Hamburg. Der frühere Sportdirektor wird großzügig abgefunden. Damit kommt der Club einer drohenden Niederlage im Rechtsstreit zuvor.

Michael Mutzel ist beim HSV seit Montag Vergangenheit. Wie das Abendblatt erfuhr, hat sich der frühere Sportdirektor mit dem Zweitligaclub außergerichtlich geeinigt. Damit entfällt ein für Dienstag angesetzter Verhandlungstermin vor dem Hamburger Arbeitsgericht.

Mutzel (43) war im Juli kurz vor Saisonbeginn vom HSV fristlos entlassen worden. Dagegen setzte sich der frühere Bundesliga-Profi juristisch zur Wehr. So klagte Mutzel nicht nur (erfolgreich) auf Weiterbeschäftigung, sondern auch auf eine Entfristung seines 2023 auslaufenden Vertrags – offenbar auch dies mit guten Aussichten.

HSV einigt sich mit Ex-Sportdirektor Michael Mutzel auf 400.000 Euro Abfindung

Entsprechend groß war das Bemühen des HSV um eine Einigung. Die war zwar bereits im vergangenen August erzielt worden. Doch damals lehnte der Aufsichtsrat ab.

Nun soll Mutzel dem Vernehmen nach mit rund 400.000 Euro abgefunden werden – ebenjener Summe, die dem Kontrollgremium damals noch zu hoch erschienen war. Sein Monatsgehalt beim HSV belief sich auf 27.896 Euro, zuzüglich möglicher Prämien.

Mutzel war im April 2019 von der TSG Hoffenheim, wo er die Scouting-Abteilung leitete, zum HSV gewechselt. Anfang Juni vergangenen Jahres wurde er von Sportvorstand Jonas Boldt zum Kaderplaner degradiert. Zudem wurde ihm wegen angeblicher atmosphärischer Störungen der Kontakt zu Mannschaft und Trainerstab untersagt. Sechs Wochen später folgte die Freistellung.

In einer ersten Entscheidung Ende Juli 2022 hatte das Arbeitsgericht Mutzels Beurlaubung und Freistellung für unwirksam erklärt. Auch hatte es keine ausreichenden Anhaltspunkte für ein nachhaltig gestörtes Vertrauensverhältnis erkannt.