Kitzbühel. Neuer HSV-Verteidiger spricht erstmals über seine schwere Verletzung und wann er wieder auf den Platz zurückkehren kann.

Guilherme Ramos strahlt über beide Ohren, als er im HSV-Hotel Kitzhof vor die bereits auf ihn wartenden Medienvertreter tritt. Natürlich sei er ein lustiger Kerl, antwortet der ablösefrei von Zweitligaabsteiger Arminia Bielefeld verpflichtete Abwehrspieler grinsend auf eine entsprechende Frage.

Dabei ist seine gute Laune, die fast schon ansteckend wirkte, keinesfalls selbstverständlich. Denn hinter Ramos (ausgesprochen: Ramosch) liegen einige schwierige Wochen, in denen ihm nicht immer klar war, wann er auf den Fußballplatz zurückkehren wird.

HSV-Neuzugang Ramos über Schlüsselbeinbruch

Rückblick: Am 29. April ging der Portugiese nach einem unglücklichen Zweikampf zu Boden und zog sich dabei einen offenen Schlüsselbeinbruch zu. „Das Schlüsselbein und die Bänder waren herausgesprungen“, sagt er zehn Wochen später. „Dann ist das Schlüsselbein hinter einen anderen Knochen gerutscht. Das war sehr schmerzhaft.“

Der 25-Jährige, der nicht nur Spaß beim Beantworten von Fragen, sondern auch bei aggressiv geführten Zweikämpfen hat, wurde sofort operiert und absolvierte anschließend eine Reha. Seine Schulter kann er seitdem nicht voll belasten. Damit die Verletzung nicht wieder aufbricht, soll er Zweikämpfen im Trainingslager des HSV komplett aus dem Weg gehen.

„Die Schulter muss erst wieder stark genug sein, wir müssen auf Nummer sicher gehen“, erklärt der kernige Innenverteidiger, dem durch das Verbot direkter Duelle seine größte Stärke genommen wird. „Ich muss meine Schulter noch schonen.“

Ramos als dritter HSV-Verteidiger eingeplant

Hinter Kapitän Sebastian Schonlau, der wegen Wadenproblemen beim Testspiel am Abend gegen Viktoria Pilsen (3:3) fehlte, und Neuzugang Dennis Hadzikadunic, der am Montag ins Trainingslager nachreist, ist Ramos als dritter Innenverteidiger eingeplant. Wann er wieder Pflichtspiele bestreiten kann, ist offen.

Trainer Tim Walter hatte zuletzt prognostiziert, dass Ramos beim Saisonauftakt gegen Schalke noch fehlen werde. Die finale Entscheidung treffen die Mediziner. „Die Schulter fühlt sich stabil an, aber wir müssen noch ein wenig warten“, weiß Ramos, der das Schalke-Spiel noch nicht aufgegeben hat. „Es wird schnell gehen“, sagt er und grinst.