Dassendorf. Spielertrainer der TuS Dassendorf hat eine neue Leidenschaft: Er verkauft Gin. Wie der edle Tropfen schmeckt und was eine Flasche kostet.
In diesen Tagen kann Martin Harnik endlich einmal ein bisschen durchatmen. Zumindest in Sachen Fußball. Der frühere Profi von Werder Bremen, dem VfB Stuttgart und Hamburger SV coacht als Spielertrainer den Fußball-Oberligisten TuS Dassendorf. Für den aktuell verletzten Stürmer, der im Januar wieder aufs Spielfeld zurückkehren möchte, und seine Schützlinge ist nach dem 3:2-Erfolg beim TSV Buchholz 08 die Winterpause angebrochen.
Mehr Zeit hat der 37-Jährige dadurch allerdings nicht. Ganz im Gegenteil: Der dreifache Familienvater und Unternehmer hat sich beruflich ein weiteres Standbein geschaffen. Seine neue Leidenschaft ist der Vertrieb von Spirituosen: Gemeinsam mit seinem Freund Morris Höver vertreibt Martin Harnik nun einen eigenen Gin. Der Name des edlen Tropfen: Mulligin.
TuS Dassendorf: Die Schnapsidee des Martin Harnik
Der Name ist ein Wortspiel. Als „Mulligan“ wird beim Golfspiel die Chance bezeichnet, einen Schlag straffrei zu wiederholen. Martin Harnik ist passionierter Golfer und betreibt in Glinde eine Indoor-Golfanlage mit dem Namen „Eisen 7“. Im Sommer schlugen Harnik, Höver und ein paar andere Kumpels auf einer Golfanlage an der frischen Luft mit ein paar Büchsen Gin-Tonic in der Tasche einige Bälle, als Höver ein Versuch völlig misslang. Dassendorfs Starstürmer spendierte seinem Freund daraufhin einen „Mulligan“.
Damit war die „Schnapsidee“ geboren. Einen Gin-Tonic in der Hand, dazu dem Kumpel auf dem Grün einen „Mulligan“ geschenkt – so kamen Harnik und Höver darauf, einen eigenen Gin mit dem Namen MulliGIN zu kreieren. Zwar hatten beide keine Kenntnis von der Herstellung der Spirituose. Aber gemeinsam mit Menschen vom Fach testeten und schmeckten sie sich an das nun fertige Produkt heran.
Auch nach der Profi-Karriere wird Martin Harnik so schnell nicht langweilig werden
„Es ist ein fruchtiger Gin. Der schmeckt einfach gut“, sagt Harnik über den Schnaps, der zunächst in Golfclubs und über den eigenen Onlineshop vertrieben wird. 5000 Flaschen wurden erst einmal in einer Brennerei in Basthorst hergestellt. Ein paar Pullen des edlen Tropfens (Preis pro Flasche: 39,90 Euro) wird Harnik bestimmt für die Gastronomie seiner Indoor-Golfanlage in Glinde reserviert haben. Und vermutlich auch für den „Meat Club“ in Stuttgart, den er gemeinsam mit Daniel Ginczek, seinem früheren Mitspieler beim VfB Stuttgart, betreibt.
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Harnik, der auch noch Gesellschafter einer Firma für Party-Dekoration mit mehreren Filialen ist, regelmäßig als TV-Experte auftritt, Impuls-Vorträge vor Unternehmen über die Parallelen zwischen Büro und Kabine hält und mit Kumpel Max Kruse den erfolgreichen Podcast „Flatterball“ produziert, hat alle Hände voll zu tun. „Mir ist immer langweilig“, witzelt der einstige HSV-Angreifer. Trifft so natürlich aktuell nur auf den Fußball zu, wo er zur Untätigkeit verdammt ist.
Harnik-Kumpel Max Kruse kickt am 4. Januar beim Hallenturnier des SCVM
Aber auch seine große Leidenschaft wird nach dem Jahreswechsel wieder viel mehr Zeit einnehmen. Denn noch bis zum Saisonende ist der 37-Jährige bei der TuS Spielertrainer, dann übernimmt Özden Kocadal den Job am Wendelweg. Sehr zur Freude von Harnik. „Eigentlich wollte ich nicht einmal über den Winter hinaus auch Trainer sein. Ich sehe mich noch als Spieler“, erklärt er. Momentan könnte er wegen Achillessehnenbeschwerden aber nicht auflaufen.
Und auch beim Hallenturnier seines Jugendclubs SC Vier- und Marschlande am 4. Januar wird er aus diesem Grund wohl nur an der Bank stehen, wenn ein von ihm zusammengestelltes Team mit Spielern aus der früheren A-Jugend des SCVM in Fünfhausen um den Sieg kämpft. „Das wird eine geile Bande“, verrät Harnik schon einmal. Und zu dieser „Bande“ wird auch Max Kruse zählen, der ja 2006 gemeinsam mit Harnik vom Dorfclub zum SV Werder Bremen wechselte.
Für ausreichend Gesprächsstoff dürfte nach dem Turnier in der Kabine der früheren Vier- und Marschländer A-Junioren also gesorgt sein. Und vielleicht gibt Teamchef Harnik dabei ja auch den einen oder anderen Gin aus der eigenen Herstellung aus.