Hamburg. Der HSV-Abwehrchef ist nach langer Leidenszeit wieder spielfähig. Was er über sein Comeback sagt – und von Merlin Polzin hält.

Es war eine Nachricht, die am Montag angesichts der Trennung von Trainer Tim Walter fast ein bisschen unterging: Kapitän Sebastian Schonlau ist zurück im Mannschaftstraining des HSV. Der Innenverteidiger, der in dieser Saison erst zu vier Zweitligaspielen kam, hat seine Wadenverletzung auskuriert.

Reicht es möglicherweise bereits für einen Einsatz am Sonnabend (13 Uhr/Sky) bei Hansa Rostock? „Spielen will man immer, glaube ich, aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Jetzt gucken wir erst einmal, wie sich die Wade verhält. Ich werde mich bestimmt noch mit Merlin zusammensetzen und dann gucken wir, was daraus wird“, sagte Schonlau am Mittwoch. Besteht also zumindest die Chance auf einen Kaderplatz? „Ja, würde ich schon sagen“, meint der Kapitän. „Der Wade geht es gut, die Wade hält.“

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau fehlte in dieser Saison beim Großteil der Spiele wegen verschiedenen Wadenverletzungen.
HSV-Kapitän Sebastian Schonlau fehlte in dieser Saison beim Großteil der Spiele wegen verschiedenen Wadenverletzungen. © Witters | Tim Groothuis

HSV News: Schonlau schon gegen Rostock eine Option?

Insgesamt drei Verletzungen in der Wade hatte sich der 29-Jährige im Laufe dieser Saison zugezogen. Zuletzt bremste ihn ein Faszien- und Sehneneinriss in der linken Wade aus, zuvor war bereits das andere Bein betroffen. Nun aber ist der Innenverteidiger wieder fit. „Mir geht es gut, der Wade geht es gut, das ist natürlich ein schönes Gefühl für mich, mit der Mannschaft nach so langer Zeit wieder trainieren zu können“, sagte Schonlau. „Ich habe Vertrauen in meinen Körper. Das gibt mir Sicherheit.“

Aufgrund der immer wiederkehrenden Probleme hatte die medizinische Abteilung zuletzt extrem darauf geachtet, Schonlau für die Reha ausreichend Zeit zu gewähren. Auch deshalb könnte ein Startelfeinsatz am Wochenende noch zu früh für ihn kommen.

Schonlau spricht über Trennung von Tim Walter

Die Trennung von Tim Walter habe ihn persönlich auch emotional beschäftigt, wie der Kapitän sagte. „Ein Trainerwechsel ist nie schön. Natürlich fühlst du dich auch immer ein bisschen verantwortlich als Mannschaft, als Spieler. Deshalb ist es sicherlich ein Stück weit enttäuschend für uns. Ich habe mich immer gut verstanden mit Tim“, sagte er. „Ich bin ihm auch für vieles sehr dankbar. Wir haben unter ihm eine sehr gute Entwicklung durchgemacht, hatten in meinen Augen auch eine erfolgreiche Zeit, auch wenn es für den ganz großen Wurf am Ende des Tages leider nicht gereicht hat.“

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Zu den Kandidaten für eine mögliche Nachfolge zählt weiterhin auch Steffen Baumgart. Mit dem gebürtigen Rostocker pflegt Schonlau ein gutes Verhältnis, traf sich auch immer wieder privat mit Baumgart. Kennengelernt hatten sich beide beim SC Paderborn.

Zunächst einmal steht aber der bisherige Co-Trainer Merlin Polzin an der Seitenlinie. Schonlau traut dem Interimscoach die Aufgabe zu. „Er macht es gut, weil er sich auch nicht verstellt. Merlin ist ist drei, viere Jahre älter als ich, ist aber unglaublich reif, das hat man in den vergangenen Jahren schon gemerkt. Er ist ein sehr, sehr guter Trainer in meinen Augen, hat unfassbar viel Ahnung und ist mit einem unglaublichen Engagement dabei. Deswegen finde ich es schön, dass er die Chance kriegt.“