Hamburg. Die Hamburger sollen sich um eine Leihe des Tschechen bemühen. In Turin hat er aufgrund von Verletzungen kaum gespielt.

Neun Tage haben Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Claus Costa noch Zeit, um den Kader des HSV für die restliche Saison in der Zweiten Liga zu rüsten. Die Verantwortlichen suchen vor allem nach einem Innenverteidiger, der als Soforthilfe taugt. Wie das Online-Portal „Torino Granata“ berichtet, soll der Tscheche David Zima vom italienischen Erstligisten FC Turin ein Kandidat sein. Costa wollte das Interesse öffentlich weder bestätigen noch dementieren.

HSV News: Kommt David Zima aus Turin?

Zima stammt aus dem Nachwuchs vom SK Sigma Olmütz, der für die Ausbildung mehrerer namhafter Abwehrspieler bekannt ist. Unter anderem hatten die späteren HSV-Innenverteidiger Tomas Ujfalusi und David Rohzenal über den Club aus der 100.000-Einwohner-Stadt Olmütz den Sprung in den Profifußball geschafft. Zima zog es 2020 für 1,3 Millionen Euro zum Topclub Slavia Prag, ehe ihn der FC Turin im Folgejahr für 5,9 Millionen Euro verpflichtete.

Der 23-Jährige hat seine Stärken in der Spieleröffnung und gilt als sprintstark. Sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft kam er häufig als rechter Innenverteidiger in der Dreierkette zum Einsatz. Unter Tim Walter hat der HSV noch nie von Beginn an mit einer Dreierkette gespielt, mehrfach aber nach Halbzeitrückständen. Die Hamburger suchen dennoch nach einem weiteren Verteidiger, da Abwehrchef Sebastian Schonlau den Großteil der bisherigen Saison verletzungsbedingt verpasst hat und Leihspieler Dennis Hadzikadunic bislang nur phasenweise überzeugen konnte.

Verletzungen warfen Zima zurück

Beim Jahresauftakt gegen Schalke 04 hatten Stephan Ambrosius und Guilherme Ramos die Innenverteidigung gebildet – und überzeugt. Ambrosius gilt zurzeit als formstärkster Innenverteidiger, der 25-Jährige hat mit zwei Kreuzbandrissen allerdings auch eine bekannte Verletzungshistorie. „Er macht es überragend, aber wir wollen weiter daran arbeiten, dass er weiterhin so konstant ist und dann nicht wieder wegbricht, weil er eine Verletzung hat“, hatte Walter nach dem Spiel im „Sky“-Interview gesagt.

Verletzungen haben in den vergangenen beiden Spielzeiten auch David Zima zurückgeworfen. Im Januar 2023 hatte er sich am Meniskus verletzt und war für drei Monate ausgefallen. „Der erste Monat war sehr hart, mein Bein war blockiert. Das Gute daran war, dass ich Zeit mit meiner Familie verbringen konnte“, hatte Zima im Sommer einem Interview auf den Vereinskanälen des FC Turin gesagt.

Auch Ex-Kandidat Sazonov ist nur Ersatz

Die Probleme hielten an. Im September erlitt er beim Länderspiel gegen Ungarn einen Rückfall. „Er trainiert und lebt mit den Schmerzen“, sagte Turins Trainer Ivan Juric im Oktober über den 19-fachen Nationalspieler. Seinen Stammplatz hat er mittlerweile verloren. In der Serie A kam Zima in der laufenden Saison nur zu fünf Einsätzen. Sein Marktwert bei „transfermarkt.de“ ist seit 2021 von 7,5 Millionen Euro auf vier Millionen Euro gesunken. Kurios: Seinen Bankplatz in Turin teilt sich Zima mit Abwehrkollege Saba Sazonov, den der HSV im Sommer umworben hatte.

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Laut dem Portal „toro.it“ wollen die Hamburger Zima ausleihen. Wie die „Bild“ berichtet, möchte Turin den Spieler aber verkaufen – für eine ähnlich hohe Ablösesumme wie zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung. Für den HSV ist das allerdings ausgeschlossen. Noch wäre Zeit, um eine gemeinsame Lösung zu finden.