Geesthacht. Packendes Spiel vor Traumkulisse gegen Oberliga-Meister Altona 93. ETSV Hamburg patzt. Wer sich ein ganz besonderes Andenken sicherte.
Selbst als die Partie schon lief, drängten sich noch viele Zuschauer auf der Treppe zum Sportplatz am Silberberg und versuchten, Einlass zu erhalten. Rund 800 Fans sorgten am Donnerstag beim Fußball-Pokalspiel zwischen dem Landesligisten Düneberger SV und Oberliga-Meister Altona 93 für einen Rahmen, wie man ihn in Geesthacht lange nicht gesehen hat. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen: In einer packenden Partie hielt der Außenseiter aus Düneberg glänzend mit und musste sich nur unglücklich mit 0:2 geschlagen geben.
„Das Wichtigste ist, dass wir uns hier heute gut verkauft haben, aber ich hätte schon gern ein Elfmeterschießen gesehen“, bedauerte DSV-Trainer André Wengorra, dass seiner Elf nur 17 Minuten bis zur ersehnten Entscheidung vom Punkt gefehlt hatten. Denn in der 73. Minute stach Altonas Joker Pascal El Nemr. Gäste-Trainer Andreas Bergmann hatte bereits sein komplettes Auswechselkontingent erschöpft und nun gerade den früheren Curslacker frisch in die Partie geworfen. Ein goldener Griff! Denn mit seiner ersten Ballberührung sorgte El Nemr per Kopf nach einer Ecke für die 1:0-Führung.
Pokal: So lief die große Fußball-Sause des Düneberger SV
„In der Szene hat uns nach den Wechseln die Ordnung gefehlt“, analysierte Wengorra. Das Ärgerliche aus Düneberger Sicht dabei: Der Treffer kam auf äußerst unglückliche Art und Weise zustande. „Im Prinzip war es ein Eigentor“, schilderte DSV-Keeper Luca Göttsche. „Der Stürmer köpft auf den Boden und trifft den Fuß eines Abwehrspielers. Von dort prallt der Ball dann in eine ganz andere Richtung. Da war nichts zu machen.“
Einmal in Führung, spielten die Hamburger die Sache danach clever zu Ende. Veli Sulejmani, der im vergangenen Jahr vom ETSV Hamburg nach Altona gewechselt war, erhöhte nach einer traumhaften Kombination über Banyan Lyon und Prince Hüttner per Flachschuss aus kurzer Distanz auf 2:0 (80.). Das war natürlich die Entscheidung zugunsten des Fußball-Oberligisten, dessen Erfolg zweifelsohne vollkommen verdient war.
Sensation: ETSV Hamburg patzt in Sasel und scheidet aus dem Pokalwettbewerb aus
Einer sicherte sich nach dem Schlusspfiff dann noch ein ganz besonderes Andenken. Mauro Alcaraz, der Keeper von Altona 93, hatte sehr wohl mitbekommen, dass er vor dem gewohnt stimmgewaltigen Block der Gästefans fotografiert worden war und sicherte sich anschließend das Bild. Die Hamburger stehen damit nun also im Achtelfinale und dürften neben der TuS Dassendorf (4:0 in Kummerfeld), Eintracht Norderstedt (spielt am 8. Oktober beim FC Süderelbe) und dem Eimsbütteler TV (5:0 beim VfL Lohbrügge) zu den großen Favoriten auf den Pokalsieg zählen.
Der Traum vom Pokaltriumph ist für den ETSV Hamburg hingegen ausgeträumt. Die kriselnde Elf aus Billwerder ging in der Partie der 4. Runde beim TSV Sasel zwar durch Calvin Ogara mit 1:0 in Führung (25.), doch der TSV drehte anschließend durch Tore von Timo Stegmann (77.) und dem kurz zuvor eingewechselten Lukas-Gabriel Kourkis (88.) noch die Partie in einen 2:1-Erfolg. Besonders ärgerlich: In der Liga hatte der ETSV Hamburg zwei Wochen zuvor den TSV Sasel noch mühelos mit 5:0 beherrscht.
Zwei kamen durch: Curslack und Dassendorf stehen von den heimischen Teams im Achtelfinale
Aus dem Bergedorfer Raum haben also der SV Curslack-Neuengamme nach seinem grandiosen 5:2-Sieg gegen den SSV Rantzau und die TuS Dassendorf das Achtelfinale erreicht. Für Curslack ist das der größte Pokalerfolg seit neun Jahren, was die glänzende Form der Elf von Trainer Olaf Poschmann unterstreicht.
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Für die Dassendorfer ist es die zweite Achtelfinal-Teilnahme in Folge. In der vergangenen Saison schieden sie dort unglücklich im Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten FC Teutonia 05 aus. „Ich hoffe, dass wir dieses Mal ein bisschen mehr Losglück haben“, sagte TuS-Sportchef Jan Schönteich.