Geesthacht. Der Rote Platz in Geesthacht soll attraktiver werden. Nun legt die SPD drei Vorschläge auf den Tisch. Was gemacht werden soll.

Der Menzer-Werft-Platz in Geesthacht ist eine Freizeitfläche in allerbester Lage an der Elbe. Einen Beachclub, eine Beachvolleyball-, Soccerfläche und Dirt-Bike-Strecke gibt es bereits, Minigolf ist auch vor Ort. Nun sollen frische Ideen die Attraktivität noch einmal deutlich steigern. Und zwar für Alt und Jung.

Vor wenigen Wochen erst stellten Grüne und CDU gemeinsam die Idee vor, die rote Sandfläche, die bei Trockenheit staubt, in eine Parkfläche zu verwandeln. Nun legt die SPD mit drei weiteren Vorschlägen nach, die den Aufenthalt noch spannender machen sollen.

Neue Angebote sollen die Attraktivität des Menzer-Werft-Platzes deutlich steigern

Nach den Sommerferien wird im Ausschuss für Bildung und Sport ein Prüfantrag vorgelegt, um die vorhandenen Freizeitstätten mit einem Kneippbecken, einer Boulderwand für Kletterer und einem 3x3-Basketballfeld zu bereichern. Als Standort hierfür könnte allerdings alternativ die Skateranlage am Dösselbuschberg bedacht werden, um auch das Angebot in der Oberstadt aufzuwerten.

Die Anregung für ein Kneippbecken am Uferpark wurde der SPD von Geesthachter Bürgern zugetragen. Als Standort käme als passende Ergänzung zu den bereits bestehenden Möglichkeiten der westliche Rasenrand neben dem Sandplatz infrage. Hier gibt es bereits Wasserspiele vornehmlich für Kinder, und hier liegen die passenden Anschlüsse.

„Geesthacht mausert sich“, lobte eine Escheburgerin

Bei zwei älteren Touristen aus Brandenburg, die am Mittwoch (14. August) über die Fläche schlenderten, kam die Idee gut an. „Das wäre ganz toll. Bei uns im Spreewald findest du das überall. Und Platz ist hier ja genug“, meinten sie. „Geesthacht mausert sich“, befand eine Escheburgerin, die ihre Gäste nach Geesthacht ausgeführt hatte. „Früher war das nicht so toll, aber jetzt finde ich das schon attraktiv“, lobt Marlies Jüttner.

Klettern und 3x3-Basketball hat die SPD selbst aufs Tablet gebracht. „Das sind neue Trendsportarten, die nicht zuletzt durch die olympischen Spiele viele Anhänger und Anhängerinnen gewonnen haben“, erläutert Petra Burmeister. Eine öffentliche 3x3-Basketball-Anlage würde zudem beim VfL Geesthacht begrüßt, hat die Fraktionsvorsitzende in Erfahrung gebracht.

Steuert die Aktivregion Mittel für den Bau bei?

Kletterwände würden in der Regel vier Meter hoch gebaut, so würden sie auch auf Schulhöfen realisiert. „Bei ambitionierteren Wänden hätte man zusätzliche Anforderungen“, hat Petra Burmeister recherchiert. So eine Anlage, auch in Form eines Turmes, kann sich die SPD gut auf Höhe der Beachvolleyball-Anlage vorstellen, das 3x3-Basketball-Feld mit 15 Meter Breite und 11 Meter Länge vorzugsweise im Uferpark.

„Mal gucken, ob es bei der Aktivregion etwas gibt oder vom Bund Mittel für kommunale Sport- und Infrastruktur“, meint Petra Burmeister zu möglichen Quellen für Fördermittel. „Wir sollen ja keine Bank sein und das Geld anlegen, sondern es soll im Interesse der Bürgerinnen und Bürger verwendet und angelegt werden. Das Problem sind in der Regel die Folgekosten“, meint Petra Burmeister zu den zu leistenden Investitionen.

Den Wasseranschluss für Spaß mit Wasser gibt es bereits: Die SPD mit Katrin Wiegratz und Petra Burmeister (r.) würde gern noch ein Kneippbecken hinzubekommen.
Den Wasseranschluss für Spaß mit Wasser gibt es bereits: Die SPD mit Katrin Wiegratz und Petra Burmeister (r.) würde gern noch ein Kneippbecken hinzubekommen. © Dirk Palapies | Dirk Palapies

Der Kneippgang sei wohl am einfachsten zu realisieren, meint Petra Burmeister. „Bei der Beachvolleyball-Anlage war damals ein Planverfahren nötig. Ich gehe davon aus, dass die Fläche jetzt insgesamt so ausgewiesen ist, dass sie für eine Boulderanlage nutzbar ist. Wenn man ein Planverfahren braucht, dauert es natürlich länger. Wenn wir 2025 den Kneippgang kriegen würden, wäre das eine super Leistung, alles andere frühestes mit Datum 2026“, erwartet Petra Burmeister. Sofern das Vorhaben denn Mehrheiten findet.

Kneippgang im Jahr 2025 „wäre eine super Leistung“

Während sich die neuen Ideen nun von der Phase der Gedankenspiele in die Antragsstellung bewegen, geht das Projekt Baumelbank in Geesthacht ins Finale. Die Aufstellung basiert auf einer Anregung des Seniorenbeirates. Die Lieferzeit für die höher gelegte Sitzfläche betrage etwa sechs bis acht Wochen. „Die Aufstellung einer Baumelbank wird demnach etwa ab Oktober möglich sein“, erklärt die Stadtverwaltung.

Menzer-Werft-Platz könnte auch für Baumelbank den Zuschlag bekommen

Und auch hier könnte der Menzer-Werft-Platz den Zuschlag bekommen, der genauso im Gespräch ist wie auch der Elbewanderweg auf Höhe des Wohnmobilstellplatzes. Gut zu einem Kneipp-Becken würde die Baumelbank allemal passen. Ilse Timm vom Seniorenbeirat holte sich den Impuls für die Idee beim Kneipp-Verein in Rotenburg.

Die Zielgruppe, vornehmlich ältere Menschen, nutzt diese Orte gerne, entweder als Gast mit eigenem Wohnmobil oder als Spaziergänger. Die Verwaltung favorisiert einen Standort, der möglichst vielen rund um die Uhr zugänglich ist.

Spezialmöbel gilt für Patienten mit Arthrosen als sehr entlastend

Das hochbeinige Spezialmöbel gilt für Patienten mit Arthrose oder Gelenkabnutzungen, zum Beispiel in den Knien, als sehr entlastend, weil die Füße beim Sitzen nicht auf dem Boden aufsetzen, sondern die Beine frei schwingen können.

Die Baumelbank wird von der Firma Hygro Care angeboten und kostet etwa 2300 Euro. Eine Idee, der zufolge das Lebenshilfewerk mit dem Bau beauftragt wird, ist also vom Tisch. Auch die anderen Sitzbänke, die im Stadtgebiet stehen, sind von dieser Firma, sodass mit der Baumelbank ein einheitliches Stadtbild geschaffen wird.

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Die bestellte Bank ist aus Stahl und hat eine Sitzhöhe von 85 Zentimetern, heißt es von der Stadtverwaltung. Bei „normalen“ Bänken sind es nur 46 Zentimeter. Vorgesehen ist eine Testphase von einem Jahr. Bei genügend positiver Resonanz ist die Aufstellung weiterer Baumelbänke über die Jahre möglich.

Beim 3x3-Basketball bei den Olympischen Spielen in Paris schlugen die deutschen Damen im Finale Spanien mit 17:16.
Beim 3x3-Basketball bei den Olympischen Spielen in Paris schlugen die deutschen Damen im Finale Spanien mit 17:16. © FUNKE Foto Services | Sascha Fromm