Der Mittelfeldspieler verlässt den Platz mit dicker Bandage. Zuvor traf er gegen Almelo. Verwirrung um Ilicevic wegen Abstinenz.
Pechvogel Hunt muss gegen Almelo vorzeitig runter
Der nicht-öffentliche Test gegen den niederländischen Spitzenclub Heracles Almelo wurde um 15 Uhr angepfiffen. Zu Beginn schickte Trainer Bruno Labbadia folgende Elf auf den Platz am Volksparkstadion: Jaroslav Drobny, Gotoku Sakai, Cleber Reis, Gideon Jung, Matthias Ostrzolek, Gojko Kacar, Lewis Holtby, Nicolai Müller, Aaron Hunt, Ahmet Arslan und Pierre-Michel Lasogga.
Für Hunt wurde der Kick gegen das Team von Sportchef Nico-Jan Hoogma damit zum ersten Härtetest nach seinem Muskelfaserriss. Kacar wurde als Innenverteidiger aufgestellt, Jung als "Sechser". Ivo Ilicevic fehlte dagegen tatsächlich. Das Spiel ging schon einmal gut los: Nach 13 Minuten traf Lasogga mit dem Fuß nach schöner Vorarbeit von Sakai, der über rechts flach hineingab, zur 1:0-Führung. In der 28. Minute legte dann Hunt vom Elfmeterpunkt nach - in aller Ruhe verlud er Almelos Torhüter Bram Castro und schob mit links in die rechte Ecke ein. Zuvor war Arslan im Strafraum regelwidrig gestoppt worden.
In der 40. Minute dann der Rückschlag für den Torschützen: Mit Oberschenkelproblemen musste Hunt vom Platz, Sven Schipplock kam für ihn in die Partie. Eine dicke Bandage um den rechten Oberschenkel ließ nichts Gutes verheißen. Mit einer 2:0-Führung und einem frustrierten Hunt an der Seitenauslinie ging es schließlich in die Halbzeit.
Für den zweiten Durchgang brachte Labbadia gleich sechs Neue: Altintas, Götz, Carolus, Küc, Philipp Müller und Ersatztorwart Hirzel ersetzten Lasogga, Ostrzolek, Kacar, Nicolai Müller, Arslan und Drobny. Am Spielfluss der Hamburger änderte das zunächst nicht viel. Schipplock, der für Hunt in die Partie kam, eroberte den Ball im Mittelfeld, stürmte nach vorne und traf zum 3:0 (54.). Starke Einzelaktion des in der Bundesliga noch torlosen Stürmers.
Kurz vor dem Ende erhöhte dann der zur Pause gekommene Philipp Müller (81.) auf 4:0. Die Vorlage kam von Batuhan Altintas, der wenig später sogar für den 5:0-Endstand (83.) sorgte. Diesmal bereitete Müller den Treffer vor. Das Ergebnis wurde dennoch durch die erneute Oberschenkel-Verletzung von Spielmacher Hunt überschattet. Eine genaue Diagnose steht allerdings noch aus. "Bei Aaron hat der Muskel zugemacht, aber es hat nicht geknallt. Wir haben Hoffnung, dass er gegen Dortmund trotzdem spielen kann", sagte Labbadia, der Hunts Auswechslung als eine Vorsichtsmaßnahme bezeichnete.
Kargus-Porträt am Sonnabend in der ARD
Auch am bundesligafreien Wochenende müssen HSV-Fans nicht auf TV-Beiträge über ihren Lieblingsclub verzichten. Am Sonnabend zeigt die ARD statt der "Sportschau" eine ganz besondere Reportage über das Leben ehemaliger Fußbalprofis. In dem Film „Nachspielzeit. Leben nach der Bundesliga“ porträtieren die Autoren Reinhold Beckmann und Andreas Kramer auch Rudi Kargus. Mit Hamburg wurde der Keeper in den 70er und 80er Jahren Europapokalsieger, DFB-Pokalsieger, Deutscher Meister und mit 24 abgewehrten Elfmetern zum Bundesliga-Rekordhalter. Inzwischen malt der 63-Jährige in seinem Atelier nördlich von Hamburg faszinierende Gemälde, die in der Kunstszene für Aufsehen sorgen. Zu sehen gibt es den Beitrag am Sonnabend, 14. November um 18.50 Uhr in der ARD.
Mainz-Coach macht Beister Dampf
Ex-Publikumsliebling Maxi Beister kommt bei Mainz 05 noch immer nicht richtig in Tritt. Jetzt macht sein aktueller Trainer Martin Schmidt dem 25-Jährigen ordentlich Dampf - und spart dabei nicht mit Kritik. "Er steht noch zu viel auf der Bremse", sagte Schmidt über Beister, der nach langer Verletzungspause bislang vergeblich versucht, sich ins Team zu spielen. „Da kommt ein Julian Derstroff. Dieselbe Position, dasselbe Training, und der macht den Leon Balogun und den Daniel Brosinski in den Trainings-Spielen weg, schießt Tore, ist von Anfang an voll dabei, und der Maxi winkt ihn fast vorbei“, wird Schmidt im Mainzer Blog nullfuenfmixedzone.de zitiert. Dabei sei laut Schmidt für Beisters Comeback eigentlich alles bereitet: "Jetzt hat er den Körper, jetzt hat er die PS, jetzt muss er richtig draufdrücken. Und zwar in jeder Einheit."
Im heutigen Testspiel gegen Sandhausen müsse sich der Flügelflitzer nun beweisen. „Ich hoffe, dass wir ihn demnächst wirklich auch mit Schärfe im Training und im Spiel haben. Wir sind geduldig, bis er merkt, um was es geht, aber Maximilian ist gefordert", sagte Schmidt dem Blog. Ob er gegen Sandhausen tatsächlich auflaufen kann, scheint fraglich: Offenbar war Beister bis gestern noch von einem grippalen Infekt geplagt.
Verwirrung um Ilicevics Abstinenz
Verwirrung um Ivo Ilicevic: Während mehrere Medien von einer Freistellung des Mittelfeldspielers wegen einer familiären Angelegenheit berichten, ist die offizielle Version des HSV zum Fernbleiben des Kroaten vom Mannschaftstraining eine andere. Demnach absolviere Ilicevic einen Waldlauf mit dem Athletiktrainer. Hintergrund des Verwirrspiels: In Ilicevics Heimatstadt Aschaffenburg soll der jüngere Bruder des 28-Jährigen in eine Schlägerei mit zwei Verletzten verwickelt gewesen sein und deshalb heute vor Gericht stehen. Es ist nach der Beiß-Affäre um Artjoms Rudnevs Ehefrau oder des Internet-Flirts von Michael Gregoritsch nicht das erste Mal, dass HSV-Profis in dieser Saison unfreiwillig für private Schlagzeilen sorgen. Der Verein hat sich aber bislang immer hinter seine Spieler gestellt. Ilicevic bekommt vorerst ein paar Tage frei und steigt nächste Woche Montag wieder ins Mannschaftstraining ein.
Rudnevs hofft auf Comeback für Lettland
Artjoms Rudnevs steht vor einem Comeback in der lettischen Nationalmannschaft. Der 27-Jährige ist nach fast einem Jahr Pause erstmals wieder im Aufgebot des baltischen Landes. „Ich freue mich, wieder in der lettischen Nationalmannschaft zu sein. Ich werde versuchen, alles zu geben und dem Team zu helfen“, sagte Rudnevs der Zeitung „Diena“ vor dem Länderspiel der Letten am Freitag in Nordirland.
Trotz mangelnder Spielpraxis beim HSV und starker Konkurrenz hofft "Rudi" auf einen Einsatz bei der Freundschaftspartie in Belfast. „Es hängt alles nur vor mir selbst ab - wie ich im Training arbeite“, sagte der Stürmer. Rudnevs trug zuletzt am 16. November 2014 bei der 0:6-Pleite in der EM-Qualifikation gegen die Niederlande das Nationaltrikot. Für Lettland traf er in 31 Spielen bislang einmal.
„Dieses Jahr erwies sich für mich persönlich nicht sehr stabil im Verein wie auch im Privatleben“, sagte Rudnevs. In der laufenden Bundesliga-Saison ist Rudnevs beim HSV noch ohne Einsatz - das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.