Der Offensivspieler des HSV zahlte sogar schon eine vierstellige Summe an die Erpresser. Im Dezember geht der Fall vor Gericht.
Hamburg. Auf dem Rasen merkte man Michael Gregoritsch in den letzten Wochen nicht an, dass er offenbar Opfer einer Erpressung geworden ist. Der Offensivspieler des HSV machte beim Auswärtssieg in Hoffenheim ein starkes Spiel und überzeugte bei der Heimpleite gegen Hannover 96 auf der ungewohnten Position im linken Mittelfeld als Torschütze.
Doch abseits des Platzes hat Gregoritsch juristischen Ärger. Der österreichische U21-Nationalspieler soll von drei Personen erpresst worden sein. Laut Anklage flirtete Gregoritsch im vergangenen Sommer mit einer Frau bei Facebook und WhatsApp. Als ihr Ehemann davon mitbekam, soll dieser zunächst 200.000 Euro vom damaligen Profi des VfL Bochum gefordert haben.
„Wenn du nicht zahlst, werde ich deine Karriere f...“, soll der Mann laut Anklage in einer verbalen Auseinandersetzung gesagt haben. Wie Volker Talarowski, Pressesprecher des Bochumer Land- und Amtsgericht, dem Abendblatt berichtete, soll sich Gregoritsch mit dem mutmaßlichen Erpresser anschließend auf eine Zahlung von 15.000 Euro geeinigt haben. Davon seien 4000 Euro sofort abgehoben worden. Der Rest sollte später folgen.
Labbadia unterstützt Gregoritsch
Bei einer zweiten Aussprache soll außerdem ein Freund des Angeklagten dabei gewesen sein. Dieser gab die Vorwürfe laut Anklage bereits zu. Das Ehepaar wollte sich hingegen noch nicht dazu äußern. Am 16. Dezember kommt es zum Strafverfahren vor Gericht. Zuerst hatte die Bild-Zeitung über den Vorfall berichtet.
HSV-Trainer Bruno Labbadia sicherte seinem Schützling bereits die volle Unterstützung zu. „Er soll wissen, dass wir ihn unterstützen, wenn er Hilfe braucht. Er hat mir gesagt, dass er damit gut umgehen kann“, sagte er am Montag.