Schwarzenbek. Das Fehlen von WCs ist ein Problem in Schwarzenbek. Zwar wurde eine Anlage instandgesetzt, ist aber nur unter einer Bedingung nutzbar.
Die Innenstadt von Schwarzenbek ist seit vielen Jahren ein Sorgenkind. Vor allem fehlt es an Treffpunkten. Das soll sich durch die Belebung des Stadtparks und die Umgestaltung des Ritter-Wulf-Platzes ändern. Ein Problem bleibt aber: Die öffentlichen Toiletten sind nur bedingt nutzbar.
„Die Situation ist noch nicht befriedigend. Aber es gab viele schlechte Erfahrungen mit Vandalismus. Da müssen wir uns noch etwas überlegen“, räumt der neue Stadtentwicklungsmanager Anas Alagol-Korff ein.
Vandalismusgefahr: Öffentliche Toiletten bleiben geschlossen
Die gute Nachricht: Das Toilettenhäuschen an der Hamburger Straße am dortigen Eingang des Stadtparks neben dem Grillplatz wurde instand gesetzt und steht jetzt wieder zur Verfügung. Allerdings nur, wenn es Veranstaltungen gibt und ein Verantwortlicher den Schlüssel im Rathaus abholt.
„Wir hatten in der Vergangenheit sehr viel Vandalismus in dem Toilettenhäuschen. Mit roher Gewalt ist die Einrichtung zerstört worden, Armaturen wurden herausgerissen, sogar der Unterschlag am Dach wurde heruntergerissen. Wenn wir die Toilette einfach offen stehen lassen würden, wäre sie nach unseren Erfahrungen vermutlich nach einigen Tagen nicht mehr nutzbar“, so Bauamtsleiter Ralf Hinzmann.
Das Toiletten-Dilemma ist ein Dauerbrennerthema in Schwarzenbek. Einerseits will die Stadt Treffpunkte schaffen und vor allem auch für Jugendliche eine Möglichkeit bieten, sich zu versammeln, ohne Menschen in der Nachbarschaft zu stören. Dafür wurde auch der Pumptrack im Stadtpark geschaffen und ein Unterstand als Wetterschutz ist ebenfalls seit Langem geplant und auf der Agenda der Stadtjugendarbeit rund um Stadtjugendpfleger Sven Kaulbars. Aber die drängende Frage, wohin die Stadtparkbesucher sollen, wenn die Blase drückt, ist weiterhin offen.
Nur wenn sich ein Verantwortlicher im Rathaus meldet, gibt es den Schlüssel zum Klohaus
„Es muss ja keine angemeldete Veranstaltung sein, um an den Schlüssel heranzukommen. Das geht durchaus auch, wenn Jugendliche sich treffen wollen und einen Verantwortlichen benennen, der den Schlüssel während der Öffnungszeiten im Rathaus abholt. Das kann auch jemand aus dem Team der Stadtjugendpflege übernehmen, wenn der Treffpunkt sich etablieren soll“, sagt der Bauamtsleiter. Auch die Boule-Spieler nutzen mittlerweile diese Möglichkeit.
Aber für spontane Zusammenkünfte ist das keine richtige Lösung. Denn der Weg zum Schlüssel ist kompliziert. Entweder der Interessent meldet sich telefonisch im Rathaus unter 04151/88 10 oder aber er schreibt eine E-Mail an liegenschaften@schwarzenbek.de. Einfach so an den Infoschalter im Rathaus gehen und sich den Schlüssel geben lassen, funktioniert nicht.
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„Für die Belebung von Stadtpark und Ritter-Wulf-Platz ist das ein Problem. Wir werden bei der Umgestaltung des Platzes in jedem Fall mit berücksichtigen, dass die Toiletten im Erdgeschoss des Rathauses zur Verfügung stehen“, versichert Anas Alagol-Korff, für den die Belebung dieses Teils der Innenstadt ein erstes Kernprojekt ist.
An einem Konzept für die Toilettennutzung im Rathaus arbeitet aktuell Petra Scheerer vom Fachbereich öffentliche Sicherheit. Das ist auch ein Auftrag seitens der Politik, denn die fehlenden öffentlichen Toiletten im Innenstadtbereich sind auch Thema bei Veranstaltungen, die in der Vergangenheit zum Teil auch an den hohen Kosten für Miet-WCs scheiterten.