Heidel äußert sich zu HSV-Vorstoß. Einigung mit Harnik? Schaaf findet Situation vor Nordderby “wunderbar“. Hamburgs 18-Mann-Kader fix.
Labbadia nominiert 18 Mann für Hannover
Bruno Labbadia hat sich auf den Kader für das Spiel in Hannover am morgigen Sonnabend (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) festgelegt. Das Ticket nach Niedersachsen in der Tasche haben die Torhüter René Adler und Jaroslav Drobny sowie die Feldspieler, Dennis Diekmeier, Cleber, Emir Spahic, Lewis Holtby, Sven Schipplock, Pierre-Michel Lasogga, Ivo Ilicevic, Aaron Hunt, Artjoms Rudnevs, Albin Ekdal, Nabil Bahoui, Michael Gregoritsch, Gotoku Sakai, Nicolai Müller, Gideon Jung und Gojko Kacar. Verzichten muss der HSV auf nach wie vor auf den erkrankten Kapitän Johan Djourou sowie die verletzten Stürmer Josip Drmic und Ivica Olic. Zudem fehlt Matthias Ostrzolek wegen einer Gelb-Sperre. Das identische Schicksal droht nun übrigens gleich vier weiteren Spielern: Das Quartett Ekdal, Jung, Kacar und Lasogga geht mit vier Verwarnungen ins Spiel bei 96.
Film mit Schipplock, Klopp und Alaba
Im Sommer kommt Johan Djourous Werk "N.O.L.A. Circus" ins Kino, jetzt wird der Kapitän von Sven Schipplock mit einem Roadmovie überholt. So wirbt Filmemacher David Kadel für den Streifen "Und vorne hilft der liebe Gott", in dem er neben Schipplock sechs weitere Protagonisten aus der Fußballszene zum Thema Glauben zu Wort kommen lässt. Darunter Kult-Trainer Jürgen Klopp, Bayern-Star David Alaba und Stuttgarts Offensiv-Ass Daniel Didavi. Mit Schipplock unternimmt Kadel eine Stadtrundfahrt durch Hamburg, bei der der HSV-Stürmer auch über seinen schwierigen Status als Bankdrücker reflektiert. Kinopremiere feiert der Film am 11. April in Aachen, ab nächster Woche ist "Und vorne hilft der liebe Gott" auf DVD erhältich.
Heidel kritisiert "Team Marktwert"
Nach dem Vorstoß des HSV und des "Teams Marktwert" für eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder zugunsten der Traditionsvereine hat Christian Heidel zum kritischen Gegenschlag ausgeholt. "Da wird sich dann auf Tradition berufen, die 50 Jahre zurückliegt, aber nichts mit der Leistung des Vereins im Jahr 2016 zu tun hat", sagte der scheidende Manager des 1. FSV Mainz 05 dem "Kicker". Stattdessen plädiert Heidel für eine Regelung, die 80 Prozent der Fernseheinnahmen nach sportlichen und 20 Prozent nach wirtschaftlichen Kriterien verteile. Dadurch würde dem Solidaritätsgedanken nach Ansicht des 52-Jährigen weiterhin Rechnung getragen.
Das "Team Marktwert" um den HSV und die Bundesligisten Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, VfB Stuttgart, 1. FC Köln und Hertha BSC möchte erreichen, dass neben dem sportlichen Erfolg auch andere Faktoren wie Mitgliederzahlen oder Zahl der Auswärtsfans bei der Verteilung der Fernseh-Honorare berücksichtigt werden.
Herthas Manager Michael Preetz sieht die Initiative nicht als Affront gegen andere Vereine. „Wir reden über die ganze Fußballfamilie, über die große Gemeinschaft. Jeder ist aufgerufen mitzumachen“, sagte Preetz am Freitag. "Da passiert nichts im stillen Keller“, erklärte er, sondern "in Abstimmung mit der DFL“. Es gehe einfach darum, ein Modell zu entwickeln, aus dem alle Nutzen ziehen könnten. "Seit Jahren bringen wir uns in diversen Liga-Gremien ein. Es ist unsere Verantwortung als Hauptstadtclub, unsere Ideen einfließen zu lassen“, bemerkte der 48-Jährige.
Bisher werden neben einer paritätischen Verteilung der Einnahmen aus den Fernsehübertragungen rund 35 Prozent des Betrages gestaffelt nach dem Tabellenstand an die 18 Erstligisten ausgeschüttet. „Die Tabellenposition ist nur ein Kriterium von vielen, die eine Rolle dafür spielen, wie attraktiv ein Spiel für Fans und damit TV-Sender ist“, hatte Stuttgarts Präsident Bernd Wahler der "Sport Bild" gesagt.
Kommentar: Das Risiko mit Spahic
Es solle belohnt werden, dass die Traditionsklubs höhere Fernseh-Einschaltquoten und Zuschauerzahlen erzielen als sportlich erfolgreichere Vereine wie der VfL Wolfsburg oder Bayer Leverkusen. Die Gruppierung will nach dem Saisonende ihre Kriterien vorstellen und alle 36 Profiklubs einladen, sich mit Ideen bei dem Projekt einzubringen.
Unterdessen hat der Mediendienst „Meedia“ ein Ranking mit den vom "Team Marktwert" gewünschten Kategorien sportlicher Erfolg, TV-Erfolg, Fanpotenzial und Social-Media-Reichweite erstellt. Ergebnis: Der HSV wäre hinter Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach bundesweit Fünfter.
Einigung über Harnik-Wechsel?
Martin Harnik - dieser Name taucht immer mal wieder auf, wenn es um die künftige Sturmbesetzung geht. Jetzt will das Portal "goal.com“ sogar wissen, dass sich der Stuttgarter mit dem HSV bereits über einen Wechsel einig sei. Der Vertrag des gebürtigen Hamburgers beim VfB läuft am 30. Juni dieses Jahres aus. Nach längerer Verletzungspause kam Harnik in dieser Saison auf bislang 15 Spiele und zwei Treffer. Insgesamt bringt es der 28 Jahre alte österreichische Nationalspieler auf 186 Bundesligaeinsätze und 54 Tore.
40 Millionen durch neue Anleihe?
Wie auch das Abendblatt bereits berichtete, plant der HSV auf der Suche nach neuen Einnahmequellen weitere Millionen-Anleihen. Wie die "Bild"-Zeitung nun berichtet, sollen Groß-Anleger mit einer Verzinsung von 4,5 bis 5,5 Prozent gelockt werden. Dadurch könne der HSV auf Einnahmen von bis zu 40 Millionen Euro hoffen, um damit Altlasten abzusichern und etwa den Stadion-Kredit weiter strecken zu können.. "Der HSV befasst sich auf der Finanzierungsseite derzeit – wie schon angekündigt – mit Optionen zur Refinanzierung des Stadions. Die Art dieser Umfinanzierung ist bisher weder entschieden noch vertraglich vereinbart", sagte HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein dem Blatt.
Der HSV, der sich zudem weiter auf der Suche nach Investoren befindet, hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Rekord-Minus von rund 16,9 Millionen Euro erwirtschaftet. Auch für die aktuelle Saison erwartet der Klub ein negatives Ergebnis, es wäre das sechste Minus in Folge. Die Bilanz der Hamburger weist derzeit Verbindlichkeiten in Höhe von 89,136 Millionen Euro aus. Bis 2019 muss der HSV seine 2012 aufgelegte Fan-Anleihe (17,5 Millionen Euro) zurückzahlen.
Schaaf will Fans gegen HSV belohnen
Das Spiel bei Hannover 96 am Sonnabend (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) ist bereits ausverkauft, damit werden zum vierten Mal in dieser Saison 49.000 Zuschauer in die Arena am Maschsee strömen. Ebenso stark wie der HSV zogen in Hannover zuvor nur Bayern München, Borussia Dortmund und Werder Bremen. "Eine wunderbare Situation" sei dies laut 96-Trainer Thomas Schaaf: "In der jetzigen Situation haben wir Fans hinter uns stehen, die den Laden hier voll machen. Umso schöner ist es, dass wir denen am Samstag wieder etwas zurückgeben können", sagte Schaaf auf der Pressekonferenz vor dem HSV-Spiel.
Dürftige Auswärtsbilanz bei 96
Ein schwerer Gang war es für den HSV nach Hannover in den vergangenen Jahren tatsächlich: Der letzte Sieg bei den "Roten" liegt für den Dino schon bald neun Jahre zurück. Mit einem Schuss an die Lattenunterkante, der hinter der Torlinie aufsprang, traf Collin Benjamin am 11. August 2007 zum 1:0 und dem bis heute letzten Hamburger Erfolg in Hannover. In den folgenden sieben Gastspielen an der Leine, in denen die Hausherren immer ins Netz trafen, holte der HSV nur noch zwei Punkte. Nach dem 0:2 im letzten Auftritt dort musste Trainer Mirko Slomka gehen. In drei der letzten fünf Besuche bei den Niedersachsen reichte dem HSV eine Führung nicht zum Sieg. Und auch Bruno Labbadia liegt Hannover nicht unbedingt: In vier Spielen sammelte er dort nur zwei Zähler. Die Auswärtsbilanz gegen Hannover: 6 Niederlagen, 9 Unentschieden, 12 Niederlagen (37:47 Tore).
Nur Winkler flog gegen Hannover
Kartenfestivals waren die letzten Duelle zwischen 96 und dem HSV zuletzt nicht. Den sage und schreibe einzigen Hamburger Platzverweis traf Stürmer Klaus Winkler, der am 7. Oktober 1972 mit seiner Roten Karte in der 89. Minute die Aufholjagd bei der 2:3-Niederlage (nach 0:3-Rückstand) jäh beendete. Auch Hannover kassierte gegen den HSV nur dreimal Rot, zuletzt gab es im November 2013 beim 3:1-Sieg des HSV für Salif Sané die Ampelkarte. In der aktuellen Saison agiert der designierte Absteiger ebenfalls relativ fair, neben 53 Gelben Karten handelten sich die Niedersachsen keinen einzigen Feldverweis ein. Dagegen stehen beim HSV 60 Gelbe Karten sowie je einmal Rot und Gelb-Rot zu Buche.
HSV verliert Online gegen St. Pauli
17 Bundesligavereine in den verschiedensten Sportarten sind in Hamburg beheimatet - und alle sind in der digitalen Welt für ihre Fans mehr oder weniger aktiv. Der HSV kann sich trotz Social-Media-Offensive dabei ein Scheibchen vom FC St. Pauli abschneiden. Zu diesem Schluss kommt zumindest die Agentur "2do digital", die in 23 relevanten Online-Kriterien die Auftritte der Hamburger Erstliga-Clubs untersucht und verglichen hat. Demnach erreicht der HSV 64 von 100 möglichen Punkten und rangiert damit auf Platz vier hinter dem Rivalen aus der zweiten Liga (68 Punkte). Angeführt wird das Ranking von den Freezers - der Eishockeyclub kommt auf 78 Zähler und damit einen mehr als die Basketballer der Towers auf Platz zwei. Schlusslicht ist das Hamburger Judo-Team (16).