Lauenburg. Die Besucherzahlen erreichen nicht das Vorjahresniveau. Doch der vermehrte Schwimmunterricht hellt die Lauenburger Bilanz auf.

Der verregnete Juni mit niedrigen Temperaturen und Besucherzahlen hat 2024 seine Spuren in der Besucherbilanz des Lauenburger Freibades hinterlassen. Dennoch blickt das Team um Schwimmbadleiter Kay Schulze nicht unzufrieden auf die am Sonntag (8. September) endende Saison zurück. Mit 18 Schwimmkursen und rund 150 jungen Teilnehmern verzeichnete das Bad im Kuhgrund einen Riesenzuspruch. Und eine 2024 begonnene Kooperation mit der Grundschule Weingarten soll 2025 fortgesetzt werden, um Kinder vor dem Ertrinken zu bewahren.

Keine Fortsetzung wird dieses Jahr die Freibadsaison finden können, bestätigt der Träger, die Versorgungsbetriebe Elbe GmbH: Am 8. September ist Schluss, zumindest für Zweibeiner. Grund dafür, dass trotz hoher Temperaturen und Sonnenschein die Saison nicht verlängert wird, sind anstehende Arbeiten.

Bilanz Freibadsaison: Lauenburger Bad punktet mit vielen Schwimmkursen

In den regulären Anfängerkursen und Angeboten für fortgeschrittene Schwimmer erreichten dieses Jahr 135 Teilnehmer mindestens das Seepferdchen, viele schafften sogar die Voraussetzungen für die Deutschen Schwimmabzeichen in Bronze, Silber oder sogar Gold. Hinzu kam ein Angebot speziell für die Viertklässler der einzigen Lauenburger Grundschule. „97 Kinder haben mit großer Begeisterung teilgenommen, und am Ende zierten 77 Schwimmabzeichen Lauenburger Badehosen und -anzüge“, berichtet Schwimmbadleiter Kay Schulze.

Angeschoben haben diese bislang einmalige Aktion Lauenburger Mütter, Sportlehrer und der Schulverein mit Zustimmung der Schulleitung. Möglich gemacht haben dieses Zusatzangebot die Rotarier Hohes Elbufer aus Geesthacht. Sie haben einmalige 1500 Euro dafür gegeben. „Es kann nicht an den Mitteln hängen, dass Kinder nicht schwimmen lernen“, so Präsident Christian Stockfisch.

Den Erfolg der Bemühungen sichergestellt haben Kay Schulze und Mitstreiter, „Vier von fünf Mitarbeitern des Freibades sind Schwimmmeister, wir lösen uns in den Schwimmkursen ab.“ Für das kommende Jahr setzt er darauf, dass auch den neuen Viertklässlern der Weingartenschule ein entsprechendes Angebot gemacht werden kann unter der Überschrift „Als Schwimmer in die Gemeinschaftsschule“.

Vier Schwimmlehrer wechseln sich im Unterricht ab

Erste potenzielle Unterstützer haben sich bereits gemeldet, erste Summen sind angemeldet. Wie groß der Bedarf an Schwimmunterricht ist, zeigt sich alljährlich in der Vielzahl der teils tödlichen Badeunfälle. Und dem Ringen um freie Plätze in den angebotenen Schwimmkursen. Wegen Geldnot oder Personalmangel geschlossene Bäder haben in den vergangenen Jahren die Situation immer weiter verschärft.

Freibadsaison 2024
Viele junge Besucher nutzen das Bad im Kuhgrund für einen Sprung ins kühle Nass.  © bgz | Kay Schulze

In Lauenburg sehen sich die Verantwortlichen gut aufgestellt, versuchen vieles, damit möglichst viele Menschen schwimmen lernen. „Wenn wir um Ostern die freien Termine nennen, sind diese nach spätestens einer Woche alle ausgebucht“, bestätigt Schulze.

Alle Kurse sind nach einer Wochen ausgebucht

Zum Saisonende setzt der Badleiter darauf, dass die Marke von 50.000 Besuchern vielleicht doch noch zu knacken ist, im heißen Sommer 2023 wurden 51.000 erreicht. Auch ohne eine von vielen erwünschte Saisonverlängerung. Schulze: „Die ist dieses Jahr nicht möglich, notwendige Wartungsarbeiten durch Fremdfirmen sind terminiert.“ Ein Punkt ist dann die anspruchsvolle Wasseraufbereitungstechnik.

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Nach dem offiziellen Saisonende am Sonntag und noch vor den Wartungsarbeiten öffnet Lauenburgs Bad traditionell ein letztes Mal die Pforten. Am Sonnabend, 14. September, stürmen Vierbeiner mit ihren Besitzern von 12 bis 16 Uhr das Freibad. Bello, Mira, Justus und Co. haben dann Gelegenheit, Anlage und Becken zu erobern. Eintritt gezahlt wird nicht je Person oder Fellnase, je Pfote werden 50 Cent erhoben.

Einnahmen fließen an das Tierheim Geesthacht

Die Einnahmen werden wie 2023 an den Tierschutzverein Geesthacht und Umgebung gespendet. Er betreibt in der Nachbarstadt das auch von Lauenburg genutzte Tierheim. Vergangenes Jahr kamen darüber rund 900 Euro zusammen, erläutert Schulze: „Viele Besucher geben an dem Tag freiwillig deutlich mehr als den geforderten Eintritt.“