Hamburg. Auch ohne die Bürgschaft der Stadt muss das Volksparkstadion renoviert werden. Welche Alternativen der HSV hat.

Jennifer Jasberg, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Hamburg, twittert gern. Mehrmals am Tag und auch zu später Stunde teilt sie Ihre Meinung sowohl zu lokalen als auch bundesweiten Themen transparent mit. Nach dem Abendblatt-Bericht am Dienstagabend über das Aus der Stadt für die Bürgschaftspläne des HSV äußerte sie sich in dem sozialen Netzwerk auch über den Zweitligisten und mahnte das an, was ihr selbst so wichtig ist: Transparenz.

„Du kannst beim Fußball gut oder schlecht performen, aber du kannst nicht intransparent sein, wenn du die Stadt um Geld bittest, HSV. Klare Linie von uns in der Bürgerschaft", twitterte Jasberg und unterstrich damit die fraktionsübergreifende Einigkeit, dem HSV nach der aktuellen Sachlage keine Bürgschaft für einen Teil des 13-Millionen-Euro-Darlehens von Hauptsponsor HanseMerkur zu gewähren.

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Ungeachtet dessen bleibt das Volksparkstadion akut renovierungsbedürftig. Die Gesamtkosten schätzt Wüstefeld nun auf 33 Millionen Euro. Wie also geht es nun weiter beim HSV?

HSV-Stadion: Hilft am Ende nur Kühne?

Zum einen hat der Club weiterhin die Möglichkeit, über die freie Wirtschaft die nötigen Bürgen für den Kredit bei der HanseMerkur an Land zu ziehen. Nach Abendblatt-Informationen arbeitet der Senat im Hintergrund bereits daran, dem HSV alternative Bürgen zu vermitteln. „Der HSV täte allein aus Imagegründen gut daran, sich um eine Lösung in der freien Wirtschaft zu bemühen“, rät SPD-Haushaltssprecher Milan Pein.

Eine andere, bei HSV-Fans allerdings deutlich unbeliebtere Alternative, wäre das Angebot von Investor Klaus-Michael Kühne, der dem Club 120 Millionen Euro anbietet. Doch genauso wie eine städtische Bürgerschaft ist auch diese Lösung an hohe Hürden gekoppelt.

Denn der Logistikunternehmer hat sein Engagement an Bedingungen geknüpft: Er fordert sowohl mehr Einfluss und das Aus von HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld als auch eine Aufstockung seiner Anteile. Letzteres wäre nur durch eine Satzungsänderung oder eine Umwandlung der Rechtsform möglich. Für beides bräuchte der HSV die Zustimmung seiner Mitglieder. Beim Verkauf weiterer Anteile in der aktuellen Rechtsform eine Zweidrittel-, bei der Umwandlung von einer AG in eine KGaA eine Dreiviertelmehrheit.

Zwei zumindest kurzfristig nur schwer umzusetzende Szenarien.