrem viele Gespräche geführt, vor allem mit den Jungs. Es ist das Entscheidende, die Mannschaft mit einzubeziehen.“

HSV-Trainer Merlin Polzin (v.l.) lässt noch offen, ob Daniel Heuer Fernandes oder Matheo Raab in Rostock im Tor stehen werden.
HSV-Trainer Merlin Polzin (v.l.) lässt noch offen, ob Daniel Heuer Fernandes oder Matheo Raab in Rostock im Tor stehen werden. © Witters

HSV-Kapitän Schonlau: Tendenz erkennbar

In den zurückliegenden Tagen suchte Polzin auch verstärkt den Dialog mit Kapitän Sebastian Schonlau auf. Zwei Monate nach seiner erneuten Wadenverletzung stieg der Abwehrchef des HSV in dieser Woche erstmals ins Mannschaftstraining ein. „Die Wade hält“, sagte Schonlau am Mittwoch. Aber reicht seine Fitness auch schon für einen Startelfeinsatz?

„Dass Bascho ein extrem wichtiger Baustein für die Mannschaft ist, steht außer Frage. Wir wollen aber auch aufpassen, dass wir nicht nur Rostock, sondern die gesamte Saison im Blick behalten“, sagte Polzin, der eine konkrete Antwort auch bei dieser Personalfrage bewusst vermied. Und dennoch geht die Tendenz in die Richtung eines Bankplatzes für Schonlau, der allein aufgrund seiner Verletzungshistorie in dieser Saison behutsam an die Startelf herangeführt werden soll.

„Wir mussten lang genug auf ihn verzichten. Jetzt geht es darum, im Sinne des Spielers zu handeln, um möglichst viel von ihm zu haben“, sagte Polzin über seinen Kapitän. „Es ist wichtig, dass er für unsere Ziele zur Verfügung steht. Wir müssen das große Ganze im Blick behalten und nicht nur die eine Partie.“

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