Hamburg. Auch Wohnung des unter Dopingverdacht stehenden Kroaten durchsucht. Warum spätere negative Tests kaum Relevanz haben.

Der Schock unter den HSV-Fans saß auch am Montag noch tief. Zwei Tage nach dem Bekanntwerden der Ermittlungen gegen Mario Vuskovic durch die Hamburger Staatsanwaltschaft und den DFB geht die Anhängerschaft gespalten mit dem Dopingverdacht gegen den HSV-Profi um.

Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken reichten von „ich könnte heulen“ bis „er hat klar vereinsschädigend gehandelt und uns ein Millionengrab geschaffen“. Viele Fans sorgen sich vor allem um den Menschen Mario Vuskovic und äußerten Bedenken, wie ein 20-Jähriger einen solchen Vorfall ohne nachhaltige Folgen verarbeiten könne.

Mario Vuskovic: Handy und Laptop beschlagnahmt

Wie berichtet, wurde der Abwehrspieler am 16. September positiv auf die Doping-Substanz Epo getestet. Daraufhin vollstreckte die zuständige Wasserschutzpolizei am vergangenen Freitag zwei Durchsuchungsbeschlüsse im Auftrag der Staatsanwaltschaft.

Neben seinem Spind in der HSV-Kabine wurde auch Vuskovics Wohnung durchsucht. Dabei ist sowohl sein Handy als auch sein Laptop beschlagnahmt worden – ein gängiger Vorgang, wodurch ermittelt werden soll, ob der Kroate Kontakt zu Ärzten hatte, die ihm Epo besorgt und gespritzt haben könnten. Doping-Substanzen wurden bei der Razzia nicht gefunden.

Vuskovic zweimal negativ getestet? Keine Aussagekraft

Bis zur endgültigen Aufklärung des Dopingverdachts könnten mehrere Monate, womöglich sogar Jahre vergehen. Als nächstes Beweismittel in dem Verfahren dient die Auswertung der beantragten B-Probe durch ein vom DFB beauftragtes Labor. Wann genau das Ergebnis erfolgt, steht noch nicht fest.

Es handelt sich dabei um dieselbe Urinprobe, die Vuskovic bereits vor knapp zwei Monaten entnommen wurde. Dass der hoch veranlagte Innenverteidiger im Anschluss zweimal negativ getestet worden sein soll, wie die „Mopo“ berichtet, hat nach Angaben der Nationalen Anti-Doping Agentur kaum eine Aussagekraft. Vielmehr komme es bei Kontrollen stets auf den richtigen Zeitpunkt an.

Mario Vuskovic positiv auf Epo getestet – ein Rätsel

Ohnehin genießen hohe Qualitätsstandards oberste Priorität bei der Nada. Von HSV-Fans geäußerte Hoffnungen, die Urinprobe könnte möglicherweise vertauscht oder nachträglich manipuliert worden sein, erteilt die Nada deshalb eine Absage. Aufgrund extrem hoher Sicherheitsprinzipien bräuchte es hierfür sehr viel kriminelle Energie. Und selbst dann: Die mit einem Ring verkeilte Probe könne nicht ohne sichtbare Beschädigungen geöffnet werden.

Und dennoch können sich zum jetzigen Zeitpunkt weder Vuskovic noch der HSV erklären, wie es zu dem positiven Dopingtest gekommen sein soll. Der vom HSV vorerst freigestellte Verteidiger wird in Kürze eine Stellungnahme beim DFB abgeben – ehe am Mittwoch sein nächster Termin ansteht: sein 21. Geburtstag.