Großhansdorf. Letzter Paketshop in Großhansdorf schließt Ende Juli. Nun hat der Konzern bekannt gegeben, wie es danach weitergeht.
Lange Zeit sah es so aus, als würde Großhansdorf ab Ende des Monats auf absehbare Zeit ohne Post dastehen. Zum 31. dieses Monats wird der Getränkefachhandel Dreifke im Ortsteil Schmalenbeck, der einzige verbliebene Postshop in der Waldgemeinde, den Service einstellen. Jetzt gibt es eine Lösung: Bald werden Kunden im Edeka-Markt Martens an der Hansdorfer Landstraße Postdienstleistungen abwickeln können.
„Die Deutsche Post eröffnet dort Anfang September eine neue Partner-Filiale“, sagt Sprecher Tobias Buchwald. „In der neuen Filiale können Kundinnen und Kunden Brief- und Paketmarken kaufen sowie verschiedene Dienstleistungen wie die Annahme von Brief-, Paket- und Expresssendungen, Auskünfte zu Produkten und Services oder die Portoermittlung in Anspruch nehmen.“
Großhansdorf: Post eröffnet Anfang September neue Partnerfiliale bei Edeka
In der Vergangenheit gab es für Post- und DHL-Kunden in der Waldgemeinde zwei Anlaufstellen: Die Weinhandlung Weinfass No. 1 am Eilbergweg im Großhansdorfer Ortszentrum sowie den Getränkemarkt Dreifke an der Sieker Landstraße in Schmalenbeck. Es handelte sich um sogenannte Post-Partnerfilialen.
Bei diesem Modell schließt die Post Kooperationsverträge mit lokalen Einzelhändlern, die die Dienstleistungen des Unternehmens in ihren Geschäften anbieten dürfen und im Gegenzug an den Einnahmen beteiligt werden. Außerdem erhoffen sich die Händler zusätzliche Laufkundschaft.
Bisherige Post-Partner beklagen hohen Aufwand und ausbleibende Gewinne
Doch für die beiden Großhansdorfer Post-Partner funktionierte dieses Geschäftsmodell zuletzt nicht mehr. Der Aufwand werde immer großer, der Gewinn immer kleiner, beklagen sie. Zunächst hatte deshalb Weinfass-Inhaber Torsten Brunner die Zusammenarbeit mit der Post zum Jahresende 2023 gekündigt.
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Anfang Februar zog auch Jean Dreifke, Inhaber des gleichnamigen Getränkehandels, die Reißleine und kündigt die Schließung seines Postschalters zum 31. Juli an. Er mache mit dem Postservice im Monat durchschnittlich 338 Euro Verlust, hatte der Unternehmer ausgerechnet.
Eigentlich stehen Großhansdorf mit seinen 9500 Einwohnern zwei Filialen zu
Grund sei die niedrige Vergütung, die er von der Post erhalte. Angesichts des gestiegenen Mindestlohns reiche sie nicht mal mehr, um das Gehalt der Aushilfskraft zu bezahlen, die er beschäftigen müsse, um den Schalter zu betreiben. „Unter dem Strich bezahle Geld dafür, dass ich den Service anbiete“, so Dreifke. Ab Ende des Monats hätten Großhansdorfer in der Konsequenz zur nächsten Postfiliale vier Kilometer ins benachbarte Ahrensburg fahren müssen.
Die Partnerfiliale bei Edeka Martens ersetzt formal nur den vormaligen Postschalter beim Weinfass No. 1. Denn mit 9500 Einwohnern stehen Großhansdorf zwei Poststandorte zu. Eine Lösung für den Ortsteil Schmalembeck gibt es bislang nicht. An dieser werde aber weiterhin gearbeitet, so Sprecher Buchwald.
Auf dem Gelände der Nordoel-Tankstelle wird eine Poststation installiert
Gleichzeitig werde man den Service vor Ort durch eine Poststation ausbauen, die im Herbst auf dem Gelände der Nordoel-Tankstelle an der Sieker Landstraße installiert werden soll. „Die Station bietet nahezu alle Postdienstleistungen an“, sagt Buchwald. „Der Kauf von Brief- und Paketmarken, inklusive Zusatzleistungen wie zum Beispiel Einschreiben, ist ebenso möglich wie der Versand und Empfang von Briefen und Paketen.“
Die Station werde es ermöglichen, Postdienstleistungen rund um die Uhr in Anspruch zu nehmen. Die Zahlung sei mit allen gängigen EC-Karten, mit Visa- und Mastercard sowie mit Google Pay und Apple Pay möglich. Buchwald: „Wer Unterstützung bei der Bedienung benötigt, kann per Video den Kundenservice kontaktieren. Auf dem Bildschirm erscheint dann ein Kundendienstmitarbeiter, der direkt weiterhilft.“