Hamburg. Beim HSV dürfen sich unabhängig von dem Ausfall des Flügelstürmers die Reservisten zeigen. Zwei Profis vor ihrem Länderspieldebüt.
Um 12.30 Uhr hatte der HSV am Mittwoch gute Neuigkeiten für seine Fans zu verkünden. Das neue Ausweichtrikot für die laufende Saison ist ab sofort im Handel erhältlich. Ein rotes Shirt mit blauem Kragen. Doch die Freude der Anhänger, die zur gleichen Zeit am Trainingsplatz im Volkspark standen, hielt sich in Grenzen.
Sie hatten eine Stunde zuvor gesehen, wie sich Jean-Luc Dompé in der Vormittagseinheit verletzte. Der Franzose, der erst vor vier Wochen zum HSV gewechselt war und in Hamburg einen Einstand nach Maß hingelegt hatte, wurde nach einem Zweikampf mit Robert Glatzel per Golfcart vom Platz gefahren.
HSV-Profi Dompé erleidet Außenbandanriss im Sprunggelenk
Zunächst wurde eine Verletzung am Sprunggelenk vermutet. Zur Sicherheit macht der HSV im Athleticum des UKE am Mittwochnachmittag noch eine Kernspinuntersuchung. Das MRT-Ergebnis gab der Club am Donnerstagmittag bekannt: Anriss des Außenbandes im rechten Sprunggelenk. Dompé werde mehrere Wochen ausfallen.
Nicht nur beim Testspiel am Donnerstag gegen den dänischen Erstligisten FC Nordsjaelland wird der 27-Jährige somit fehlen. Für Tim Walter ist das eine bittere Nachricht. Schließlich hatte der schnelle Dompé in den vergangenen Wochen auf dem linken Flügel genau das gezeigt, was der Cheftrainer zuvor in seiner Mannschaft vermisst hatte: Er ist ein Eins-gegen-eins-Spieler, der immer wieder mit Tempo zur Grundlinie geht, um Mittelstürmer Glatzel in Szene zu setzen.
Beim HSV dürfen sich Reservisten zeigen
In Abwesenheit von Dompé könnten sich am Donnerstag gegen Nordsjaelland andere Spieler empfehlen, die sich zuletzt nur wenig zeigen konnten. So wie Xavier Amaechi, der in der Vorbereitung zur Überraschung wurde und sich dann nach seinem ersten Assist am ersten Spieltag bei Eintracht Braunschweig ebenfalls im Training am Sprunggelenk verletzte und vier Wochen ausfiel. Der 21 Jahre junge Engländer wird am Donnerstag ebenso Spielzeit bekommen wie der ebenso 21 Jahre junge Anssi Suhonen. Der Finne spielt erstmals nach seinem Wadenbeinbruch im Mai wieder für die Profis.
Vor einem Jahr hatte der HSV in der Länderspielpause schon einmal gegen Nordsjaelland gespielt. Damals hieß es nach einer verrückten Partie 7:4 für Walters Elf. „Mir ist es lieber, gegen dänische oder holländische Mannschaften als gegen deutsche Gegner zu testen. Wir haben da einen Austausch mit anderen Nationen, das finde ich immer ganz nett“, sagte Walter.
Mit dabei sind auch Valon Zumberi und Elijah Krahn (beide 19). Beide standen schon am Dienstagabend für die U 21 im Test gegen den Eimsbütteler TV auf dem Platz. Mitgespielt hätte dort auch Stürmer Daouda Beleme. Der 21-Jährige, der in der aktuellen Regionalliga-Saison schon acht Tore erzielte, ist allerdings auf Länderspielreise mit der A-Nationalmannschaft von Burkina Faso.
Königsdörffer für ghanaische Nationalmannschaft nominiert
Auch Laszlo Bénes (Slowakei), Ransford Königsdörffer (Ghana), Mario Vuskovic (Kroatiens U 21) und William Mikelbrencis (Frankreichs U 19) sind unterwegs. Neuzugang Königsdörffer (21) kann sich sogar berechtigte Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme machen.
- HSV blitzt mit Bürgschaftsplänen bei der Stadt ab
- Das dritte HSV-Trikot ist rot und bietet Besonderheit
- Führungschaos: Erster Großsponsor zieht sich zurück
Der Stürmer wurde erstmals für die ghanaische Nationalmannschaft nominiert und könnte am Freitag (20.30 Uhr) im französischen Le Havre debütieren – Gegner ist Rekordweltmeister Brasilien.