Carl-Edgar Jarchow fühlt sich durch die hohen Transferausgaben “belastet“. Der HSV-Chef nimmt Sportchef Frank Arnesen aber in Schutz.

Hamburg. Vorsitzender Carl-Edgar Jarchow vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV sieht die hohen Transferausgaben in dieser Saison als Risiko an. "Das belastet mich, damit tue ich mich auch nicht leicht“, sagte Jarchow dem Radiosender NDR 90,3 am Sonnabend. Rund 24 Millionen Euro hat der Verein in neue Spieler investiert, obwohl er seit zwei Jahren rote Zahlen schreibt. Der Unterschied zu den Vorjahren sei jedoch, dass alle Spieler – außer vielleicht Rafael van der Vaart – in einem Alter seien, "wo sie zukünftig auch noch einen Wert für den Verein haben werden“.

Der Clubchef bestätigte, dass die Verpflichtung van der Vaarts für 13 Millionen Euro den HSV tief in die roten Zahlen reißen werde. "Das fürchte ich, ja. In der Tat“, meinte Jarchow.

Den in den vergangenen Tagen heftig kritisierten Sportchef Frank Arnesen nahm Jarchow in Schutz. Arnesen war unter anderem vorgeworfen worden, durch die Hinzuziehung eines weiteren Beraters eine überhöhte Ablösesumme für den Kroaten Milan Badelj von Dinamo Zagreb gezahlt zu haben. Jarchow: "Aber wir haben den Spieler und, da sind wir uns im Vorstand einig, zu absolut vertretbaren Konditionen.“ Der Kroate soll 3,5 Millionen Euro gekostet haben. Mit Arnesen hatte sich der Aufsichtsrat in einer neunstündigen Mammutsitzung beschäftigt.

Vorwürfe an Arnesen, die Jarchow unterstellt werden, seien ein Missverständnis. Die Kritik an der Transferpolitik der vergangenen Wochen betreffe den gesamten Vorstand, meinte Jarchow. "Insofern habe ich mich auch selbst gemeint. Ich habe bestimmt nicht Kritik an Frank Arnesen üben wollen, das ist eine reine Interpretation.“ (abendblatt.de/dpa)