Lauenburg. Die Arbeiten gehen voran. Was die einen freut, macht anderen Sorgen. Der Pendlerverkehr fließt ab nächster Woche durch die Elbstraße.

Das Ziel ist sportlich, aber so wie es im Moment aussieht, auch erreichbar: Ende des Jahres soll der am 14. Februar abgerutschte Elbhang gegenüber der Lauenburger Schleuse gesichert sein. Derzeit werden rund 17.500 Tonnen sandiger Boden abgetragen. Auch die parallel dazu verlaufenden Arbeiten auf der Hafenstraße (B209) liegen im Zeitplan. Am Sonnabend, 16. November, werden die Tiefbauarbeiten im Knotenpunkt der Lauenburger Marina abgeschlossen.

In der zweiten Phase bleibt die Hafenstraße auf Höhe des Hangrutsches gesperrt. Eine weitere Vollsperrung erfolgt jetzt östlich der Marina, wo die Kanalarbeiten weitergehen. Damit ist dann auch die Zufahrt zur Lauenburger Altstadt wieder frei, wird aber durch Tonnen- und Breitenbeschränkungen auf Pkw und Kleintransporter begrenzt. Läuft alles weiter nach Plan, werden die Bauarbeiten am Hang und auf der Elbstraße bis zum Jahresende abgeschlossen.

Landesbetrieb sperrt Kanalbrücke halbseitig wegen Baumängeln

Pendler zwischen Lauenburg und Niedersachsen werden am kommenden Sonnabend (16. November) sprichwörtlich drei Kreuze machen. Viele von ihren nehmen seit Wochen den Umweg über Geesthacht in Kauf, andere haben sich über einen langen Fußweg über die Elbbrücke eingerichtet oder sind seitdem mit dem Fahrrad unterwegs. Doch es gibt einen kleinen Wermutstropfen: Auch nach dem 16. November wird es wohl nicht ohne Staus vor und hinter der derzeit gesperrten Kanalbrücke abgehen.

„Der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr hat uns in der vergangenen Woche kurzfristig mitgeteilt, dass die Brücke wegen ihrer schlechten Bausubstanz und Schäden am Tragwerk die Befahrung bis auf Weiteres nur halbseitig und mit Gewichtsbeschränkung möglich ist“, teilt Bürgermeister Thorben Brackmann mit. Die wechselseitige Überfahrt wird durch eine Baustellenampel geregelt. Erst vor zwei Jahren hatte der Landesbetrieb 10.000 Euro in die Instandsetzung der Fahrbahnübergänge auf der Kanalbrücke investiert.

10.500 Pkw und 800 Lkw fahren normalerweise über die Elbbrücke

Vor allem die Bewohner der Lauenburger Altstadt dürften der Öffnung der Kanalbrücke ohnehin mit gemischten Gefühlen entgegensehen. Denn um in die Oberstadt zu gelangen, dürfte sich der Pendlerverkehr dann durch die enge Elbstraße schieben. Immerhin nutzen rund 10.500 Pkw und 800 Lkw normalerweise täglich die Elbbrücke in Lauenburg. Das hat eine Verkehrszählung des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr (LBV) vor drei Jahren ermittelt.

Nach dem Hangrutsch im Februar hatte die Vollsperrung der Hafenstraße bereits für Chaos in der Altstadt gesorgt. Rund um die Uhr fuhren Autos, Fahrzeuge mit Anhänger und auch Lkw – oft auch zu schnell – durch die Elbstraße. Das soll jetzt unbedingt vermieden werden. Ursprünglich war geplant, durch eine Höhenkontrolle zu vermeiden, dass Lastwagen über das Kopfsteinpflaster donnern. „Das ließ sich technisch nicht umsetzen“, sagt Bauamtsleiter Christian Asboe.

Auch interessant

Altstadtbus fährt wieder bis zum Bahnhof und zurück

Jetzt soll durch eine Breitenbeschränkung der Fahrzeuge und ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen verhindert werden, dass Lkw die Abkürzung über die Elbstraße nehmen und damit den Umweg über die Geesthachter Brücke vermeiden. Außerdem gilt Schrittgeschwindigkeit, die durch die Verlegung von sogenannten Temposchwellen sichergestellt werden soll. Was vor allem Bahnreisende freuen wird: Ab dem 16. November ist auch der Lauenburger Bahnhof wieder mit dem Auto oder dem Stadtbus erreichbar. Die Buslinie 138 Bus fährt vom ZOB über die Straße Großer Sandberg bis zum Bahnhof und zurück. 

Spätestens bis zum Jahresende sollen die Arbeiten auch im zweiten Bauabschnitt abgeschlossen sein. Wenn es um die Erreichbarkeit der Grundstücke geht, sollte die Firma, die vor Ort arbeitet, direkt angesprochen werden. Allgemeine Fragen und Beschwerden an die Verwaltung können per E-Mail gesendet werden an baustelle@lauenburg-elbe.de oder telefonisch unter 04153/5 90 94 05 oder 04153/590 94 30.