Hamburg/Sotogrande. Die „Süddeutsche Zeitung“ hat neue Details zu den Ermittlungen rund um den des Dopings überführten Innenverteidiger veröffentlicht.
Über den Dopingfall Mario Vuskovic wollte Tim Walter am Freitagnachmittag eigentlich nicht mehr sprechen. „Was in dem Jungen selbst abgeht, kann niemand nachvollziehen. Es ist ein schwieriges Thema. Die Gefühlslage können wir uns alle nicht vorstellen“, sagte der HSV-Trainer nach dem Testspiel gegen den SC Freiburg (2:6) gegenüber „Sky“.
Medienbericht: HSV soll im Vorwege von Razzia in der Kabine gewusst haben
Der 21 Jahre alte Innenverteidiger, der bei einer am 16. September 2022 vorgenommenen Dopingprobe positiv auf körperfremdes Erythropoetin (Epo) getestet worden war, befindet sich aktuell in seiner Heimat Kroatien, während der HSV im spanischen Sotogrande trainiert.
Am 11. November hatte die Hamburger Staatsanwaltschaft die Privatwohnung sowie den Stadionspind des HSV-Profis durchsucht. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ kam es an diesem Tag zu einem möglicherweise problematischen zeitlichen Ablauf. So habe der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den HSV bereits mehrere Stunden vor den Durchsuchungen der Wohnung (14.05 Uhr) und des Spinds (14.25 Uhr) über den positiven Dopingtest informiert.
Vuskovic muss bis Dienstag Stellungnahme zur Doping-Affäre abgeben
Vuskovic, der an jenem Tag von 13 Uhr an am Mannschaftstraining teilnahm, hätte somit theoretisch die Möglichkeit gehabt, Spuren zu beseitigen. Ob der HSV-Profi dieses Zeitfenster tatsächlich genutzt hat, ist unklar.
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Bis zum kommenden Dienstag hat Vuskovic, der weiterhin seine Unschuld beteuert, Zeit, um eine Stellungnahme abzugeben. Im schlimmsten Fall droht dem Verteidiger eine Vierjahressperre.