Hamburg. Pünktlich zum Monatsbeginn geht der Sommer in die Verlängerung und bringt Gewitter mit. Laut Meteorologen sorgt das jedoch nicht für Abkühlung.
- Blitz, Donner und Starkregen sind am Mittwochmorgen über Hamburg gezogen.
- Die Temperaturen sinken kaum, es bleibt schwül.
- Neues Notruf-System der Hamburger Feuerwehr wird eingeführt.
Der Herbst ist da! Zumindest meteorologisch seit dem ersten September – davon zu spüren ist in Hamburg und im Norden dieser Tage allerdings nur wenig. Das Schal-Wetter lässt zum Monatsbeginn noch ein wenig auf sich warten. Stattdessen steigt das Thermometer auf hochsommerliche Temperaturen und auch nach den derzeit starken örtlichen Gewittern kühlt es nicht ab.
Nachdem der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag (29. August) eine amtliche Hitzewarnung ausgesprochen hatte, kam es zur kühlen Verschnaufpause zum Wochenendauftakt. Dann steigen die Temperaturen wieder auf bis zu 30-Grad. Diplom-Metorologe Dominik Jung von Wetternet: „Die kommenden Tage werden sommerlich warm“ – von Herbst also keine Spur.
Wetter in Hamburg sorgt für tropisches Klima zum Monatsbeginn
Am Montag zeigte das Thermometer zeitweise 27 Grad in Hamburg. Dazu gab es Sonne satt und es wehte ein schwacher Wind. Der Dienstag startete ganz ähnlich, aber im Laufe des Tages zogen dann an der Nordsee erste Gewitter auf. Die vom Deutschen Wetterdienst erwarteten Starkregen über der Hansestadt ließen zwar auf sich warten, zeigten sich dann aber am Mittwoch und verwandelten die Stadt in eine schwülwarme Zone.
Und auch der ein oder andere Blitz ließ sich am Mittwochmorgen am Hamburger Himmel sehen. Das angekündigte Gewitter entlud sich am heftigsten südlic von Hamburg, wo die Feuerwehr sogar zu einem durch einen Blitz verursachten Dachstuhlbrand ausrücken musste. Nach Abendblatt-Informationen rückten gegen 7.30 Uhr etwa 70 Feuerwehrleute aus, um iin Klecken im Landkreis Harburg das Feuer zu bekämpfen.
Knapp zwei Stunden waren die Rettungskräfte mit der Brandbekämpfung beschäftigt, bevor sie den Flammen löschen konnten. Dabei mussten sie auch zwei Katzen aus dem Feuer retten. Zwei Wohnungen des Mehrfamilienhauses sind nicht länger bewohnbar, die Bewohner kommen nun erst einmal bei Nachbarn unter.
Feuerwehr Hamburg führt neues Notruf-System für Unwetter ein
Weil es in jüngster Vergangenheit nach hohen Temperaturen immer wieder zu schweren Unwettern in Verbindung mit Personen- und Sachschaden kam, hat die Feuerwehr Hamburg nun vorgesorgt und ein neues Kommunikationssystem eingeführt. Dieses hilft dabei, Notrufe zu priorisieren und die ansteigenden Anrufwartezeiten zu kompensieren, wie die Feuerwehr bekannt gab. Hamburg gelte hier als Vorreiter.
Zeitkritische und lebensbedrohliche Notfälle werden selektiert und ohne Zeitverzug durch Mitarbeitende der Rettungsleitstelle abgefragt. Hierzu zählen zum Beispiel medizinische Notfälle, Brände oder Unfälle. Notrufe ohne hohe Dringlichkeit werden von speziell dafür geschulten Kameradinnen und Kameraden der freiwilligen Feuerwehr bearbeitet.
Mehr Wetter-News
- Norderstedter Sportwoche: Hitzeschlacht beim Abendlauf
- Schneise der Zerstörung: Sturm schleudert Flugzeug durch die Luft
- Sturmflut mitten im Sommer: Land unter am Hamburger Fischmarkt
Jörg Sauermann, Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg sagt dazu: „Wer den Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienst wählt, erwartet zu Recht schnelle und zielgerichtete Hilfe.“ Um diese zu gewährleisten, unterstütze nun das System: „Dadurch können wir wichtige und oft entscheidende Sekunden, gerade bei zeitkritischen Einsätzen wie beispielsweise dem Wohnungsbrand oder dem Herzinfarkt, dazugewinnen.“
Für Anrufende bedeutet das, dass sie zukünftig in einer kurzen Bandansage aufgefordert werden, per Tastendruck oder Sprachdialog zwischen nicht zeitkritischen und zeitkritischen beziehungsweise lebensbedrohlichen Notfällen zu unterscheiden. Erfolgt keine Auswahl, wird der Anruf nach kurzer Zeit automatisch weitergeleitet. Außerdem reagiert das System auf festgelegte Schlagwörter wie der Begriff „Hilfe“, fällt dieser, wird der Anruf umgehend der priorisierten Leitung zugeteilt.