Gegen den Bundesliga-Club war vor allem die Anfangsviertelstunde ganz schwach. Glatzel erzielte beide Hamburger Tore.

An Erkenntnissen dürfte es Trainer Tim Walter nicht gemangelt haben: Im XXL-Test gegen den SC Freiburg unterlag sein HSV am zweiten Tag des Trainingslagers in Sotogrande (Spanien) mit 2:6. Beide Hamburger Tore im auf 140 Minuten angesetzten Spiel erzielte Robert Glatzel in der 4. und 32. Minute.

„Eigentlich waren es zwei Testspiele. Am Anfang haben wir die vermeintliche Startelf spielen lassen, hintenraus die jungen Spieler reingeworfen. Wir haben die Tore fast alle Tore selbst geschossen, aber insgesamt haben es die Burschen gut gemacht“, sagte Walter.

Für sein Team war es die zweite Testspielniederlage in der Vorbereitung. Das erste Testspiel gegen den 1. FC Köln ging am vergangenen Sonnabend mit 0:4 verloren. Der HSV-Trainer bemängelte vor allem die fehlende Konsequenz in der Abwehr.

HSV-Defensivverhalten in der Anfangsphase vogelwild

Genau das war auch gegen den Europa-League-Club in der Anfangsphase das Problem. Nach 14 Minuten lag der HSV bereits mit 1:4 zurück. Nach der Hamburger Führung durch Glatzel kassierte das Walter-Team durch Vincenzo Grifo (7., Foulelfmeter), Manuel Gulde (10.) sowie zweimal Daniel Kofi-Kyereh (11. und 14.) vier Treffer binnen sieben Minuten. In den Innenverteidigung agierten Kapitän Sebastian Schonlau und Moritz Heyer, die bei den Gegentreffern oft nicht gut aussahen.

In der Folge fanden die Hamburger aber deutlich besser ins Spiel. Neben Doppeltorschütze Glatzel war Bakery Jatta auf der rechten Außenbahn sehr auffällig. Der Gambier bereitete beide HSV-Tore sehenswert vor. „Unsere beiden Tore waren unfassbar gut herausgespielt gegen eine Mannschaft, die in der Bundesliga wenig Gegentore bekommt, Tabellenzweiter ist und sich auf Champions-League-Kurs befindet“, lobte Walter.

Die Gegentore führte Walter vor allem auf die Müdigkeit zurück. Der HSV absolviert täglich zwei Trainingseinheiten. Freiburg startet bereits in der kommenden Woche gegen den VfL Wolfsburg wieder in den Ligabetrieb.

HSV-Trainer Walter will weiter an der Konsequenz in Offensive und Defensive arbeiten

Das Team von Trainer Christian Streich wirkte in der Tat deutlich frischer und einfach weiter in der Vorbereitung. „Wir machen dann auch doofe Fehler, aber die Jungs haben sich trotz der Müdigkeit gut zusammengerissen. Wie wir Freiburg gerade in der ersten Halbzeit auch hinten reingedrückt haben und in der zweiten Halbzeit Kontrolle hatten, ist nicht alltäglich“, sagte Walter, der im dritten Spielabschnitt über 50 Minuten vor allem den jungen Spielern eine Chance gab.

In den kommenden Tagen will der HSV in Spanien weiter an den Grundlagen für die Rückrunde arbeiten. „Uns fehlt noch ein bisschen etwas, die letzte Konsequenz im Zweikampf. Wir sind gerade noch einen Tick zu spät. Wenn wir den letzten Ball spielen, treffen wir noch zu oft die falsche Entscheidung. Das ist auch eine Qualitätsfrage, aber wir kommen dahin und wollen noch besser werden“, so der Trainer.

Der Liveticker zum Freiburg-Spiel zum Nachlesen

  • Aufstellung HSV: Heuer Fernandes (90. Raab) – Mikelbrencis (90. Kisilowski), Schonlau, Heyer (66. Zumberi), Muheim (90. Andresen) – Meffert (90. Megeed) – Reis (90. Kilo), Kittel (72. Königsdörffer) – Jatta (90. Amaechi), Glatzel (90. Sanne), Dompé (82. Bilbija).
  • Tore: 1:0 Glatzel (4. Minute), 1:1 Grifo (6., Handelfmeter), 1:2 Gulde (10.), 1:3 Kyereh (11.), 1:4 Kyereh (14.), 2:4 Glatzel (32.), 2:5 Jeong (85.), 2:6 Petersen (107., Foulelfmeter).
  • Besonderes Vorkommnis: Heuer Fernandes (HSV) hält Foulelfmeter von Gregoritsch (58.).

140. Minute: HSV verliert gegen Freiburg mit 2:6

Das Spiel ist aus. Der HSV unterliegt dem SC Freiburg mit 2:6. Vor allem in der ersten Viertelstunde waren die Hamburger völlig von der Rolle. In der Folge konnte die Walter-Elf durchaus phasenweise mithalten.

127. Minute: XXL-Test gegen Freiburg plätschert dahin

Die vielen Wechsel haben dem Spielfluss nicht gutgetan. Das Testspiel gegen den SC Freiburg plätschert so vor sich hin. Die vielen Youngster im HSV-Team schlagen sich aber wacker gegen den Bundesliga-Club. Es steht weiter 2:6 aus Sicht der Hamburger.

107. Minute: Nächster Strafstoß für den SC Freiburg – Petersen trifft!

Das war etwas zu ungestüm! Im Strafraum wird Noah Weißhaupt, Sohn des ehemaligen HSV-Profis Marco Weißhaupt, von Luis Seifert umgerannt. Den fälligen Strafstoß verwandelt "Super-Joker" Nils Petersen gegen Matheo Raab, der mittlerweile zwischen den Pfosten beim HSV steht. Neuer Spielstand aus Hamburger Sicht: 2:6!

Der dritte Spielabschnitt wird angepfiffen – Neuer Schiedsrichter

Die letzten 50 Minuten beginnen. HSV-Trainer Walter hat fleißig durchgewechselt. Vor allem die jungen Spieler bekommen eine Chance. Tom Sanne, Omar Megeed, Bent Andresen, Nicolas Bernd Oliveira Kisilowski und Jesse Kilo sind nun mit dabei. Jugend forscht gegen den SC Freiburg. Auch der Bundesliga-Club rotiert. Unter anderem ist Nils Petersen mit von der Partie. Kurios: Auch der Schiedsrichter ist neu. Bei Ramirez soll offenbar die Belastung gesteuert werden.

86. Minute: Jeong erhöht für Freiburg auf 5:2

Das hatte sich nicht unbedingt angedeutet. Die Partie plätschert ein wenig dahin, doch eine Kombination mit Michael Gregoritsch veredelt Jeong Woo-Yeong aus 13 Metern zum 5:2 für den SC Freiburg. Wenig später pfeift Schiedsrichter Ramirez den zweiten Spielabschnitt ab.

78. Minute: HSV deutlich besser im Spiel – wenig Höhepunkte

Mittlerweile lobt Trainer Walter seine Spieler immer wieder. Und das verwundert nicht. Die Hamburger sind deutlich konzentrierter, griffiger und mutiger. In Torchancen wurde das bisher aber nicht umgemünzt. Freiburg allerdings hat auch kaum noch Abschlüsse. Das Spiel findet derzeit meistens im Mittelfelds statt.

66. Minute: Walter wechselt erstmals aus – Chance für Zumberi

Beim 0:4 gegen Köln durfte Moritz Heyer 120 Minuten ran. Nun ist vorzeitig Feierabend für den Innenverteidiger. Valon Zumberi übernimmt den Posten neben HSV-Kapitän Schonlau. Sechs Minuten später kommt auch Ransford Yeboah Königsdörffer für Sonny Kittel. Walter stellt auf ein 4-4-2-System um.

58. Minute: Der nächste Elfmeter für Freiburg – Fernandes hält!

Und da zeigt der Schiedsrichter Alonso Ramirez erneut auf den Punkt. Nach einem Querschläger legt Michael Gregoritsch den Ball an Heuer Fernandes vorbei, der ihn wohl leicht touchiert. Der Österreicher trifft selbst an – und verschießt! Starke Parade des HSV-Keepers!

Daniel Heuer Fernandes zeigte wieder eine starke Partie im HSV-Tor.
Daniel Heuer Fernandes zeigte wieder eine starke Partie im HSV-Tor. © Witters

54. Minute: Grifo verpasst Freiburgs fünften Treffer

Insgesamt hat sich das Spiel merklich beruhigt. Freiburg kommt aber immer wieder zu Abschlüssen. Erst schießt Grifo aus elf Metern über das Tor, unmittelbar danach scheitert Kyereh an Heuer Fernandes. Die Grundordnung der Hamburger ist aber deutlich verbessert. Gerade die Restverteidigung bei Kontern macht einen besseren Eindruck als noch zu Beginn.

Zweiter Spielabschnitt beginnt ohne Wechsel

Sowohl HSV-Trainer Tim Walter als auch sein Gegenüber Christian Streich verzichten auf neue Spieler. Gelingt es den Hamburgern, den Europa-League-Teilnehmer besser zu kontrollieren? Damit das gelingt, coacht Walter mehrsprachig. Immer wieder gibt er William Mikelbrencis und Jean-Luc Dompé Anweisungen auf Französisch.

45. Minute: Erster Spielabschnitt ist beendet

Die erste Pause ist da. Nach 45 Minuten liegt der HSV verdient mit 2:4 gegen den SC Freiburg zurück. Nach der wilden ersten Viertelstunde mit fünf Toren beruhigte sich die Partie etwas. Der HSV hat große Probleme in der defensiven Abstimmung. Positiv aus Hamburger Sicht: Bakery Jatta zeigt gerade in der Vorwärtsbewegung eine starke Partie. Der Gambier bereitete beide Tore vor und ist ein ständiger Unruheherd. Vor dem 1:1 sah Jatta allerdings nicht gut aus, als er einen Ball nicht klären konnte.

43. Minute: Doan mit der Riesenchance zum 5:2

Da sieht die HSV-Defensive – mal wieder – nicht gut aus. Einen langen Flugball bringt Ritsu Doan unter Kontrolle, doch der Japaner des SC Freiburg findet seinen Meister in Daniel Heuer Fernandes im HSV-Tor. Zuvor hatte Jonas Meffert den Ball verloren. Das Defensivverhalten ist und bleibt die große Baustelle der Hamburger.

41.Minute: Kittel mit nächster Chance für den HSV

So langsam ist der HSV im Spiel angekommen. Aus 25 Metern nimmt sich Sonny Kittel ein Herz und testet mit seinem Freistoß Flekken im Tor der Breisgauer, der den Ball aber zur Seite wegfausten kann. Insgesamt haben die Hamburger mehr Zugriff und Kontrolle. Man muss aber auch konstatieren, dass die Freiburger einen Gang rausgenommen haben.

32. Minute: Glatzel mit einem Traumtor zum 2:4!

Wenn der HSV trifft, dann sehenswert. Über Bakery Jatta kommt der Ball zu Robert Glatzel, der sich um Gegenspieler Manuel Gulde rumwickelt und aus knapp 22 Metern mit seinem "schwachen" linken Fuß per Schlenzer trifft. Nur noch 2:4!

28. Minute: Dompé testet Freiburg-Keeper Flekken

Endlich mal wieder ein offensives Lebenszeichen vom HSV. Jean-Luc Dompé setzt sich mit einem Dribbling über links durch, zieht nach innen und versucht es mit einem Abschluss aus der Distanz. Mit dem Schlenzer hat Freiburgs Keeper Mark Flekken allerdings wenig Probleme.

Nach 20 Minuten: HSV-Spiel beruhigt sich etwas

Einmal tief durchatmen: Der SC Freiburg lässt den HSV aktuell ein wenig mitspielen. Die Hamburger haben längere Ballbesitzphasen, große Offensivaktionen konnte das Walter-Team bislang aber nicht vorweisen. Immerhin ist man aktuell in der Lage das Spiel, ein wenig vom eigenen Tor fernzuhalten.

Sebastian Schonlau und der HSV haben große Probleme in der Defensive gegen den SC Freiburg.
Sebastian Schonlau und der HSV haben große Probleme in der Defensive gegen den SC Freiburg. © Witters

14. Minute: Wieder Kyereh – HSV vogelwild gegen Freiburg

Und die defensiven Unzulänglichkeiten gehen weiter. Freiburgs Christian Günter ist nach einem Konter auf und davon und legt vor HSV-Keeper Heuer Fernandes quer auf Kyereh, der nur noch ins leere Tor einschieben muss.

12. Minute: Ex-Pauli-Profi Kyereh bestraft den nächsten HSV-Fehler 1:3

Das Torfestival in Sotogrande geht weiter. Der ehemalige St.-Pauli-Profi Daniel Kofi Kyereh bestraft einen Abstimmungsfehler zwischen Heyer und Schonlau mit einem traumhaften Heber zum 1:3. Das Defensivverhalten ist ein riesiges Problem für den HSV.

10. Minute: Und Freiburg dreht die Partie nach einer Ecke

Und es geht weiter Schlag auf Schlag. Nach einer Ecke von Grifo köpft Manuel Gulde unbedrängt zum 2:1 für den SC Freiburg ein. Da sah die HSV-Hintermannschaft nicht gut aus.

6. Minute: Freiburg reagiert prompt mit dem Ausgleich

Zwei Minuten nach der Führung ist die gute Laune von Walter schon wieder weg. Ex-HSV-Profi Michael Gregoritsch schießt im Strafraum Linksverteidiger Miro Muheim an die Hand. Der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelt Vincenzo Grifo souverän. „Das ist zu leicht, Baka! Nicht aufgepasst! Scheiße!“, kritisiert Walter. Der Gambier hatte zuvor die Chance verpasst, den Ball zu klären.

4. Minute: Traumkombination führt zur HSV-Führung

Und da ist die Führung des HSV. Die Hamburger bauen über Sebastian Schonlau auf, der im Mittelfeldzentrum Ludovit Reis findet. Der Niederländer nimmt Sonny Kittel mit, der mit einem Steilpass Bakery Jatta an die Grundlinie schickt.

Die Flanke des Gambiers findet im Strafraum Robert Glatzel, der mit einem sehenswerten Kopfball zum 1:0 trifft. „Überragend", lobt Trainer Walter den Spielzug an der Außenlinie.

HSV: Aufstellungen sind da – so stellt Tim Walter beim Testspiel gegen Freiburg auf

Knapp 25 Minuten vor dem Anpfiff hat Tim Walter verraten, wer in der Startformation gegen Freiburg steht. Auf dem Papier könnte es die Mannschaft sein, die auch gegen Eintracht Braunschweig am 28. Januar auf dem Platz stehen könnte. Der HSV spielt gewohnt im 4-1-3-2-System. In der Innenverteidigung bekommen Moritz Heyer und Kapitän Sebastian Schonlau die Chance, sich einzuspielen. In der Offensive setzt Walter auf die Flügelstürmer Jean-Luc Dompé und Bakery Jatta.