Eine Überraschung war es nicht. Einen neuen „Kabineneklat“ hatte die „Mopo“ am Mittwochabend angekündigt und am Morgen auf ihrer Titelseite das Gesicht von „HSV-Rüpel“ Emir Spahic präsentiert. Weder die Fans noch der HSV selbst dürften überrascht gewesen sein, dass der Bosnier mal wieder gegen einen Mitspieler handgreiflich geworden sein soll. Der Verein spielte den Vorfall via Twitter zwar als „nicht sanktionswürdig“ herunter, bestätigte aber einen Disput, der sich bereits vor sechs Wochen ereignet habe. Und mal wieder war Spahic in den Streit verwickelt. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
Als der HSV den Verteidiger im vergangenen Sommer verpflichtete, wusste er, wen er sich da in die Mannschaft holte. Einen erstklassigen Abwehrspieler, der allerdings nicht nur auf dem Platz häufiger mal über die Schmerzgrenze geht. Spahic gilt als Leader, der im Optimalfall seine Mitspieler anstacheln und ein Reizklima herstellen kann, das sich leistungssteigernd auf ein Team auswirkt. Spahic gilt aber auch als Spieler, der Niederlagen und eine falsche Einstellung der Kollegen nur schwer ertragen kann. Und das lässt er seine Mitspieler vorzugsweise auf die unsanfte Art spüren.
Die Mannschaft des HSV, die immer wieder durch Nachlässigkeiten auffällt, kann den Siegertypen Spahic gut vertragen. Der Verein muss nun entscheiden, ob er auch in der kommenden Saison das Risiko eingehen will, sich regelmäßig für Vorfälle dieser Art rechtfertigen zu müssen. Dass sich Spahic mit 35 noch verändert, wäre wirklich eine große Überraschung.